Garmin Vivosmart HR: Bulliger Fitness-Tracker mit Herzfrequenzmessung und Smart Notifications

Der Markt für Fitnessbänder scheint noch immer nicht gesättigt zu sein – mit dem Garmin Vivosmart HR gibt es ein aktualisiertes Modell des beliebten Fitness-Trackers.

Garmin Vivosmart HR 1

Im Verlauf der letzten Jahre und Monate habe auch ich bereits verschiedene Fitness-Armbänder aus dem Hause Garmin ausprobieren dürfen. Das zahlentechnisch modernste und ausgereifteste dürfte aber wohl das vor wenigen Monaten erschienene Garmin Vivosmart HR sein, das aktuell in drei verschiedenen Farben – Schwarz, Dunkelblau und Lila – und zwei Armbandgrößen (M/L und XL) zu Preisen von etwa 130 Euro bei Amazon erhältlich ist.


  • Garmin Vivosmart HR in drei Farben ab 127,45 Euro (Amazon-Link)

Im Lieferumfang des Fitness-Trackers ist neben dem uns in schwarzer Farbe zum Testen bereit gestellten Modells selbst nur noch ein Ladeclip zum Anschließen des Garmin Vivosmart HR an einen Steckdosenadapter oder einen USB-Port sowie eine kleine Bedienungsanleitung in Papierform. Zur Einrichtung empfiehlt sich die kostenlos erhältliche iOS-App Garmin Connect, die in meinem Fall schnell auf das neue Gerät reagierte und prompt eine Bluetooth-Verbindung zum Einrichten und Synchronisieren mit meinem iPhone 6s herstellte.

Das Garmin Vivosmart HR verfügt über ein Touch-Display, das an das jeweilige zu tragende Handgelenk ausgerichtet werden kann und sich bei Outdoor-Tests auch im Sonnenlicht sehr gut ablesen ließ. Durch einfaches Wischen über den Screen lassen sich verschiedene Informationen abrufen, darunter Uhrzeit/Datum, die tägliche Schrittanzahl und das Schrittziel, erklommene Stockwerke, Aktivitätsminuten, verbrauchte Kalorien, zurückgelegte Strecke, eine Musiksteuerung, Benachrichtigungen vom iPhone sowie die aktuelle Herzfrequenz.

Besonders die beiden letzten Info-Kategorien zählen zu den spannenderen des Garmin Vivosmart HR. Durch einen Vibrationsalarm wird der Nutzer direkt auf neu eingegangene Mitteilungen auf dem iPhone informiert: Weitergeleitet wird dabei alles, was sonst auch in der Mitteilungszentrale des Geräts eingeht, darunter E-Mails, iMessages, aber auch Fussball-Ergebnisse von TorAlarm, Skype-Nachrichten oder Threema-Hinweise. Und obwohl die Zustellung der Benachrichtigungen wirklich gut und zuverlässig funktionierte, war es vor allem die Art der Vibration, die mich persönlich schnell auf die Palme brachte – ein alles andere als diskretes, hochfrequentes „Biiiissssssss“ steht da im harten Kontrast zum wirklich komplett unauffälligen Wabern der Apple Watch am anderen Handgelenk und dürfte sich gerade in ruhigen Umgebungen als ziemlicher Nerv-Faktor herausstellen.

Garmin Vivosmart HR trägt deutlich am Handgelenk auf

A propos Handgelenk: Garmin liefert das Vivosmart HR in zwei verschiedenen Größen aus: Das Modell „M-L“ mit Handgelenksumfängen zwischen 13,7 und 18,8 cm sollte für die meisten erwachsenen männlichen und weiblichen Handgelenke ausreichen. Wer doch ein größeres Armband benötigt, findet noch die XL-Variante im Handel, die einen Umfang von 18 bis 22,4 cm abdeckt. Erfreulicherweise hat man sich beim Garmin Vivosmart HR dieses Mal für einen Verschluss, den man auch von Uhrenarmbändern kennt, entschieden – ich erinnere mich nur zu gut an Nutzer des ersten Vivofit-Modells, die ihre Fitnessbänder aufgrund des schlecht designten Verschlusses verloren hatten. Dies sollte beim Vivosmart HR definitiv nicht der Fall sein.

