Mit dem iPhone auf Radtour: Drei Lenkertaschen von Valkental und Ortlieb ausprobiert

Inklusive transparenten Fächern fürs Smartphone

Wer wie ich fast ausschließlich das muskelkraftbetriebene Zweirad, auch bekannt als Fahrrad, im Alltag und für Unternehmungen in der Freizeit verwendet, wird sich sicher schon einmal die Frage nach der besten Unterbringung des eigenen Smartphones gestellt haben. Sicherlich, dank Anbietern wie QuadLock und ihren iPhone-Cases und -Halterungen für den Lenker kann das Gerät auch direkt am Rad angebracht werden. Doch was, wenn es plötzlich in Strömen regnet oder man auch noch zusätzliches Werkzeug und Snacks mit auf die Tour nehmen möchte?

An dieser Stelle kommt die Kategorie der Lenkertaschen ins Spiel. Mittels einer fest am Lenker montierten Halterung können die Taschen angesteckt und beispielsweise beim Gang in den Supermarkt auch mit einem kurzen Handgriff abgenommen werden. Ein zusätzlicher Vorteil ist die Unterbringung des iPhones in einer transparenten Deckeltasche, um so beispielsweise während der Fahrradtour per Komoot, Apple Maps und Co. auch die Navigation oder eingehende Nachrichten im Blick zu haben.


Ich habe mich auf dem Markt umgesehen und dabei insgesamt drei Modelle von Ortlieb und Valkental entdeckt, die ich mir genauer angesehen habe: Die Valkental 3in1 City Bag, das Valkental Front Pack und die Ortlieb Ultimate Six Plus. Alle drei Lenkertaschen weisen ein Volumen zwischen vier und sieben Litern auf, werden mit einer permanenten Halterung am Lenker befestigt, verfügen über das oben bereits erwähnte Folienfach auf der Oberseite, und können abseits des Lenkers mit entsprechenden Tragegurten auch bequem am Körper mitgeführt werden.

Valkental 3in1 City Bag mit 4l Volumen

Den Anfang macht die Valkental 3in1 City Bag mit einem Volumen von rund vier Litern. Sie verfügt praktischerweise über ein vollreflektierende Frontseite samt kleinem Reißverschlussfach, zwei Kompressionsgurte an den Seiten, Maße von 30 x 17 x 13 cm und ein Eigengewicht von nur 300 Gramm. Mitgeliefert wird zudem ein schwarzer Lenkeradapter samt mehrerer Gummiriemen für Lenker unterschiedlicher Durchmesser, ein Tragegurt, ein Regencover, Schrauben und ein kleiner Inbusschlüssel für die Montage. Vor dem Kauf sollte man prüfen, ob der Lenkeradapter mit dem eigenen Lenker kompatibel ist: Die maximale Dicke darf 31 mm betragen, der Abstand zwischen den beiden Lenkerstreben der Halterung beträgt 5,5 cm, die Länge 8,1 cm, die Tiefe 8,3 cm.

Die Montage der Valkental 3in1 City Bag ist prinzipiell über die Auswahl der richtigen Gummiriemen und der Verschraubung der Adapterelemente schnell erledigt. In meinem Fall hielt die Halterung allerdings trotz bombenfesten Anziehens der Schrauben nicht komplett fest. Hier gilt es, mit den Gummiriemen zu experimentieren, um einen wirklich festen Sitz zu garantieren. Die Tasche selbst wird dann einfach in die Halterung eingehängt und mit einem Schiebeschalter verriegelt. Ein Schloss zur sicheren Befestigung gibt es bei den Valkental-Modellen leider nicht, auch einen Adapter für E-Bikes und Pedelecs sucht man bisher vergebens.

Das Volumen von rund vier Litern ist für viele Anwendungszwecke wohl auch etwas zu wenig – vor allem, wenn man bedenkt, dass die City Bag nicht komplett wasserdicht ist und man so für Notfälle immer die beigelegte Regenhülle mitnehmen muss. Auch der Tragegurt, falls man die Tasche unterwegs in eine Schulter- oder Hüfttasche verwandeln will, braucht seinen Platz. Viel Volumen bleibt dann in der Tasche nicht mehr, höchstens Kleinigkeiten wie ein Multitool, ein paar Müsliriegel, eine Packung Taschentücher und die AirPods können transportiert werden.

