Langzeit-Erfahrung mit Evernote: Mein Fazit für das Produktivitäts-Tool

Gewissermaßen lässt sich Evernote als eine eierlegende Wollmilchsau im Produktivitäts-Genre bezeichnen. Ich nutze die Apps für iOS und macOS nun seit einigen Monaten und möchte euch meine Erfahrungen mitteilen.

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Irgendwann fiel es mir auf, und ich weiß nicht einmal mehr, was der ausschlaggebende Punkt war: Ich sammelte all meine wichtigen Dinge des produktiven Lebens in einer anderen App. Rezepte in der Rezeptsammlung, Sprachnotizen in der Recorder-App, favorisierte Webartikel als pdfs in iBooks, Zitate und Gedanken in Apples Notiz-App… Wäre es da nicht viel praktischer, alles Wichtige, Nützliche und Interessante gleich an einem Platz zu versammeln? Nachdem ich einige andere Apps ausprobiert hatte, landete ich schlussendlich bei Evernote, dem wohl unangefochtenen Platzhirschen seiner Kategorie im App Store.


Einen der großen Vorteile von Evernote lernte ich gleich nach der Freischaltung des Premium-Abos kennen: Alle eingepflegten Inhalte landen schnell und zuverlässig per Synchronisierung auf anderen Geräten und Plattformen. Derzeit nutze ich Evernote unter iOS (App Store-Link) mit meinem iPhone und iPad, die macOS-App (Mac App Store-Link) auf meinem MacBook Pro, und beizeiten auch noch das Pendant für Android auf einem Zweithandy. Und sollte ich einmal an einem ganz fremden Rechner sitzen, könnte ich immer noch das Web-Interface des Produktivitäts-Dienstes nutzen.

Ob und wie viele Geräte synchronisiert werden, entscheidet dabei das Preismodell bzw. das Abonnement, für das man sich vor der Nutzung von Evernote entscheidet. Auch kostenlos lässt sich das Notiz- und Sammel-Tool problemlos im Alltag verwenden, und das ganz ohne nervige Werbung oder andere Einschränkungen. Beachten sollte man allerdings, dass neben monatlichen neuen Uploads von 60 MB die Synchronisierung nur zwischen zwei Geräten erfolgt. Wer beispielsweise ein MacBook und ein iPhone besitzt und kein extremer Power-User ist, ist fein raus. Mit Desktop-Rechner, Smartphone und Tablet jedoch kommt man schnell auf mehr als zwei Geräte – und sollen alle Inhalte synchron bleiben, bleibt einem nur der Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements. Immerhin: Für 29,99 Euro/Jahr gibt es bereits das Plus-Abo, das 1 GB monatliche Uploads sowie einen Sync für alle vorhandenen Geräte erlaubt.

Zusammenarbeit mit anderen problemlos möglich

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Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, dass es da auf dem iPhone, iPad und Mac eine App gibt, die so ziemlich alles sammelt, was einem im digitalen Leben entgegen kommt, möchte man dieses nützliche Tool nicht mehr missen. Evernote versteht sich nämlich nicht nur mit simplen Textnotizen, sondern will laut Website ein „virtuelles Gedächtnis“ sein.

Die Anwendung hilft beim Organisieren von Projekten, indem Notizen mit Links, Checklisten, Tabellen, Anhängen und Audioaufnahmen erstellt werden können. Auch das Durchsuchen von handgeschriebenen Notizen ist möglich, ebenso wie das Einbinden von Fotos und das Einrichten von Erinnerungen. Dank zahlreicher Erweiterungen von Dritt-Apps lassen sich unglaublich viele Inhalte in Evernote weiterleiten und sichern, darunter auch die bereits erwähnten Webartikel oder Dokumente.

Für mich zwar aktuell nicht besonders wichtig, aber ebenfalls möglich: Das Teilen von einzelnen Notizen oder ganzen Notizbüchern mit weiteren Personen. Auf diese Weise können zum Beispiel gleich mehrere Mitglieder eines Projekts gemeinsam arbeiten und ihre Inhalte mit den anderen teilen. Für besonders anspruchsvolles Projektmanagement gibt es daher auch Evernote Business, das mit 13,99 Euro/Monat pro Nutzer zu Buche schlägt. Für meine Ansprüche genügt allerdings vollkommen eines der Privatuser-Pakete.

iOS- und macOS-Apps sind übersichtlich und modern

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Und abgesehen von all den Funktionen und täglichen Erleichterungen: Die Apps sehen als kleines Sahnehäubchen auf dem Kuchen auch noch überdurchschnittlich gut aus. Auf dem Mac gibt es eine sehr übersichtliche Drei-Spalten-Ansicht, und auch die etwas komprimierteren mobilen Versionen sind gut strukturiert und bieten die notwendigen Funktionen, die man sich unterwegs wünscht. Und das alles in einem modernen Design mitsamt vieler Layout-Möglichkeiten mit verschiedenen Schriftarten und -größen. Auf dem Mac kann man sogar einen Präsentations-Modus für eine angezeigte Notiz auswählen, was sich besonders in Meetings oder bei Konferenzen gut machen dürfte.

