Number26-Gründer gibt zu: „Wir sind nicht frei von Fehlern“

Vor etwas mehr als einer Woche hat die Online-Bank Number26 mit einer Vielzahl an Kündigungen auf sich aufmerksam gemacht. Nun spricht der Entwickler über die letzten Tage.

Number26 Gruender

Mit der großen Kündigungswelle vor etwas mehr als einer Woche hat sich Number26 (App Store-Link) in der Netzwelt nicht unbedingt Freunde gemacht. Nach der offiziellen Stellungnahme aus der vergangenen Woche hat der Gründer Maximilian Tayenthal (links im Bild) nun gegenüber der Webseite Business Insider weitere Details über die letzten Tage ausgeplaudert und dabei zugegeben, dass Number26 noch lange nicht perfekt sei. „Wir sind nicht frei von Fehlern“, verrät der Gründer im Interview.


Die Entscheidung zu den zahlreichen Kündigungen bereut Tayenthal allerdings nicht, sondern viel mehr die schlechte Kommunikation mit den Kunden. „Natürlich wissen wir, dass das besser geht. Wir dachten, dass den Leuten klar ist, dass exzessives Geldabheben mit einem Gratiskonto nicht vereinbar ist“, berichtet der Gründer. Immerhin habe man durch die unliebsame Aktion auch einiges lernen können: „Wir müssen deutlich transparenter kommunizieren. Transparenz ist einer unserer Kernwerte, der sowohl intern als auch in der gesamten Produktgestaltung super wichtig ist.“

Number26 hat rund 500 Konten gekündigt

Und es ist auch etwas passiert, was in der Vergangenheit wohl auch schon anderen Unternehmen passiert ist: Auch schlechte Werbung ist Werbung. Selbst am Tag der Kündigungen sei Number26 gewachsen. „Die Kündigungen beliefen sich auf 0,3 Prozent unserer Kundenbasis, deren Nutzungsverhalten sich deutlich vom Durchschnitt unserer Kunden abhebt“, so Tayenthal. Bei aktuell rund 160.000 Nutzern dürften also in etwa 500 Konten gekündigt worden sein.

Number26 Einzahlen Cash26

Wirtschaftlich sei es jedenfalls richtig gewesen, die Konten zu kündigen. Der Gründer von Number26 gibt im Interview aber auch zu: „Wir bedauern jede einzelne Kontokündigung. Letztlich sind die Kosten jedes Unternehmens vom Kunden zu tragen. Wir hatten zwei Möglichkeiten. Entweder wir teilen die verursachten Kosten unter allen Kunden auf, oder wir kündigen die Verbindungen.“

Um ähnliche Probleme in Zukunft zu verhindern, will Number26 in den kommenden Wochen gemeinsam mit den Kunden eine Fair-Use-Policy ausarbeiten, für die bereits 5.000 Fragebögen verschickt wurden. „Das daraus entstehende Regelwerk wird dann eventuell eine Zahl von Gratis-Geldabhebungen am Automaten ermöglichen, die für den Großteil unserer Kunden ausreichen. Wer darüber hinaus kostenlos Geld abheben will, kann auf unsere Cash26-Funktion zurückgreifen, die Abhebungen bei vielen Einzelhändlern ermöglicht.“

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Kommentare 23 Antworten

  1. Ich finde es recht merkwürdig wie hier ein Produkt „gebaut“ wird. Ich selbst bin nicht betroffen, weil ich erstens nicht so oft Geld abhebe und wenn dann bei der DKB. Number 26 habe ich vor allem wegen der Kreditkarte die im Ausland keine Gebühren nimmt beim bezahlen.

  2. Dass der Mensch nicht frei von Fehler ist, muss nicht verraten werden, dass ist eine globale Wahrheit. Da hat jemand wieder mal an einer Hülsenaussage gebastelt.

  3. Was ich nicht verstehe ist: Wenn lediglich 500 Nutzer (0,3%!!!) doppelt so viele Anhebungen vornehmen, sollte sich das doch relativieren, wenn man 160.000 Nutzer hat. ?

    1. ich glaube mal gelesen zu haben, dass es sich um 15-30 abhebungen pro monat handelt, während der normale verbraucher bei ~5 liegt

  4. Number26 bewirbt das kostenlose Geld abheben prominent auf der Startseite – selbst jetzt noch. Also müssen Sie sich nicht wundern, wenn Kunden ein Konto eröffnen und es dann zum Geld abheben nutzen. Und dass (nur) 0,3 Prozent der Kunden dieses Angebot überdurchschnittlich nutzen, ist aus statistischer Sicht noch nicht einmal verwunderlich. Oder dachte Number26 wirklich, dass alle Kunden Durchschnittsmenschen sind? Das wäre wirklich naiv zu glauben. Die größeren Banken können sich solche Ausreißer für gewöhnlich leisten.

