Shure Aonic 215 ausprobiert: Neuer True Wireless Kopfhörer

Guter Klang mit hohem Tragekomfort

Die Audio-Experten von Shure haben bereits auf der CES im Januar zwei neue Kopfhörer-Modelle mit Bluetooth-Anbindung angekündigt, einen davon haben wir jetzt ausprobieren können: Den Shure Aonic 215. Es handelt sich um einen In-Ear-Kopfhörer ohne Kabel, ihr bekommt also True Wireless Sound, wie es so schön heißt.

Der Kopfhörer ist bereits bei Amazon erhältlich und sogar schon etwas günstiger als die unverbindliche Preisempfehlung, die mit 279 Euro angesetzt ist. Für jede der vier verschiedenen Farben, darunter ein schickes transparentes Modell, zahlt ihr „nur“ noch 234,45 Euro.


Das ist eine ganze Menge, zumal der Shure Aonic 215 auf Features wie aktive Geräuschunterdrückung verzichtet. Wir wollen uns aber zunächst einmal durchlesen, was der Hersteller zu seinen Kopfhörern sagt:

Die Aonic 215 True Wireless Sound Isolating Ohrhörer sind mit der gleichen Technologie ausgestattet, die Shure für das In-Ear-Monitoring auf der Bühne einsetzt. Sie bieten eindrucksvollen, transparenten Sound mit umfangreicher Basswiedergabe. Außergewöhnlicher Komfort und ein fester Überohrsitz stellen sicher, dass die Ohrhörer auch bei anstrengenden Aktivitäten in Position bleiben. Die Sound Isolating Technologie reduziert Umgebungsgeräusche. Bei Bedarf kann man per Knopfdruck in den Environment Mode wechseln, um die Umgebung zu hören.

Bereits bei einem ersten Blick auf die Bilder fällt auf: Es ist kein weiterer AirPods-Klon. Stattdessen fühlt man sich hier tatsächlich an Bühnentechnik erinnert. Diese Entscheidung ist aber durchaus interessant: Die Ohrteile lassen sich austauschen und sind mit allen SE-Modellen von Shure kompatibel. Falls jemand schon hochwertige Ohrteile besitzt, kann nun ganz einfach ein smartes Upgrade erfolgen.

Über das Design der Ohrteile dürfte sich vor allem Musik-Liebhaber freuen, denen klassische In-Ears immer aus den Ohren rutschen. Auch ich habe hier durchaus mit Problemen zu kämpfen – und kann euch nach einer halben Woche mit den Shure Aonic 215 mitteilen: Hier sitzt alles, es wackelt nichts. Man spürt zwar etwas Druck in den Ohren, aber das Tragefühl ist wirklich klasse. Selbst beim Joggen gibt es keine Probleme und einen gleichbleibend guten Klang.

Shure Aonic 215 punkten mit einem klaren Klang

Zwei kleine Nachteile bringt das Design aber auch mit: Zunächst einmal ist das Ladecase, das die Akkulaufzeit von 8 auf bis zu 32 Stunden erhöhen kann, deutlich größer als beispielsweise die Hülle der AirPods. Zudem steckt man die Shure Aonic 215 nicht mal eben ins Ohr, an die Handhabung mit dem Bügel muss man sich erst einmal gewöhnen.

Was mich dann aber auf jeden Fall überzeugt hat: Der Sound. Die Shure Aonic 215 liefern einen kristallklaren und wirklich gut abgestimmten Klang. Der Bass bleibt dabei zwar etwas auf der Strecke, aber das möchte ich nicht negativ beurteilen – hier zählt am Ende definitiv das persönliche Empfinden.

Erwähnenswert ist in dieser Preisklasse der Verzicht auf eine aktive Geräuschunterdrückung. Durch die Bauform schirmen die Shure Aonic 215 auch passiv ziemlich gut ab, der Hersteller verspricht eine Reduzierung der Nebengeräusche um 37 Dezibel. Aufgrund der aktuellen Situation habe ich das leider noch nicht in Bus, Bahn oder gar Flugzeug ausprobieren können, das wird aber sicherlich bald nachgeholt.

