Neue App Store Richtlinien: Unabhängige Banking-Apps vor dem Aus?

Kein Zugriff mehr auf APIs

Apple hat vor wenigen Tagen die neuen App Store Richtlinien veröffentlicht und einige Änderungen vorgenommen. Unter anderem müssen Entwickler fortan die Erlaubnis der Benutzer einholen, wenn sie die Nutzer tracken möchten. Diese Regelung wird noch im Frühling starten und ab iOS 14.5 wird Apple die Integration genauer prüfen.

Doch nun hat sich meine Lieblings-Banking-App MoneyMoney zu Wort gemeldet und macht auf eine Änderung der App Store Richtlinien aufmerksam, die das Aus für unabhängige Banking-Apps bedeuten könnte. Explizit geht es um die Aussagen im Abschnitt 3.2.1(viii). Dort heißt es fortan (übersetzt):


Apps, die für den Finanzhandel, die Geldanlage oder die Geldverwaltung verwendet werden, sollten von dem Finanzinstitut stammen, das diese Dienstleistungen erbringt.

Laut Apple sollen Nutzer also stets die App der Hausbank nutzen. Da ich bei der DKB bin, müsste ich also zwingend die DKB-App nutzen. Doch was passiert, wenn eine Bank zum Beispiel gar keine App anbietet? Genau, man schaut in die Röhre.

Zuvor war der Abschnitt 3.2.1(viii) wie folgt formuliert:

Apps, die für den Finanzhandel, die Geldanlage oder die Geldverwaltung verwendet werden, sollten von dem Finanzinstitut stammen, das diese Dienstleistungen erbringt oder müssen eine öffentliche API nutzen, die von den jeweiligen Institutionen angeboten wird und mit ihren Nutzungsbedingungen harmoniert.

Wenn Apple die neuen Richtlinien konsequent umsetzt, werden Apps wie MoneyMoney, Outbank, Banking4, Finanzblick und Co fortan aus dem App Store verbannt. Ich hoffe, dass Apple hier einlenkt und den Banking-Apps nicht die Geschäftsgrundlage entzieht. Denn mal ganz ehrlich: Oftmals sind Banking-Apps von Drittanbietern einfach viel besser als die App der Hausbank. Das gilt auch für mein DKB-Beispiel – die App ist einfach nur schlecht (eine neue ist aber in Arbeit).

‎MoneyMoney
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Kommentare 36 Antworten

      1. Das hat jetzt aber nichts mit Chaos zu tun. Sondern mit nicht gerechtfertigter und nicht nachvollziehbarer Einschränkung. Die Qualität kann man sicherlich auch auf andere Weise sicherstellen. So erscheint es mir, daß der gesamte Sektor Bankins-Apps aus dem App-Store rausfliegen soll.

        Meine Lizenz für MoneyMoney habe ich bereits und würde mir im Zweifel direkt vom Hersteller erneut holen, wenn Apple das wirklich durchsetzen sollte.

  1. „Oftmals sind Banking-Apps von Drittanbietern einfach viel besser als die App der Hausbank.“
    Mal abgesehen davon – wer Konten bei unterschiedlichen Banken hat müßte dann auch auf mehrere Apps zugreifen. ☹️??

    1. Wo bitte ist das was übersichtlicher? Nirgends man greift halt nur über eine App auf alle Konten zu was in meinen Augen völlig daneben ist. Bei Geld hört bei mir der Spaß nach Kompromissen auf, da traue ich nur meine jeweilige Bank wo ich ein Konto habe und keiner externen App.

      1. @souldream: Das ist alleine deswegen schon übersichtlicher, weil alle Konten bei allen Banken untereinander sichtbar sind und Finanzblick bspw. unten drunter ein Gesamt-Saldo ausrechnet.

        Dass die einzelnen Apps der jeweiligen Banken vertrauenswürdiger sein sollen als übergreifende Apps, leuchtet nicht ein. Vielleicht kannst du das erklären, warum das so sein sollte?

      2. Bitte was? Es ist suuuuper praktisch mit z.B. Banking4i Konten von unterschiedlichen Banken abzufragen und alles auf einem Blick zu haben. Wenn ich da erst durch 4-5 Apps daddeln muss kotz ich im Strahl….

        Also ja „definitiv“ tut/braucht man sowas!

  2. Bin schon seit Beginn von Outbank dort Kunde und kann mir gar nicht vorstellen meine verschiedenen Konten bei verschiedenen Banken bei den jeweiligen Institutionen nutzen zu müssen. Das wäre für mich sehr unübersichtlich. Und wie bereits verschiedentlich erwähnt, sind die meisten Apps nicht so komfortabel.
    Für den Gesamtüberblick sind Drittanbieter-Apps hier für mich unverzichtbar.

  3. In der SparkassenApp kann ich alle Konten fast aller Banken verwalten und habe noch zig Funktionen obendrauf, inkl Budgets usw. Wozu also eine Fremdapp?! Und die Banken, die keine FinTS/HBCI-Schnittstelle anbieten wollen braucht‘s dann halt nicht mehr.