Bedingt durch die Tatsache, dass das Hauptfach mit einem Reißverschluss verschlossen wird, ist es auch nicht ganz leicht, während der Fahrt schnell in die Tasche greifen zu können. Das iPhone kann auf der Unterseite des Deckels in ein Fach eingeschoben werden und lässt sich dann über die transparente Folie auf der Oberseite bedienen. Das geht grundsätzlich sehr gut, allerdings war mir persönlich die Valkental 3in1 City Bag insgesamt zu weich und „wabbelig“. Insbesondere bei der Nutzung auf dem Fahrrad und kleinen Unebenheiten auf der Straße wackelt die Tasche fleißig auf und ab. Wer jedoch eine multifunktionale Tasche sucht, die auch problemlos als Schulter- oder Hip Bag getragen werden kann, kann vielleicht mit diesen Abstrichen leben. Erhältlich ist die Valkental 3in1 City Bag in drei Farben – Schwarz, Blau und Rot – aktuell zum um 25 Prozent vergünstigten Preis von 39,99 Euro statt 52,99 Euro bei Amazon.

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Valkental Front Pack mit 7l Volumen

Wer deutlich mehr Platz in der Lenkertasche benötigt, aber auf den Blick aufs iPhone nicht verzichten möchte, findet mit dem Valkental Front Pack eine deutlich geräumigere und auch robustere Alternative. Mit einem Gewicht von 680 Gramm und ihren Maßen von 28 x 22 x 16 cm kommt die Lenkertasche auf ein Volumen von sieben Litern und kann mittels eines Tragegurts auch zu einer Schultertasche umfunktioniert werden. Im Lieferumfang ist der Tragegurt bereits enthalten, ebenso wie der Lenkeradapter. Letzterer ist identisch zu dem der Valkental City Bag, so dass sich auch zwei Taschen miteinander kombinieren lassen.

Auch wenn das Valkental Front Pack deutlich bulliger am Lenker aussieht, ist die Tasche ein echtes Raumwunder und kann so einiges unterbringen. Dafür sorgt nicht nur das zusätzlich im Inneren verstärkte Hauptfach, das in diesem Fall praktisch und schnell mittels eines Magnetverschlusses geöffnet und geschlossen werden kann, sondern auch ein zusätzliches Reißverschlussfach an der Front sowie zwei Netztaschen an den Seiten, in denen man auch kleine Trinkflaschen oder Thermoskannen unterbringen kann. Im Inneren findet bequem eine kleine Luftpumpe, ein Multitool, Verpflegung wie Müsliriegel oder eine Tupperbox mit Brötchen und eine dünne Regenjacke Platz – also alles wichtige, was man für eine Fahrradtour benötigt. Ein reflektierendes Logo an der Vorderseite und eine Schlaufe zum Anbringen eines Batterie-Cliplichts sind ebenfalls vorhanden.

Da das Valkental Front Pack wasserdicht ist, benötigt es keine zusätzliche Regenhülle, die man in der Taschen verstauen muss. Lediglich den gepolsterten Schultergurt gilt es mit einzupacken, sofern man ihn bei der Radtour benötigt. Und natürlich gibt es auch hier die obligatorische Folientasche an der Oberseite, um dort ein iPhone oder anderes Smartphone unterbringen zu können. Durch die generelle Steifigkeit der Tasche lässt sich hier das iPhone während der Fahrt besser bedienen, die Folie ist sehr responsiv und liegt gut und eng auf dem Gerät auf. Wer möchte, kann sogar ein kleines Tablet oder eine gute alte Landkarte dort unterbringen.

Einen weiteren Pluspunkt möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen: Valkental liefert beide Lenkertaschen in einem Pappkarton aus und verzichtet komplett auf Plastikelemente bei der Verpackung – sehr lobenswert. Zudem stellt man sowohl die 3in1 City Bag als auch das Front Pack aus recyceltem Plastik her und pflanzt für jede verkaufte Tasche einen Baum. Auf diese Weise kommt auch die Nachhaltigkeit nicht zu kurz. Bei Amazon ist das Valkental Front Pack aktuell mit 29 Prozent Rabatt für 49,99 Euro statt 69,99 Euro in den Farben Schwarz, Blau und Grün erhältlich.

