Corona-Warn-App europaweit: Was ändert sich für den Nutzer?

Ausweitung auf andere EU-Staaten bis Ende Oktober geplant

Die deutsche Corona-Warn-App (App Store-Link) ist nun seit mehr als 100 Tagen in Deutschland in den entsprechenden App Stores verfügbar und verzeichnet bisher etwa 18 Millionen Downloads. Die Anwendung erlaubt es, durch den Austausch anonymer Daten potentielle Coronavirus-Risikokontakte zu erkennen und zu warnen. Bisher haben laut Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn um die 5.000 Menschen, die positiv getestet worden sind, von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und somit weitere potentielle Infektionen verhindert.

Ein Nachteil der Corona-Warn-App ist aber bisher die Beschränkung von Kontaktmeldungen auf Deutschland. Wer für einen Kurzurlaub im Ausland war und dort möglicherweise Risikokontakte hatte, wird nicht über die deutsche App informiert. Dies soll sich nun bald ändern: Eine Ausweitung auf andere EU-Staaten wurde angekündigt, die bis Ende Oktober 2020 umgesetzt werden soll. So berichtet unter anderem der BR. Die Initiative zu einem EU-Datenabgleichsystem („European Federation Gateway Service“) stammt von der Telekom und SAP, die gemeinsam die deutsche Corona-Warn-App entwickelt haben.


Elf EU-Staaten zum Start mit an Bord

Bis Ende Oktober sollen zunächst die Apps von elf EU-Staaten über eine gemeinsame Schnittstelle miteinander kommunizieren können. Dazu gehören Deutschland, Italien, Irland, Österreich, Tschechien, Dänemark, Estland, Lettland, die Niederlande, Polen und Spanien. Das aktuell stark betroffene Frankreich ist nicht mit an Bord, da das Land auf eine andere Technologie setzt und zudem mit technischen Schwierigkeiten in der App zu kämpfen hat.

Für Nutzer der deutschen Corona-Warn-App ändert sich kaum etwas: Wer seine Daten für den europäischen Austausch freigeben möchte, muss die App aktualisieren und dem EU-Datenaustausch explizit zustimmen. Wie auch bei der deutschlandweiten Lösung werden EU-weit ebenfalls nur anonymisierte Daten erfasst und weitergegeben. Wer sich dann im Ausland aufgehalten hat, wird künftig auch über Risikobegegnungen außerhalb Deutschlands informiert.

‎Corona-Warn-App
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Entwickler: Robert Koch-Institut
Preis: Kostenlos
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Kommentare 12 Antworten

    1. Da die WarnApps fast alle (lediglich) auf die Schnittstelle des Betriebssystem welche von Apple bzw. Google bereitgestellt wird, ist die Funktionsweise in den verschiedenen Länderapps identisch. Es wird demnach nichts genauer, aber es ist ja auch nix ungenau… K.A. was sich da hier zurecht gesponnen wird.

      1. Zum Betreiben der spanischen App (im September)
        musste ich die deutsche App deaktivieren. Beide gleichzeitig ging nicht.
        Aber Corona-Kontakte- wird bestimmt in den nächsten Betriebssysteme integriert und uns als „Fietscha“ präsentiert ;))) oder glaubt wer, dass der Virus jemals besiegt wird?

  1. Wenn dein Phone auf eines der entsprechenden Länder&iD registriert ist. Ja!
    Aber lese dir die AGB`s der Ausländischen WarnApp genau durch 😉

  2. Solange der Eintrag über Infizierung freiwillig ist, bleibt die App ein Millionengrab ohne Nutzen. Keine Veröffentlichung der Anzahl eingetragener Infizierter, somit kein Nachweis über Nutzen u. Sicherheit der Richtigkeit der Kontaktanzeige – wie ein Gesundheitsminister sowas als Erfolg Preisen kann ist unglaublich ??

  3. Ein Mitarbeiter, bei dem eine OP ansteht, ruft seinen Arzt zur Klärung von Termine an und wie sein Coronatest ausgefallen ist. Dabei wird ihm mitgeteilt, dass es positiv getestet wurde. Arbeitgeber und Behörden wurden informiert. Sogar das Gesundheitsamt hat er noch in der selben Stunde persönlich informiert um sicherzustellen, dass die Information an die App geht. Er arbeitet in einem der größeten Unternehmen in Deutschland und hat sehr viel Kontakt zu Kunden und Kollegen. Diese Aktion ist nun fast 3 Wochen her und bisher ist dieser Fall nicht in der Warn-App vermerkt.

    In unsere Firmenhausgemeinschaft wurden in den letzten zwei Monaten mehrere Fälle bis hin zu einem Todesfall (durch Corona bestätigt) bekannt. Alle Fälle wurden gemeldet und angeblich erfasst. Keine der Informationen werden in der App angezeigt.

    In NRW sind ganze Schulklassen wegen mehreren positiven Tests von Lehrer und Schüler in Quarantäne geschickt worden. Eine Familie ist mit uns befreundet. Und ja, wieder keine Information in der App.

    Ich rede hier nicht von Einzelfällen oder Hörensagen. Alles persönliche Kontakte.

    Ob man die App nutzt oder einen feuchten Finger in die Luft hält … das Ergebnis ist identisch.

    1. Man kann noch so viele Leute informieren, wie soll es davon in die app kommen? Ich habe die Funktionsweise der app bisher so verstanden, dass man ein positives Ergebnis selbst eingibt um andere zu warnen. Ich fände in dem Fall eine andere Lösung (z.B. Gesundheitsamt meldet Ergebnis in der app) besser, das ist aber auf Grund des Datenschutzes nicht möglich. Sonst wäre die Nutzung der app anonym ja auch nicht möglich.

      1. Ps: Ich kenne jemanden persönlich, der über die app gewarnt wurde weil ein Kollege von ihm sein Ergebnis über die app gemeldet hat. Es funktioniert also wenn man richtig mitmacht.

    2. Tja, ich kenne den der jemanden kenn und der hat jemandem aus dem Märchenbuch des Bekannten von dem an der Bushaltestelle. ? Man muss die App auch richtig bedienen. Was man vorhalten kann ist eine viel zu komplizierte und undurchsichtige Informationsweitergabe an die Nutzer. Da wird überall nur mit schicken Werbespots für die App geworben anstatt diese dort zu erklären.

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