Musik-Streaming: Apple muss 1,8 Milliarden Euro Strafe zahlen

EU-Kommission hat entschieden

App Store-Icon in 3D auf einem Bücherregal

Die Europäische Kommission hat Apple heute wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens gegenüber konkurrierenden Musik-Streaming-Diensten zu einer Geldstrafe von 1,8 Milliarden Euro verurteilt. In einer auf seiner Website veröffentlichten Antwort hat Apple die Entscheidung der Kommission sowie das Verhalten von Spotify scharf kritisiert.

Das Verfahren läuft schon mehrere Jahre und wurde damals von Spotify initiiert. Spotify wirft Apple vor, dass sie ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht und anderen Musikstreaming-Apps untersagt haben, Infos zu günstigeren Abopreisen außerhalb der App anzubieten.


„Die Kommission stellte insbesondere fest, dass Apple App-Entwicklern Beschränkungen auferlegt hat, die sie daran hindern, iOS-Nutzer über alternative und billigere Musikabonnementdienste zu informieren, die außerhalb der App verfügbar sind. Dies ist nach den EU-Kartellvorschriften illegal.“

Apple sieht alles anders

Apple kritisiert das Verhalten von Spotify und der EU-Kommission scharf. Spotify ist auf dem europäischen Streaming-Markt mit einem Anteil von 56 Prozent führend und Apple ist der Meinung, dass der App Store den Weg für den Aufstieg von Spotify geebnet hat. Immer wieder betont Apple, dass Spotify keinerlei Gebühren an Apple abführt, Spotify aber alle zur Verfügung gestellten Tools, APIs, Frameworks und mehr kostenlos nutzt und dennoch gegen Apple klagt. „Sie wollen auch die Regeln des App Stores neu schreiben – und zwar so, dass sie noch mehr Vorteile haben.“

Apple schreibt weiter: „Die Realität ist, dass die europäischen Verbraucher mehr Wahlmöglichkeiten haben als je zuvor. Ironischerweise zementiert die heutige Entscheidung im Namen des Wettbewerbs nur die marktbeherrschende Stellung eines erfolgreichen europäischen Unternehmens, das auf dem digitalen Musikmarkt unangefochtener Marktführer ist.“

Apple plant, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

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Kommentare 7 Antworten

  1. Tja die Sache wird von Apple natürlich geschickt verdreht.
    Spotify mag erfolgreich sein – das ist aber hier gar nicht der Punkt der Sache. Es geht um alle Teilnehmer, von denen Spotify als Repräsentant klagt.

    Auch die Verträge, die Apple als totalitäres Kartell des AppStore exklusiv mit Spotify im Hinterzimmer abgeschlossen hat, retten sie nicht. Im Gegenteil – es erzeugt ausschließlich noch mehr Beweise für die Manipulation des Marktes.

  2. Ich denke es wird Zeit das Apple und Google, ist bei Android ja nicht anders, endlich an die Kandare gelegt werden.
    Beispiel ….irgendein Spiel wie FOE, das kann man über die erzwungenen Browser Kits nicht über die Webseite laden und somit auch keine In App Käufe an Apple oder Android vorbei tätigen. Und da merkt man die 30% deutlich.

    Bei den IPhones soll sich das ja ändern, bin da gespannt. Bei den iPads nicht? Vermutlich wird Apple dann auch hier von der EU gezwungen werden.
    Und Google mit Android macht es ja genauso, auch hier muss die EU entsprechend regulieren.

    Das Apple fordert das die Abo Gebühren auch dann zu zahlen sind wenn die Abos gar nicht über den Store getätigt werden, was ja bei Spotify möglich ist auch über die mobilen Browser ist absurd.

    1. Habe den Link komplett gelesen, und ja, da ist was wahres dran.
      Aber die Wahrheit ist dennoch eine ganz andere.
      Wenn Plattformen wie WhatsApp oder Twitter unterscheiden können zwischen Premium Kunden die etwas oder mehr zahlen müssen, warum kann Apple das nicht?
      Warum schafft Apple nicht die Möglichkeit dass es von Firmen wie Spotify eine Betrag X für jede heruntergeladene App verlangt. Oder einen anderen Betrag y für jedes Update usw?
      Wäre doch sicherlich machbar, und da könnte niemand behaupten das diese Forderung unsachgemäß wäre. Apple soll und darf natürlich Geld verdienen.
      Aber das machen sie nicht. Sie gehen Stur den Weg der UNS Mehrkosten aufzwingt. Weil Apple natürlich befürchten müsste dass sich Spotify dann zurückziehen könnte. Und ihre App aus dem AppStore zieht und alles über eine Browser Lösung anbietet.
      Denn natürlich profitiert auch Apple von der Anwesenheit der großen Digitalen Anbieter. Und natürlich wird es Kunden geben die lieber dort Geld ausgeben wo sie eine bequeme Lösung finden.

      Klar Profitiert Spotify, aber Apple eben auch.
      Warum wohl ist Googles Suche so tief in IOS Safari integriert?

  3. Netscape ist auch durch Windows groß geworden, hat auch nichts dafür bezahlt, aber war es richtig wie Microsoft sich verhalten hat? Müssen jetzt auch Stromanbieter an Apples Gewinn beteiligt werden, weil ohne Strom wäre Apple ja auch nichts. Und egal was Spotify (auch) macht, es gibt deshalb schon lange kein Recht im Unrecht…

  4. Die Antwort von Apple erinnert mich an die Typischen Memes im Netz, frage „wie viel Geldbekommst du“, Antwort „ja“.

    Mag sein dass Spotify mit 56% Marktführer ist, mag auch sein dass der Apple AppStore nicht ganz unbeteiligt daran ist. Dennoch passt das Argument der EU, dass es Illegal ist dass die Anbieter nicht zu günstigeren Preisen auf die Webseite verweisen dürfen.

    Auch stimmt die Aussage von Apple nicht, dass Spotify keinerlei Gebühren zahlt. Zum einen brauchen sie immer noch einen Entwickler Account um die App überhaupt in den Store zu bringen und für diesen Verlangt Apple Geld. Anfangs konnte das Spotify Abo auch direkt über die App abonniert werden und da hat Apple dann auch Kräftig die Hand aufgehalten.

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