Wie einige von euch mitbekommen haben, waren wir am vergangenen Wochenende zu Besuch bei ICQ. Welche Neuigkeiten gibt es vom bekannten Instant Messenger?
Zunächst wollen wir mit der wohl wichtigsten Aussage des gesamten Aufenthalts beginnen: ICQ lebt noch. Erst vor wenigen Wochen wurde die Werbung aus der iPhone-Applikation entfernt, die Nutzer bedankten sich mit einer durchschnittlichen Bewertung von viereinhalb Sternen. Außerdem kann man nicht nur mehr mit Freunden aus ICQ, sondern auch mit Kontakten aus Facebook, Google Talk und AIM schreiben.
Zudem wurden wir von euch gefragt, wie es denn mit dem Multi-Location-Login aussieht – also der gleichzeitigen Nutzung auf mehreren Geräten, ohne dass es zu Fehlermeldungen und Verbindungsabbrüchen kommt. In der aktuellen ICQ-Version (Desktop/Mobile) ist das problemlos möglich, nur bei Clients von Drittanbietern kann diese Funktion noch nicht implementiert sein.
In den kommenden Monaten will sich ICQ, das erst vor kurzem von Mail.ru übernommen wurde, nicht auf eine Gewinnmaximierung konzentrieren. Stattdessen geht es darum, den Nutzerstamm auszubauen und sich gegen die Konkurrenz (Skype, WhatsApp) durchzusetzen. Dazu wird sich noch bis zum Sommer einiges tun.
Mit den kommenden Versionen wird sich einiges tun, wir wollen euch einen Überblick über die anstehenden Funktionen und Erweiterungen geben – in erster Linie natürlich bezogen auf die mobile Applikation.
Dateitransfer: Fotos und Videos werden problemlos versendet werden können. Die Dateien werden dabei in die Cloud geladen, andere Nutzer können sie direkt oder über einen Link (bei anderen Clients/Facebook) herunterladen. Ist ein Foto hochgeladen, bleibt es 60 Tage in der Cloud – wollt ihr es erneut teilen, entfällt der Upload.
Multi-Location-Login: Wer ICQ auf mehreren Geräten nutzt, profitiert bald doppelt. Ist man auf allen Geräten inaktiv, werden Nachrichten an alle Devices gesendet. Schreibt man auf dem Computer, wird die History verschlüsselt auf das iPhone oder iPad übertragen. So hat man den Gesprächsverlauf immer im Blick.
Location-Sharing: Wer einem seiner Freunde per Nachricht mitteilen möchte, wo er sich gerade befindet, kann das bald ganz einfach tun. Praktisch: Über Google Place kann man sich auch passende Orte in der Umgebung, wie etwa Bars oder Restaurants, anzeigen lassen und auswählen.
Universal-App: In einem ersten Schritt wird die iPhone-Version mit passenden Grafiken auf iPad-Format aufgeblasen. Mit späteren Updates soll die Ansicht und der vorhandene Platz weiter optimiert werden.
Gruppenchats: Sind auch unterwegs bald kinderleicht, werden sich aber auf das ICQ-Netzwerk beschränken.
Kostenlose SMS: Das wohl größte neue Feature, sehr interessant für iPod Touch- und iPad-Nutzer. Im Sommer wird man eine eigene deutsche Mobilfunknummer zur Verfügung gestellt bekommen, über die man bei bestehender Internetverbindung innerhalb von ICQ SMS an deutsche Rufnummern verschicken kann. Die Integration soll dabei so nahtlos verlaufen wie bei Apples iMessage und SMS. Der kostenlose Dienst hat einen kleinen Haken: Es wird ein Balancing geben, wer SMS versendet, muss also auch welche Empfangen (als Schutz vor Massen-SMS).
Kostenlose Telefonate: Etwas später wird man auch kostenlose Telefonate führen können, implementiert wird das per VOIP.
Mac-Version: Hier hat man ganz klar zugegeben, dass die aktuelle Version ganz klar ausbaufähig ist. Wann genau man in diesem Jahr mit einer neuen Version rechnen kann, ist allerdings noch nicht klar.
Falls ihr weitere Fragen habt – immer her damit. Wir beantworten sie gerne oder leiten sie direkt an ICQ weiter.