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Ortlieb Ultimate Six Plus mit 5l Volumen

Die dritte Lenkertasche im Bunde gehört zum deutschen Traditionsunternehmen Ortlieb, das sich schon seit Jahrzehnten auf robuste Fahrradtaschen und Rucksäcke konzentriert. Die Ortlieb Ultimate Six Plus reiht sich in meinem Fall in der Granite-Black-Farbvariante mit einem Volumen von fünf Litern in der Mitte der beiden Valkental-Taschen ein. Wer noch mehr Platz benötigt, findet auch noch Versionen des Modells mit 6,5l, 7l und 8,5l. Ortlieb legt, anders als Valkental, keinen Lenkeradapter im Lieferumfang bei, setzt aber auch auf das KlickFix-kompatible System, das einige vielleicht schon von Fahrradkörben kennen.

Und noch weitere Unterschiede gibt es: Ortlieb bietet zum einen eine per Schlüssel abschließbare Lenkerhalterung, und auch einen Lenkeradapter speziell für E-Bikes und Pedelecs an. Diese sind zu Preisen zwischen 23 und 30 Euro separat erhältlich. Fotografie-Fans finden darüber hinaus für die größeren Ultimate Six Plus-Versionen ein entsprechendes Insert für 26 Euro, um Kameras und Zubehör sicher auf dem Rad transportieren zu können.

Designtechnisch ähnelt die Ortlieb Ultimate Six Plus dem Valkental Front Pack, passt sich aber farbtechnisch an die anderen Vorder- und Hinterradtaschen des Unternehmens an. Aber auch hier wird wasserdichtes Cordura-Gewerbe verwendet, das auf eine Regenhülle verzichten kann, und auch ein Schultergurt zum Tragen abseits des Fahrrads wird beigelegt. Und wie auch bei den Valkental-Taschen findet sich bei der Ultimate Six Plus das obligatorische transparente Deckelfach, das hier besonders geräumig ausfällt. Die Ortlieb-Lenkertasche ist 466 Gramm leicht, wartet mit Maßen von 24 x 13,5 x 13 cm auf und kann mit einer Zuladung von maximal 5 kg beladen werden.

Installation des Ortlieb-Lenkeradapters benötigt Zeit und Geduld

Die Installation des Lenkeradapters geht beim Ortlieb-Systems ganz anders von der Hand: Der Hersteller setzt auf einen relativ starren und ummantelten Metalldraht, der mehrfach durch den Adapter gezogen und ober- und unterhalb des Lenkers geführt werden muss. In einem finalen Schritt wird der Draht dann per Inbusschlüssel weiter festgezogen und mit zwei Schrauben an der Unterseite der Halterung fixiert. Zwar liefert Ortlieb hier eine detaillierte Anleitung mit, allerdings kann ich mir vorstellen, dass handwerklich eher unbegabte Menschen hier auf Probleme stoßen werden. Ein Nachteil der Montageart ist der verwendete Metalldraht, der abschließend gekürzt und in die Halterung gesteckt werden muss: Hier kam ich mit meiner handelsüblichen Zange nicht weiter und musste mir von meinem freundlichen Vermieter ein deutlich mächtigeres Modell ausleihen. Zudem kann die Halterung nach dem Abnehmen nicht erneut montiert werden, sondern es benötigt dann einen neuen Metalldraht. Ebenfalls wichtig zu wissen: Aufgrund der Zugstärke des Metalldrahts ist die Halterung nicht für Carbonlenker geeignet.

Ist der Lenkeradapter erst einmal montiert, sitzt er wirklich bombenfest und bietet einen perfekten Halt für die Ultimate Six Plus: Hier wackelt und vibriert nichts. Ähnlich wie auch das Valkental Front Pack gibt es hier ein verstärktes und steifes Hauptfach, das für Stabilität sorgt, ebenso wie einen großformatigen Reflektor an der Vorderseite. Auf ein gesondertes Reißverschlussfach an der Außenseite muss man zwar verzichten, dafür bietet die Ultimate Six Plus allerdings ein solches im Innenraum, ebenso wie einen kleinen Karabiner zum Befestigen von Schlüsseln und anderen Kleinigkeiten. Verschlossen wird die wasserfeste Tasche über einen unsichtbaren Magnetverschluss, der schnell einschnappt und fast wie von selbst an seinen Platz springt.