Sicher gibt es im App Store oder unter macOS weitere, und wohl auch günstigere Möglichkeiten, Notizen, Ideen, Fotos, Sprachaufnahmen und weiteres in einer Produktivitäts-App zu sammeln. Vergessen sollte man trotzdem nicht, dass sich Evernote problemlos auch zwischen zwei Geräten synchronisieren lässt, und das gratis. Wer damit auskommt, braucht nicht unbedingt eines der kostenpflichtigen Abos abschließen – aber Power-User werden die zahlreichen Möglichkeiten der plattformübergreifenden Apps und die zahlreich vorhandenen Erweiterungen in anderen Anwendungen sicher zu schätzen wissen. Ich jedenfalls möchte Evernote nicht mehr missen.

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Entwickler: Evernote
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Kommentare 28 Antworten

  1. Da lobe ich mir OneNote von Microsoft. Kostenlos Plattform-übergreifend (alles außer Linux) und auf beliebig vielen Geräten nutzbar. Kann m.E. alles, was Evernote kann – und noch mehr…
    In Office-Programme ist es (natürlich) besser eingebunden, als das hochgelobte Evernote.
    Zusammen mit Office 365 gibt es gleich auch 1 GB Datenvolumen.

  2. Ja – es wäre mal besser, wenn es dazu einen Vergleich gebe. OneNote vs Evernote. Oder ein anderes Tool, gern ohne Cloud (Webinterface) und vor allem auch mit der Möglichkeit der Verschlüsselung. Ideen müssen geschützt werden 😉

    Also: ich freue mich auf weitere Test-Artikel dazu … keine reine Vorstellungen;)

  3. ich verwende hierfuer notestation von synology (natuerlich muss man ein nas von synology besitzen, ist klar). kann auch vieles, aber die eine oder andere funktion haett ma gern aber ja. 🙂

  4. Ich habe jahrelang Evernote genutzt bis das geräteabhängige Bezahlmodell eingeführt wurde. Ich verwende jetzt OneNote, dass meiner Meinung nach im Prinzip das gleiche kann wie Evernote – ohne Bezahlmodell.

  5. Was mir in OneNote noch fehlt, auch wenn ich meine Notizen nur darüber mache, ist die Zeichnen Funktion auf dem iPhone.
    Word auf iPhone hat eine, wenn jetzt auch nicht unbedingt großartige, aber immerhin. Es spricht also nichts gegen eine zeichnen Funktion in OneNote.
    Ich würde mir wünschen wenn ich Fotos in OneNote einfach mit Markern versehen könnte.
    So muss ich dann doch erst zu einer anderen App greifen und dann das bearbeitete Bild in OneNote ablegen.

  6. Hatte vor Jahren Evernote in der freien Variante. Als die Beschränkung auf zwei Geräte eingeführt wurde, probierte ich Google Keep, Apple Notes und OneNote. Und ich bin beim letzten hängen geblieben. Soweit ich das mitbekomme habe, ist es das einzige, wo man über den Text malen kann. Bei Apple kann man zwar Skizzen einfügen, aber da ist dann eben kein Text. Sprich: auf getipptem Text handschriftlich Anmerkungen machen kann wohl nur OneNote.
    Wie die vorigen Kommentare schon schreiben, OneNote ist eigentlich ein besseres und kostenloses Evernote.

  7. Ob nun Evernote oder OneNote ist aus meiner Sicht eine Frage der Vorliebe. Ich war während dem Studium OneNote User (gratis) und bin vor ein paar Monaten zu Evernote gewechselt (Pro) und ich bin begeistert von Evernote. Besonders das „Clippen“ oder der Direktexport aus vielen Anwendungen u.a. Outlook ist so einfach und im Alltag einfach Gold Wert. Bleibt zu hoffen das ich dies in ein paar Jahren auch noch bestätigen kann.

  8. Viel probiert, aber am Ende lege ich wie früher wieder ganz normal Daten ab, in die Dropbox verschlüsselt mit Cryptomator.
    Wichtige Erinnerungen wandern in den Kalender, naja und Notizen landen in Apple Notizen (die ich gefühlt nie wieder anschaue) 😀

  9. Ja, auf Evernote moechte ich auch nicht verzichten. Ich bin sogar von OneNote wieder zu Evernote gewechselt: Das Design und die Bedienung, z.B. die Suche, gefallen mir besser. Auch die Verschlüsselung von Texten ist in E besser gelöst.

  10. OneNote ist unter Windows top, aber unter macOS und vor allem iOS einfach nur ein Graus.

    Evernote ist ein mächtiges Tool und sieht gut aus, einzig eine PDF-Vorschau in der Notiz selbst fehlt. Unverständlich, da in der Übersicht vorhanden.