Garmin Vivosmart HR 2

Um die Herzfrequenz am Handgelenk allerdings zuverlässig und kontinuierlich messen zu können, ist ein fester Sitz des Fitness-Trackers auf der Haut notwendig. Und hier gibt es gleich einen weiteren Kritikpunkt: Im Vergleich zu anderen Fitnessbändern auf dem Markt ist die elektronische Einheit des Garmin-Geräts geradezu ein Klotz und schmiegt sich wenig ans Handgelenk an. Mit einer Dicke von knapp 1,5 cm inklusive Herzfrequenzeinheit hat man ein relativ dickes Etwas auf dem Handgelenk sitzen, das bei sehr engen Pulloverbündchen oder Hemden zu Platzproblemen führt. Aufgrund der auftragenden Dicke läuft man zudem Gefahr, das Display im Vorbeigehen schnell irgendwo anzuschlagen und zu verkratzen, zudem ist der Sitz des Trackers dadurch alles andere als unauffällig und bequem. Warum man auf ein solches Design gesetzt hat – war doch der Vorgänger, das Garmin Vivosmart, deutlich dünner bemessen – und dabei mit nur fünf statt bis zu sieben Tagen Akkulaufzeit im Vergleich zum Vorgänger aufwartet, bleibt fraglich.

Garmin Connect-App ist deutlich verbessert worden

Immerhin gibt es neben dem herzfrequenzgebundenen Aktivitäts-Tracker samt automatisch angepassten Zielen auch noch weitere Vorteile, die diese beschriebenen Kritikpunkte wettmachen können. Das Garmin Vivosmart HR ist bis 5 ATM wasserdicht, kommt mit einem Inaktivitätsbalken und damit einher gehenden Alarm daher, verfügt über eine Stoppuhr für sportliche Aktivitäten sowie eine Schlafanalyse-Funktion, hat ein hintergrundbeleuchtetes Display und kann ein verlegtes iPhone durch ein „Find my Phone“-Feature akustisch auf sich aufmerksam machen.

Garmin Connect Mobile

Auch einen früheren Kritikpunkt, die wenig ausgereifte und eher nüchtern daher kommende Garmin Connect-App (App Store-Link), kommt man nun mit einem aktualisierten Design und zusätzlichen Auswertungsmöglichkeiten entgegen. Mit einem dunklen Interface samt farbiger Akzente wirkt die Garmin Connect-Anwendung nun deutlich moderner und verfügt über eine praktische Tagesansicht, die alle bisherigen Werte übersichtlich darstellt. Auch die nächtlichen Bewegungen, die mittels der Schlafanalyse-Funktion aufgezeichnet wurden, werden nun ausgewiesen und in Schlafphasen unterteilt.

Insgesamt gibt es für das aktuellste Garmin-Fitness-Modell daher insgesamt viel Licht, aber auch einigen Schatten festzuhalten. Die verbesserte iOS-App, zuverlässige Smart Notifications, eine Herzfrequenzmessung, das gut ablesbare Touch-Display und Wasserdichtigkeit bis 5 ATM sind definitiv Pluspunkte, die vielen potentiellen Nutzern gefallen dürften. Das klobige Äußeres und die sehr auffälligen Vibrationen bei eingehenden Nachrichten allerdings trüben diesen guten Eindruck doch erheblich. Ob man daher zum Garmin Vivosmart HR oder zu einem ähnlich ausgestatteten Konkurrenzprodukt greift, beispielsweise dem FitBit Charge HR, sollte man daher von den persönlichen Präferenzen abhängig machen.

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Kommentare 14 Antworten

  1. Ganz gut eingeschätzt. Die Hässlichkeit ist nicht zu überbieten. Ich hab den HR als Austausch für den normalen Vivosmart wegen den bekannten Displayproblemen bekommen. Das Gefühl am Handgelenk ist deutlich schlechter.
    Der HR hat ja eine andere Art von Display verbaut. Es ist permanent ablesbar. Dieses neue Display ist Schuld an der kürzeren Laufzeit. Wenn aber das Display das Hauptproblem am alten Vivosmart war, kann ich mit weniger Laufzeit und ein dafür behobenes Problem leben.
    Ansonsten ist es ein gutes Gerät. Ich bin zufrieden.