    Von mir aus können die noch auf hundert anderen Portalen versuchen sich zu rechtfertigen und Besserung für die Zukunft versprechen. Bei den meisten haben sie sich jeglichen Kredit verspielt. Mein Geld traue ich jedenfalls keinem an, der unternehmerisch so unbeholfen reagiert. Man mag sich nicht vorstellen was passiert, wenn wirklich mal ein Problem auf das Unternehmen zukommt.

    Übrigens: Ich habe und hatte auch nie ein Konto bei Number26.

    1. Siehst du , so unterschiedlich sehen das die Leute; ich würde mein Geld niemandem anvertrauen, der dumm Kunden finanziert , welche 15-30 barabhebungen pro Monat fabrizieren! Solche Kunden können nur krumme Dinger machen oder sind mit Dummheit beschlagen. Und beides möchte ich als Kunde nicht Querfinanzieren! Deshalb finde ich es gut, dass sie solche Leute gekündigt haben ! Und bleibe gerne Kunde dort!

      1. Du vertraust also lieber einer Bank, die nicht in der Lage ist, sich vor (nach deinem Verständnis) dummen und/oder kriminellen Kunden zu schützen?

        Und glaub mir, Menschen die 15-30 Mal im Monat zum Bankautomaten gehen um Geld abzuheben sind für einen jungen, modernen und eventuell technisch versierten Menschen möglicherweise etwas „komisch“, aber noch lange nicht dumm oder kriminell. Letzteres schon mal dann nicht, wenn sie ein legales Angebot vertragsgemäß in Anspruch genommen haben.

        1. Sie wissen sich ja zu schützen: sie kündigen! ?
          Und es ist schlicht unnötig, so oft Geld abzuheben, wenn man das als Privatkonto nutzt. Mir fällt absolut KEIN Szenario dafür ein.

  5. Schau mal auf Cashys Blog. Da ist ein Kommentar unter der damaligen Meldung die das ausnutzen des Systems erklärt. Da wurden Meilen und Amazon Guthaben durch Geldverschiebung generiert.

    1. Dann sollte Number26 das Konto demnächst nur noch für ehrliche Menschen anbieten. Tut mir leid, aber wer auf so etwas nicht vorbereitet ist, der kann nur schwer mein Vertrauen gewinnen, wenn es um die Lösung echter Probleme geht. Es geht schließlich um mein Geld und damit in gewisser Hinsicht auch um meine Zukunft. Da hilft dann auch die Aussage nicht mehr: „Wir sind nicht frei von Fehlern“. Das sollte jedem klar sein und deshalb wirkt diese Aussage auf mich einfach nur arrogant. „Wir werden aus unseren Fehlern lernen“ wäre bei mir besser angekommen.

    1. In Torrets Kommentar ging es darum, dass Kunden von Number26 Geld verschoben haben, zum Nachteil der Bank. Worauf möchtest du also hinaus? Hast du meinen Kommentar überhaupt richtig gelesen? Mir ist durchaus bewusst, dass die größeren Banken alle keinen Orden für ihre Ehrlichkeit verdient haben. Aber wenn es darum geht mein Geld zu verwalten und damit Transaktionen durchzuführen, vertraue ich einer großen, etablierten Bank mehr als einem Startup der mit seinem eigenen Geschäftsgebaren nicht klar kommt.

  6. Aus dem Interview:
    Schließlich promoten wir..
    Wir müssen deutlich transparenter kommunizieren. Transparenz ist einer unserer Kernwerte, der sowohl intern als auch in der gesamten Produktgestaltung super wichtig ist.
    Wir werden weiterhin über zusätzliche Angebote monetarisieren..
    Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir gerade eine Fair-Use-Policy,
    Wir werden der Marktplatz mit den besten Produkten sein..
    Unser Geschäftsmodell ist tragfähig..
    ..natürlich viel geringere IT- und Overheadkosten..
    Unseren Cash-Flow investieren wir..
    Wenn man davon zehn Prozent nimmt, ist man ein großer Player…

    Was für ein BWL-Geschwurbel, da kommt mir da große Kotzen.

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