    1. Das wäre aber folgelogisch dann ja auch nicht die App der jeweiligen Bank, selbst wenn dieses Multibanking die meisten Banken anbieten

  4. Apple gräbt sich sein Grab jetzt selbst. Zuerst durch diese unsäglichen Abo-Apps, die (fast) niemand mehr bezahlen will oder kann, und jetzt noch eine Richtlinie gegen Banking-Apps, die eine ganze Branche von guten Software-Entwicklern vom Markt treiben wird, und die Anwender um 20 Jahre in die Verhangenheit katapultiert. Multibanking-Apps gab es nämlich bereits als Shareware für 35 DM auf dem Amiga mit Kickstart 1.20 (GiroMan) und dann etwas professioneller direkt von Microsoft für 99 DM inklusive BTX-Modul für die Überweisungen für PCs mit Windows 3.00. Und das wird jetzt alles begraben. Android ist aufgrund seiner Sicherheitsmängel und Spähsoftware aus China keine Alternative. Also doch wieder zurück zu einem anständigen Handy von Nokia und einem universellen PC für Spiel und Büro für zuhause. Dann hat man auch gleich das richtige Werkzeug für Home-Schooling und Home-Office. Apple, wenn ihr so weiter macht verichte ich gerne auf das nächste iPad und iPhone. Und die Macs von Apple waren mir sowieso immer zu unflexibel und zu teuer. Ich glaube, ich stoße langsam meine Apple-Aktien ab und wandle langsam auf Microsoft und Nokia.

    1. Wenn Du jetzt die Aktien verkaufst, dann machst Du wenigstens einen guten Gewinn. Viel Spaß bei Windows, Nokia und co.. Drüben ist es immer besser. Das merkt man aber erst später?.

  5. erstmal warten wie es gemeint ist. Ggf. fällt das ledigliche Anzeigen von Bankinfos nicht dazu sondern der Geld-Handel an sich. Wobei Überweisungen dann auch schon rausfallen könnten…

  6. Es ist in der Tat sehr bedenklich, gute Apps verschwinden damit jedoch nicht – zumindest unter macOS. Nur die Sichtbarkeit wird natürlich leiden, da die App Entwickler jetzt außerhalb des App Store auf sich aufmerksam machen müssen. MoneyMoney habe ich schon Jahre im Einsatz, noch bevor die App im App Store erschien. Somit werde ich diese auch weiterhin nutzen können. Und sollte Apple wirklich die App aus dem App Store ausschließen wird, wie ich den Entwickler kenne, dieser sichtlich eine Lösung für App Store Käufer anbieten, so dass diese dann die App inkl. Updates weiter nutzen können.
    Unter iOS wird es etwas problematischer, wobei z.B. Banking4 von Subsembly Kooperationen mit Banken eingegangen ist und die App somit mit Brandig der Bank verfügbar ist.

  7. @Freddy, wie lange hören wir dies von der DKB, dass eine neue App in Arbeit sei – bestimmt schon mehr als drei Jahre. Tun tut sich jedoch nix. Hinzu können häufige Störungen die soweit gehen, dass Banking garnicht funktioniert. Ganz zu schweigen von den unterirdisch langen Buchungszeiten. Wir habe mittlerweile unser Zweitkonto bei der ING zum Hauptkonto erkoren und lassen das DKB Konto brach liegen.

    1. Ab und zu lese ich ein paar Tweets, in denen immer vollmundig tolle Funktionen für die neue App versprochen werden. Aber die Wartezeit auf die neue App ist unterirdisch. Zu den anderen Problemen kann ich nichts sagen. Von Störungen war ich selbst nie betroffen, Buchungszeiten sind mir persönlich gar nicht wichtig.

      1. @freddy: Was findest Du denn an der aktuellen DKB-App so nervig? Ich nutze sie seit es sie gibt und vermisse eigentlich nichts. Die Latenzen sind manchmal etwas lang, aber ja mei…

    1. Die Meldung kam auch schon über Finanz-Seiten vorbei. Allerdings auch mit der falschen Übersetzung. Ein englisches „should“ entspricht juristisch dem deutschen „muss“ und nicht wie (auch ich) dem „soll“ …

  8. Hat jemand eine Empfehlung für eine Banking-Software für iOS, die DKB unterstützt? Auf dem Mac nutze ich MoneyMoney, aber unter iOS fehlt mir eine elegante Lösung (ohne Abogebühren)…

  9. Von der Subsembly-Seite: …
    Hinweis für macOS Anwender: Um das neue Lizenzmodell umsetzen zu können, haben wir uns entschieden, die neuen Versionen nicht mehr im Mac App Store anzubieten. Installation und Kauf ist nur mehr über unsere Subsembly Homepage möglich. Innerhalb von Banking4 ist deshalb keine iCloud-Unterstützung mehr möglich. Über iCloud Drive kann dennoch eine automatische Synchronisierung eines Datentresors aus Banking4 für iOS genutzt werden.

    € 29,95

    1. Wenn man mehrere Konten, Depots, Kreditkarten usw. bei verschiedenen Banken bzw. Anbietern hat, hilft einem eine externe Banking App enorm dabei, die Übersicht zu behalten. Auch sämtliche PDF Abrechnungen der Banken können damit einfach und übersichtlich verwaltet werden.
      Wenn man nur bei einer Bank Kunde ist braucht man aus Gründen der Übersichtlichkeit natürlich kein externes Bankingprogramm.

    2. Und deshalb muss das für Alle keinen Sinn ergeben? Das glaubst Du jetzt nicht wirklich. Sorry – als Outbank antrat war ne App überhaupt, bzw. wenigstens eine zufriedenstellend funktionierende für viele Banken noch Zukunftsmusik.
      Da waren einige Drittanbieter weiter. Mich hat meine damalige Hausbank letztendlich mit unverschämten Gebühren an jeder Stelle vertrieben. Service ein Fremdwort, dafür Gebühren für Vorgänge, die der Kunde inzwischen auch noch selbst erledigen muss, obwohl das eigentlich klassische Aufgaben des Bankangestellten wären. Schlussendlich bin ich durch das dreiste Bankwesen dazu genötigt worden (seit dem Start bei Outbank) und gleich aus mehreren Gründen damit sehr zufrieden. Musst Du jetzt gar nicht nachvollziehen können.

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