Internetprobleme sind eine lästige Angelegenheit: Man merkt erst, wie sehr man mittlerweile von einer guten und stabilen Verbindung abhängig ist, wenn sie nicht mehr richtig funktioniert. Auch bei mir gab es vor kurzem ein großes Problem mit meiner DSL-Verbindung, die allerdings nicht beim Provider zu finden war, sondern am defekten FritzBox-Router lag. Nachdem dieser getauscht wurde, läuft bislang alles wieder ohne Probleme.
Sollte es doch einmal vorkommen, dass der Internetprovider die versprochene Internetgeschwindigkeit nicht liefert, wird es für Verbraucher und Verbraucherinnen ab dem 1. Dezember dieses Jahres deutlich leichter, entsprechende Minderungen der monatlich zu zahlenden Beträge für DSL- oder Kabel-Anschlüsse durchzusetzen. Dies ist einer Novelle des Telekommunikationsgesetzes geschuldet, die auch weitere Verbesserungen für Endnutzer und -nutzerinnen durchsetzt.
Ganz offiziell nachweisen lässt sich in Zukunft eine unzureichende Internetgeschwindigkeit mit der App der Bundesnetzagentur, Breitbandmessung. Diese ist sowohl mobil für iPhones und iPads (App Store-Link) verfügbar, und kann darüber hinaus ebenfalls kostenlos als Desktop-App für macOS ab Version 10.12, Windows 7 und 10, sowie für Linux Ubuntu und Debian von der offiziellen Website heruntergeladen werden. Dort steht seit heute die neue Version 2.0.4 zum Download bereit.
Mit der Breitbandmessungs-App lassen sich nicht nur Einzelmessungen der Datenübertragungraten bis in den Gigabit-Bereich, sondern auch sogenannte Messkampagnen durchführen. Das Entwicklerteam der Bundesnetzagentur erklärt diese wie folgt:
„Gibt das Ergebnis der Einzelmessung Anhaltspunkte für eine nicht vertragskonforme Leistung Ihres Anbieters im Download, steht Ihnen das Desktop-App-Nachweisverfahren zur Verfügung. Im Rahmen des Nachweisverfahrens erfolgt die Durchführung einer Mindestanzahl von 20 Messungen als Messkampagne. Der Nachweis kann in der Argumentation gegenüber dem Anbieter genutzt werden.“
Die Messkampagne startet an zwei unterschiedlichen Tagen jeweils zehn Breitbandmessungen, um vor dem DSL- oder Kabel-Anbieter eine schlechte Leitung nachweisen zu können. Auf diesem Weg lassen sich dann Minderungen der monatlichen Gebühren oder auch ein vorzeitiges Kündigungsrecht durchsetzen. Die Ergebnisse der Messungen aus der App lassen sich als PDF oder CSV-Datei exportieren und können so bequem beim Provider vorgelegt werden. Das Portal Teltarif hat zu diesem Thema auch eine sehr gute Zusammenfassung mit Tipps aufgesetzt.
Ich frage mich, ob (und welche) Sicherung gegen böswillige Kunden eingebaut ist, wenn der „Nachweis“ in pdf- oder csv-Form erstellt wird und dann als Minderungs- oder Kündigungsgrund ausreicht.
Ok, zumindest der pdf-Nachweis scheint signiert zu sein. Beim CSV-Format könnte man ja Prüfsummen mit einbauen.
Und wenn man den Bewertungen glauben schenkt? Wie zb die Aussage, dass der Test viel zu kurz ist und kein reales Ergebnis erzielt werden kann! Fehlende Möglichkeit einzustellen, welche Paketgrößen transferiert werden und – was mir einfällt – wie beweist die App, dass der User auf nem
Anderen gerät nicht was laufen lässt, damit die Bandbreite reduziert wird?