    1. Hi, habe mir gerade das Vivosmart gekauft aber auch laaaaange gezögert, wegen der Dislayprobleme. Wird das Ding echt irgendwann den Geist aufgeben?!? Ich hoffe nicht.

      Und hast du das HR dann einfach als Austausch von Garmin bekommen?

      1. Meine Frau und ich hatten beide einen Vivosmart. Bei beiden hat sich das Display nach und nach zeilenweise verabschiedet. Nutzungsdauer ca 9 Monate. Beide Geräte wurden dann von mir eingeschickt und gegen den HR getauscht. Super Service von Garmin.

        1. Danke für deine Info.

          Ich muss sagen, dass ich gerade das schlanke Design des Vivosmart so mag. Ich habe links am Arm eine mir liebgewonnene Armbanduhr und für rechts suche ich etwas schlankes und trotzdem Funtionelles mit Notifications. Der HR wäre mir glaube dann zu viel des Guten.

          Hoffe mal, das Vivosmart hält lange durch.

  2. Ich habe zwar die Apple Watch, warte aber gespannt auf die Vivoactive HR.
    Die erste war nicht so der Hit, mal gucken was das nachfolgende Modell macht.
    Nutze die Uhr hauptsächlich für Fitnessaktivitäten und finde die Garmin Software echt gut. Alles in einem und nicht so wie bei der Apple Watch verschiedene Programme wie Runtastic,…

  3. Habe seit zwei Wochen das Fitbit Surge und bin damit mehr als zufrieden. Es sieht richtig gut aus und man hat auch noch GPS an Bord, also braucht man zum Joggen kein iPhone mehr mitschleppen und Herzfrequenz wird auch dauerhaft getrackt.

  4. Ich habe mich jetzt mal etwas mit diesem Thema auseinandergesetzt aber so richtig zufriedenstellend fand ich jetzt keines der bis 150€ teuren Produkte. Ich bin ja auf der Suche nach einem Tracker. Aber wenn man verschiedene Tests liest oder Bewegungen haben alle ihre Schwächen die mich stören würden. Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als zu warten oder weiter zu suchen.

  5. Besser nicht kaufen! Mit einem FW Update wurde die Frequenz (Hearmonitor Reading Rate) zu Gunsten des eh sehr mageren Akkus gemindert, was eine brauchbare 24/7 Messung unmöglich macht. Detaillierte Informationen gibt es auf dcrainmaker.com oder auch auf dem Youtube Chanel RizKnows. Die Jungs testen GPS Fitness Tracker und andere Wearables auf Leib und Nieren. Ich selbst hatte 2 Wochen eine Apple Watch, welche ich Aufgrund der Gerüchte um ein bald erscheinendes Apple Watch 2 wieder umgetauscht hatte. Für jeden Besitzer eines iPhones, der einen fitness tracker sucht mit, so gut wie die einzige Option. Die Motivation ist ohnegleichen. Leider habe ich seit Rückgabe schon wieder 2 kg zugenommen…der Motivationseffekt durch eine Apple Watch ist aufjedenfall omnipräsent.

    1. Naja, um sich zu motivieren vielleicht.
      Aber um seine Fitnessdaten zu erfassen, auszuwerten und zu speichern ist Apple einfach nicht vorne mit dabei.
      Es gibt von Health noch nicht mal eine App oder Website um seine Daten am PC zu analysieren.

      Ich möchte gerne vernünftige Aufstellung über meine Aktivitäten in Woche, Monat Jahr haben und nicht diese merkwürdigen Ringe…

  6. Da seid ihr aber spät dran – die gibt es seit November ?
    Und Vivoactive HR (sowie Vivofit 3) stehen in den Startlöchern…

    Die App finde ich sehr verschachtelt und unübersichtlich…

    Und was die Pulsmessung betrifft, ist bei mir Fitbit vorne…

    Da Vivo nicht konsequent misst, können da auch kurze anstrengende Aktivitäten komplett fehlen (mal eben 6 Etagen hoch flitzen o. ä.)

    Als Gear fit-Ersatz und Überbrückung zur AW 2 aber tauglich ?

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