Spürbar ist die Isolation aber auf jeden Fall – und nicht ohne Grund hat Shure einen Umgebungsmodus integriert. Mit einem doppelten Druck auf einen der kleinen Knubbel am Ende eines Bügels kann dieser aktiviert werden und „lässt“ dann Umgebungsgeräusche von außen durch. Die Intensität des Effekts kann über die Shure-App angepasst werden.

Handhabung muss definitiv noch verbessert werden

Genau hier kommen dann aber die echten Kritikpunkte ins Spiel, die mir den Spaß mit dem Shure Aonic 215 schon etwas genommen haben. So ist beispielsweise die Tastenbelegung für beide Ohrteile fest eingestellt: Mit einem Druck pausiert man die Wiedergabe oder nimmt Anrufe an, mit einem doppelten Druck aktiviert man den Umgebungsmodus und mit einem dreifachen Druck wird der Sprachassistent des gekoppelten Geräts aktiviert, beim iPhone also Siri.

Es scheint derzeit keine Möglichkeit zu geben, diese Einstellungen anzupassen. Mal eben ein Lied weiter oder zurück? Mit den Shure Aonic 215 ist das aktuell nicht möglich. Den Sprachassistenten mit einem doppelten Klick aktivieren und den Umgebungsmodus mit einem dreifachen? Auch nicht möglich. Unterschiedliche Tastenkonfigurationen für das linke und rechte Ohrteile? Ebenfalls Fehlanzeige.

Auch der in die Shure-App integrierte Equalizer dürfte nur für die wenigsten Nutzer interessant sein. Er ist nämlich nur aktiv, wenn zuvor in die Shure-App eingefügte Musik, etwa über die Datei-Freigabe in iOS, direkt abgespielt wird. In anderen Apps, wie bei mir beispielsweise Spotify, hat der Equalizer keine Auswirkungen. Schade.

Eine Sache ist mir massiv aufgefallen: Die Shure Aonic 215 schalten sich nicht automatisch ein, wenn sie aus der Ladehülle genommen werden. Nach dem Einsetzen muss man jedes der beiden Ohrteile mit einem drei Sekunden langen Tastendruck manuell einschalten. Auch die von vielen Wireless-Modellen bekannte Pause-Funktion beim Herausnehmen eines oder beider Ohrteile gibt es nicht. Immerhin: Beim Einsetzen ins Ladecase stoppt die Wiedergabe dann doch.

Und so fällt mein Fazit am Ende klar aus: Klanglich sind die Shure Aonic 215 wirklich sehr interessant und auch der Tragekomfort ist klasse – insbesondere für Nutzer, die sonst Probleme mit herausfallenden In-Ears haben. Funktional sind die Kopfhörer von Shure aber ein ziemlicher Reinfall – der hoffentlich mit Software-Updates korrigiert werden kann.

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Kommentare 5 Antworten

      1. Den User würde ich sperren oder mindestens verwarnen. Sorry.
        Das ist Spam und nervt nur. Zumal die Kopfhörer quasi nix mit den vorgestellten Produkten zu tun hat. Es ist auch nicht so, dass es ein konstruktiver Beitrag für die Gemeinschaft ist. Das sind 0815 Dinge mit ner „tollen“ Materialidee. Aber mehr ist da auch nix dahinter.
        Gut, der Beitrag hier hat auch nichts mit dem Produkt zu tun. Aber solche Luftblasen (der Beitrag, nicht der Mensch dahinter) wie oben nerven.

  1. Wie schauts aus mit Laufgeräuschen im Ohr, als das wummern bei jedem Tritt, die sind diese Ohrstöpsel ja anfällig..

    Ist aptx HD unter den unterstützten Protokollen?

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