  11. Nun, auch ich benutzte früher Evernote.
    Aber wie schreibe ich immer: No Abo!

    Dann stellten sie das Bezahl- und Bearbeitungsmodell um und ich wechselte zu OneNote. Das kann alles und mehr.
    Eine interessante Variante ist Outline. Das würde ich sogar kaufen und nutzen,wenn es 100 % funktionieren würde.

  12. Privat nutze ich seit vielen Jahren Evernote (Pro) und bin sehr zufrieden. Meine Datenschütze ich dort in dem ich einen Aluhut aufsetze während ich es nutze.
    Auf Arbeit nutzen wir OneNote einfach daher weil es eh auf allen Rechnern installiert ist.
    Ich persönlich finde Evernote übersichtlicher als OneNote.

  13. Unangefochtener Platzhirsch? Soll doch wohl ein Witz sein 😉 wohl eher ein Abdruck im Schatten von OneNote.

    Habe Evernote mal ausprobiert, da es einige Apps gerne als Kooperationsapp nutzen (hauptsächlich wegen den früh verbauten iOS Links), jedoch nach kurzer Zeit wieder zurück zu OneNote gewechselt.

    Der Funktionsumfang ist nicht vergleichbar und Evernote ist bestenfalls eine geschönte Standardnotizapp.

    Bis auf den genannten Vorteil von direkten Links (die ich auch in OneNote durch eigenen Workflow problemlos nutze und damit auf die Zeile genau verlinken kann), gibt es absolut nichts erwähnenswertes über diese App.

    Und die Links werden sehr wahrscheinlich auch von Microsoft nativ nachgereicht werden.

    Achja: Und selbstverständlich ist OneNote absolut kostenfrei und jedes Notizbuch kann von unendlich vielen Nutzern gleichzeitig bearbeitet werden.

      1. In der heutigen Zeit ist dieser Satz vollkommen überholt.
        Natürlich zahlt man bei kostenlosen Diensten mit seinen Daten, aber wenn man sich die Datenschutzbestimmungen aller Firmen, welche in dieser Art Dienstleistungen anbieten, an, dann wird einem klar das man auch bei bezahlter Software mit seinen Daten noch einmal bezahlt.
        Daten sind ein zu wertvolle Ressource als das irgend ein Unternehmen diese liegen lassen würde.
        MS ist da aber noch etwas zurück haltender als Google oder Facebook ^^ ;-).
        Wie genau Evernote das jetzt handhabt will ich gar nicht behaupten. Aber auch hier wird man die gesammelten Daten sicherlich verwerten.

  14. Ich bin von der App begeistert. Sie vereint vieles in einer einzigen App. Und der Datenabgleich zu meinem Macbook funktioniert problemlos.

  15. ich denke es kommt auf den Workflow an.
    Ich muss auch One Note nutzen, nutze aber parallel Evernote seit ewiger Zeit, teste Notion und Bear, habe ne Synology, für meinen Workflow (sehr viel über Kurzbefehle/Workflow unter IOS.
    + One Note:
    +schön bunt, Handschrift in der Notiz, viele Funktion, Integration in Office unter Windows top. Umesonschd, aber da fällt dann die Funktion mit Office weg, weil das hat man ja nicht offiziell :).
    – bei 1000 + Notizen, schnell ein ziemlicher Verhau. Kaum Importfunktionen aus anderen Apps, kein Kurzbefehlsupport. Das Anlegen von Notes aus Outlook ist in sofern schlecht geregelt, da man keine neuen Bereiche im „Speichervorgang“ anlegen kann und die Note dann öfters mal falsch landet. Keine Suche auf Handschrift.

    Notion, die neuest Notes Sau die durchs Dorf getrieben wird.
    + sehr modular
    – kaum bis keine Zuspieler, also Kurzbefehle usw., kein Webclipper.

    Bear
    + schick, sehr gutes Tagging System
    – kein Voicerecord, keine Handschrifterkennung.

    Note Dings auf der Syno:
    -+ kann vielleicht 10% von EN

    Außer Synology läuft alles auf ausländischen Servern und ich möchte nicht behaupten, dass meine Syno sicherer ist als die Cloudbüchsen der großen Hersteller.

    Aber nur meine Einschätzung, kann ja jeder wie er will….

  16. Also ich nutze seit Jahren Evernote und will es nicht mehr missen. Dennoch wage ich ab und an einen Blick über den Tellerrand, was sich so bei OneNote tut und aktuell habe ich mir mal 2 Bücher bestellt und schaue dort mal rein, was OneNote so alles kann… Bisher konnte mich der Blick über den Tellerrand nicht überzeugen, aber wer weiß, vielleicht wechselt man doch noch zum „kostenlosen“ Tool OneNote? Wir werden sehen.

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