readfy: Düsseldorfer StartUp veröffentlicht kostenlose eBook-App mit über 20.000 Titeln

Auf der Website von readfy wird das eigene Projekt vollmundig als „Readvolution“ und „das neue Leseerlebnis“ angepriesen.

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In der Tat ist readfy (App Store-Link) ein komplett neuer Ansatz auf dem Büchermarkt: Die Nutzer, die sich mit E-Mail-Adresse und Passwort, alternativ auch mit Facebook-Account registrieren, bekommen kostenlos und unbegrenzt ein Archiv von derzeit etwa 20.000 eBook-Titeln zur freien Verfügung, die auf iPhone und iPad gelesen werden können.


Die erste Frage, die man sich noch vor dem Download der kostenlos erhältlichen und nur 8 MB großen Applikation stellen wird, ist die der Finanzierung. Wie kann es sich ein junges Unternehmen erlauben, über 20.000 Buchtitel kostenlos und dauerhaft für alle Leser zur Verfügung zu stellen? Wirft man einen Blick auf die Website von readfy, ist diese Frage schnell geklärt. „Die Bücher werden über Werbung finanziert“, heißt es seitens readfy. „Beim Lesen in der readfy-App blenden wir ab und zu Werbung ein und haben dadurch Einnahmen, die wir mit den Autoren und Verlagen teilen. Dieser Ansatz hat Vorteile für alle Beteiligten: Die Leser erhalten kostenlose eBooks und die Autoren und Verlagen haben einen neuen Vertriebskanal, über den sie ihre Bücher anbieten können.“ Im kommenden Jahr soll neben dem Freemium-Modell auch ein Abo angeboten werden, dessen User ohne Werbeeeinblendungen das Buchangebot von readfy lesen können.

readfy setzt einen Account voraus

Die Macher von readfy betonen außerdem, dass es sich bei ihrem Angebot nicht nur um gemeinfreie Bücher, das heißt Titel längst verstorbener Autoren, deren Rechte ins Gemeingut übergegangen sind, verfügbar sind – wie man es beispielsweise von Plattformen wie der Guttenberg-Bibliothek kennt. Readfy kooperiert derzeit mit über 350 Verlagen und bedient unterschiedliche Genres, darunter Belletristik, Fach- und Sachbücher oder auch Comics.

Nachdem man sich in der App angemeldet und seinen Account per E-Mail-Link freigeschaltet hat, hat man direkt Zugriff auf alle Inhalte der Anwendung. Ähnlich wie auch im iBooks-Store von Apple finden sich verschiedene Kategorien wie meistgelesene Bücher oder auch frisch hinzugefügte Werke. Über Antippen eines Buches wird dieses heruntergeladen und kann mit verschiedenen Schriftgrößen und Zeilenabständen gelesen werden, auch ein Setzen von Lesezeichen, die Veränderung der Helligkeit sowie der Wechsel zwischen Tag- und Nachtmodus ist möglich.

Angebot überzeugt gegenwärtig noch nicht

Die Auswahl aktueller namhafter Autoren im Angebot von readfy ist allerdings derzeit stark eingegrenzt. Zwar gibt es einige Sci-Fi-Heftromane von Perry Rhodan, die Chroniken von Narnia von C.S. Lewis oder auch einige Bücher von Wolfgang Hohlbein, allerdings sind kaum Bestseller oder neue Bücher, die man im Buchhandel prominent platziert finden würde, zu finden. Immerhin gibt es mit dem Sachbuchverlag Franzis Verlag und dem Coppenrath Verlag schon einige namhafte Verleger, die readfy unterstützen, das aktuelle Angebot wirkt aber zugegebenermaßen noch sehr ausbaufähig. Klassiker hingegen, beispielsweise von Oscar Wilde oder Johann Wolfgang von Goethe, sind zahlreich vorhanden.

Auch die Werbeeinblendungen halten sich glücklicherweise noch in Maßen und wurden mir bei einigen aktuelleren Büchern nur über einen kleinen Schriftzug über der jeweiligen Seite angezeigt. Aufdringliche Banner, die gleich den ganzen Bildschirm belagern und manuell weggeklickt werden mussten, konnte ich dankenswerterweise nicht ausmachen. Nichts desto trotz ist readfy – zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt – noch keine ernsthafte Konkurrenz für iBooks, Amazon oder auch Skoobe.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Interessantes Konzept. Erinnert mich an die berüchtigte Tütensuppenwerbung in Büchern (die Terry Pratchett dazu bewogen hatte, den Verlag für die deutschen Editionen zu wechseln).
    Aber wenn die Werbung tatsächlich nur so dezent wie beschrieben BLEIBT, gehts ja.

    Ich probier’s mal aus. Ich bin allerdings auch mal auf das Preismodell für die werbefreie Version gespannt.

  2. Finde keine Comics :/

    Es gibt einige Noten mehr oder weniger obskurer Kirchen- und Volkslieder und manche Kochbücher. Allerdings schmiert die App bei mir regelmäßig ab, zb wenn ich versuche „Das Bäuerinnenkochbuch der Jahreszeiten“ zu öffnen.

    Und die versprochenen Comics sind auch nirgendwo zu finden.

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