Tweetbot & Twitterific bitten User, keine App Store-Rückerstattung einzufordern

Unterstützung für Indie-Entwicklerteams

Im vergangenen Monat hat Twitter offiziell Clients von Drittanbietern ausgeschlossen, indem die entsprechenden APIs gesperrt wurden. Beliebte Apps dieses Genres wie Tweetbot (App Store-Link) von Tapbots oder Twitterific (App Store-Link) von The Iconfactory waren damit praktisch nutzlos, die Entwicklerteams standen vor dem Nichts.

Und auch wenn sich das Zwei-Mann-Team von Tapbots mit dem Mastodon-Client Ivory (App Store-Link) nun auf eine andere Plattform konzentriert, ist das plötzliche Aus der beliebten Twitter-Apps ein herber Schlag für Indie-Entwicklerteams. In einem ungewöhnlichen Schritt haben nun die Teams von Tweetbot als auch Twitterific in dieser Woche ihre stillgelegten Apps mit neuen Funktionen aktualisiert. Sie fordern ihre Nutzer und Nutzerinnen auf, eine Rückerstattung ihres Abos abzulehnen, indem sie auf eine Schaltfläche „Ich benötige keine Rückerstattung“ in den Tweetbot- und Twitterific-Apps tippen.


Im Fall von Tweetbot ist es den Usern sogar möglich, stattdessen ihr Abonnement auf den neuen Mastodon-Client Ivory zu übertragen. Die Optionen ermöglichen es der bisherigen Kundschaft, die mit der Notlage der unabhängigen Entwicklerteams und ihrer Situation sympathisieren, ihre Unterstützung anzubieten, ohne ihr Geld zurückzufordern. Ein solcher Vorfall ist bisher bei abobasierten Apps im App Store noch nie vorgekommen.

Wohl in den allermeisten Fällen wäre die Entscheidung eines Unternehmens, den API-Zugang für Dritte zu beenden, wie es Twitter getan hat, lange im Voraus bekannt gegeben worden. Dadurch hätten die von der API-Funktionalität abhängigen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Kundschaft über die Änderung zu informieren und sich auf die nächsten Schritte vorzubereiten. So konnten aber weder Apps wie Tweetbot noch Twitterific die eigene Abo-Kundschaft entsprechend informieren und vorwarnen. Bei Mastodon meldet sich auch Brent Simmons, Entwickler des RSS-Readers NewsNetWire, zu Wort und bittet um Unterstützung für Tweetbot und Twitterific.

Twitter kommunizierte API-Sperrung nicht

Twitter kommunizierte die API-Änderungen nicht, und gab nicht einmal zu, was man getan hatte, als Entwicklerteams und User sich beschwerten. Nachdem das Unternehmen die Kritik zunächst ignoriert hatte, twitterte man später, dass man nur „seit langem bestehende API-Regeln durchsetzt“. Diese Regeln wurden jedoch erst nach dem Entzug des API-Zugangs in den Bedingungen für Entwickler dokumentiert. Auf welche „seit langem bestehende“ Regeln sich Twitter bezog, bleibt unklar.

Fakt ist, dass Drittanbieter-Clients wie Tweetbot oder Twitterific dazu beigetragen haben, die Nutzerschaft bei Twitter zu erweitern – auch wenn die jeweiligen Nutzerstämme kleiner ausfielen als die der offiziellen Twitter-App. Die Finanzierung der Dritt-Clients erfolgte zuletzt über monatlich oder jährlich zu zahlende Abonnements. Als der Kurznachrichtendienst unter Leitung von Elon Musk also im Januar 2023 den Stecker zog, befanden sich die Unternehmen in der unglücklichen Lage, dass ihre erwarteten Einnahmen fast unmittelbar ausblieben. Schlimmer noch: Im Fall von Jahresabos, die im Voraus gebucht wurden, hätte man aus eigener Tasche Rückerstattungen vornehmen müssen.

Die am Montag dieser Woche veröffentlichten Updates für Tweetbot und Twitterific enthalten nun ähnliche Formulierungen, von einer Rückerstattung der Abokosten abzusehen, um die unabhängigen Entwicklerteams zu unterstützen. Wer dies nicht möchte, braucht nichts weiter zu tun – dann erfolgt die Rückerstattung über die übliche Vorgehensweise automatisch über Apple.

‎Tweetbot 6 for Twitter
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‎Twitterrific: Tweet Your Way
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Entwickler: The Iconfactory
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‎Ivory for Mastodon by Tapbots
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Kommentare 11 Antworten

  1. Aber sowas von werde ich das zurückfordern. Erst der Move, ein Abo einzuführen und jetzt jammern. Mit einem Einmalkauf wäre das nicht passiert.

  2. Man sollte dem Elon Psycho Musk das in Rechnung stellen!
    Ich verzichte gern auf eine Rückerstattung. Habe Twitter längst gelöscht und nutze Ivory im Abo.

  3. Auch für Unternehmen gilt der Grundsatz der Diversifikation. Wie kann man einzig und allein sein Businessmodell auf einem dritten aufbauen, der mit einem wimpernschlag mein ganzes Schiff zum Sinken bringt? Selten dämlich.

  4. Ich bin nicht gehässig, echt nicht 🫣.

    Aber ich gönne jedem Abo-Mensch, dass er auf seiner Erstattung sitzen bleibt und/oder jedem der zwei Typen, dass sie an den Erstattungskosten zugrunde gehen, echt.

    No Abo ✊

  5. Danke für die Info ich wusste gar nicht dass ich das Geld für Tweetbot rückstatten.

    Ja Mastodon ist viel besser blabla Whatsapp ist auch Müll und trotzdem benutzen wir sie alle.

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