Besonders praktisch ist an dieser Stelle die leicht angeschrägte Oberseite, so dass sich ein in das transparente Folienfach im Deckel eingelegtes Smartphone oder eine Landkarte vom Fahrradsattel aus noch besser ablesen lässt. Auch hier gibt es keinerlei Probleme mit der Bedienung des Touchscreens des iPhones während der Fahrt, zudem sorgen Belüftungsschlitze im Deckelfach dafür, dass das Smartphone bei der Nutzung oder durch Sonneneinstrahlung nicht überhitzt. Der mitgelieferte Schultergurt kann darüber hinaus über ein simples Klicksystem schnell an den Seiten der Tasche angebracht und ebenso schnell wieder abgenommen werden. Erhältlich ist die Ortlieb Ultimate Six Plus in insgesamt vier Farben – Granite-Black, Salsa-Dark Chili, Dusk Blue-Denim und Kiwi-Moss Green – zu Preisen ab 75 Euro für die kleinste Variante mit 5l Volumen auf der Website von Ortlieb.

Fazit: Lenkertaschen haben ihre Pros und Cons

Nachdem ich nun in den vergangenen Wochen mit insgesamt drei Lenkertaschen-Modellen und zwei Lenkeradapter-Systemen an meinem Trekkingrad herumexperimentiert habe, habe ich einige Vor- und Nachteile ausgemacht. Einer der größten Vorteile solcher Taschen ist wohl die Option, das iPhone witterungsgeschützt inklusive anderer Accessoires immer schnell griffbereit zu haben. Zwei der Taschen verfügen über einen praktischen Magnetverschluss, der sich einhändig öffnen lässt. Auch die Möglichkeit, die Taschen abseits des Fahrrads bequem tragen zu können, trägt zur Vielseitigkeit bei – hier sticht vor allem die Valkental 3in1 City Bag hervor, die sowohl als Lenker-, als auch als Schulter- oder Hüfttasche getragen werden kann.

Nachteile ergeben sich aus dem deutlich geringeren Stauraum der Lenkertaschen im Vergleich zu ihren größeren Geschwistern am Hinterrad: Hier heißt es abzuwägen, wie viel Gepäck und Accessoires man auf dem Fahrrad benötigt. Auch die Tatsache, dass sich im transparenten Deckelfach der Lenkertaschen das iPhone nur im Querformat nutzen lässt, kann ein Nachteil sein. Ich habe beispielsweise gemerkt, dass sich meine favorisierte Outdoor-App Komoot nicht ins Querformat drehen lässt – die Navigation und das Ablesen des Bildschirms wird so deutlich erschwert. Apple und Google Maps hingegen können problemlos auch im Landscape-Format verwendet werden.

Für meine Zwecke hat sich schlussendlich die Ortlieb Ultimate Six Plus aufgrund ihrer kleinen Extras wie des abschließbaren Lenkeradapters, des bequem zu handhabenden Magnetverschlusses, des bombenfest sitzenden Adapters und des leicht angeschrägten Deckelfachs im Alltag am praktischsten erwiesen. Wer besonders viel Stauraum am Lenker benötigt, sollte sich das Valkental Front Pack genauer ansehen. Möchte man besonders flexibel sein, was das Tragen der Tasche angeht, lohnt ein Blick auf die Valkental 3in1 City Bag. Schlussendlich heißt es wie immer, die eigenen Bedürfnisse und Anforderungen zu prüfen und das entsprechende Modell auszuwählen.

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Kommentare 5 Antworten

    1. Hallo Henrik,
      es tut uns leid, dass auf dein Anliegen offensichtlich nicht reagiert wurde. Melde dich bitte nochmal bei support@valkental.de oder gib uns hier dein Anliegen durch. Wir werden uns kümmern!
      LG Team Valkental

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