Uber in Deutschland: Chef Christian Freese will ab 2016 Pakete ausliefern lassen

Der Taxidienst Uber aus den USA hat sich in Deutschland bei Behörden und Gewerkschaften kaum Freunde gemacht. Nun gibt es neue Pläne.

Uber

Aktuell ist der Fahrservice Uber nur in zwei deutschen Großstädten vertreten, nämlich in Berlin und München. In einem Interview mit dem Magazin Business Insider Deutschland berichtete kürzlich der Deutschland-Chef von Uber, Christian Freese, über den aktuellen Stand der Dinge und Zukunftspläne für den privaten Taxidienst.


Deutschland soll auch weiterhin einer der wichtigsten Märkte für Uber bleiben, so Christian Freese. „Wir haben uns nur entschieden, unser Geschäft auf zwei Städte zu fokussieren: Berlin und München. In Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf legen wir eine kurze Pause ein.“ Begründet wird dieser Schritt vor allem mit einer Diskrepanz zwischen der hohen Nachfrage der Nutzer und ausreichend professionellen Fahrern – letztere seien durch „gegenwärtige Rahmenbedingungen in manchen Städten“ nur schwer für die Plattform zu begeistern. „Letztlich war unseren potentiellen Fahrer-Partnern der bürokratische Prozess auf dem Weg zum selbständigen Mietwagenunternehmer schlichtweg zu zeit- und kostenintensiv“, so Freese gegenüber Business Insider.

Auch Fehler beim zu euphorischen Markteintritt räumte der Deutschland-Chef von Uber ein. Getrieben „von der Euphorie der Community“ habe man seit dem deutschen Start im Jahr 2013 mittlerweile gelernt, „wie wichtig Regulierung im Bereich Digitalisierung und vor allem im Bereich Mobilität ist“. Vor allem ein konstruktiver Austausch mit der Politik und Behörden soll nun im Vordergrund stehen, um Partnerschaften zu schließen und zu informieren.

Kooperation mit Politik und Behörden steht im Vordergrund

In Berlin bietet Uber momentan sogar eine klassische Taxi-Vermittlung an – ein Zeichen, dass das Unternehmen nicht gegen, sondern mit der Taxi-Branche arbeiten will. Christian Freese hofft dennoch, dass digitale Entwicklungen ihren Weg auf den Markt finden. „Wir hoffen, dass sich der Rechtsrahmen dem digitalen Zeitgeist anpasst“, so Freese. „Viele Regeln sind ökologisch und ökonomisch völliger Wahnsinn und dienen nüchtern betrachtet nur dazu, eine etablierte Branche vor Wettbewerb zu schützen.“

In der kommenden Zeit will Uber auch in Deutschland mit weiteren Fahrdiensten aktiv werden, so unter anderem mit dem Mitfahrservice Uber Pool, der nicht nur Personen, sondern auch Güter transportieren soll. „Wer Personen befördert, kann doch im Kofferraum auch z.B. Schuhe oder Kleider von A nach B fahren“, erklärt Christian Freese. „Wir sehen uns als ein Netzwerk innerhalb einer Stadt, eine Plattform für innovative Mobilität.“

Der als Uber Rush bezeichnete Warentransport hat bereits das Interesse von E-Commerce-Unternehmen sowie Kurier- und Paketdiensten geweckt. Verwechseln mit einem Standard-Paketdienst, dessen Fahrer das Päckchen im 5. Stock an der Türschwelle übergibt, sollte man diesen Uber-Service jedoch nicht. „Wenn der Uber-Partner in zweiter Reihe parken muss, funktioniert der Dienst nicht mehr so schnell, wie wir uns das wünschen“, sagt Freese. „Da müssten Sie schon runter auf die Straße kommen und Ihr Paket entgegennehmen. Ziel ist es, dass Sie sich das Paar Schuhe, das es in Ihrer Größe im Laden um die Ecke vorrätig gibt, nicht mehr aus meinen Hunderte Kilometer entfernten Lager liefern lassen müssen. Der Plan ist, Uber Rush 2016 nach Deutschland zu bringen.“

Wie steht ihr zum Fahrdienst Uber? Habt ihr den Service schon einmal in Anspruch genommen? Und könntet ihr euch vorstellen, auch Waren über Uber geliefert zu bekommen? Wir sind gespannt auf eure Meinungen zu diesem Thema.

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Kommentare 17 Antworten

  1. Tolles Geschäftsmodell. Private Autofahrer anzuleiten, schwarz Geld zu verdienen. Ohne Anmeldung, ohne Steuern zu zahlen, ohne Unfallversicherung für die Mitfahrer.
    Nur jetzt, unter juristischen Zwang, schwenkt man um.

  2. in den USA habe ich das normale uber mal genutzt und war begeistert. es ist echt eine Frechheit, dass so etwas bei uns auf Grund der Gesetze wieder nicht geht. Viel günstiger und schneller als die herkömmlichen Taxis. ich hoffe Uber schafft es auch zu uns in absehbarer Zeit.

      1. Natürlich muss sich jeder Fahrer anmelden und seine Einnahmen versteuern und auch eine Insassenversicherung sollte natürlich Pflicht sein. Aber das könnte auch unbürokratisch und günstig sein und nicht so kompliziert wie es zur Zeit ist. Aber der Staat schützt halt das total überholte Taximonopol. Die Preise heutzutage sind doch jenseits für gut und böse.

        1. Der Punkt ist doch genau: Wenn die das machen müssten, wäre Uber nahezu genau so teuer wie Taxis. Uber macht hier Geld mit dem Risiko der anderen ….

  3. Niemals werd ich sowas nutzen! bevor ich mein Leben irgendwem anvertraue, gehe ich besser zu fuss, fahr rad oder selber (bis auf fernreiseurlaube, logisch). wünsche alles schlechte!

  4. warum solltest du in einen offiziellen Taxi sicherer sein? Die Typen fahren doch teilweise wie die Geisteskranke. ich nehme auch regelmäßig Leute über Mitfahrgelegenheit mit. Das ist auch die einzige vernünftige Alternative zu der teueren Bahn und den lahmen Fernbussen.

    1. die taxifahrer, die ich benutze, fahren sehr gut. Keine Ahnung, warum die rasen sollten. sind aber auch keine billigheimer, die mit irgendwelchen Ramschkarren aus Fernost fahren, sondern mit einer deutschen High-end Marke. Und fernbusse waren bislang immer ok, genauso wie Bahnen. Ich fahr hier sehr günstig und auch schnell. Hund kann mit, Fahrrad auch. Mach das mal mit UBER 🙂

      1. Also in den USA waren alle Autos bei Uber super. Man kann sogar beim Bestellen sehen wer mit welchem Auto fährt und den entsprechenden zu sich holen. und wie du mit der Bahn günstig fährst und mit dem Fernbussen schnell ist mir ein Rätsel. Klar wenn man 3 Monate im Voraus bucht geht es vielleicht günstig und Strecken unter 100km kommt man auch mit dem Bus einigermaßen zügig an, aber bei allem anderen ist MFG meiner Meinung nach überlegen. Aber Uber ist ja auch nicht MFG und ein ganz anderes Thema.

        1. das geht auch unverzüglich. einsteigen und mitfahren. fix eine fahrkarten lösen und gut ist. vielleicht solltest du nicht von amerika auf andere länder schliessen, die bei solchen dingen schlichtweg fortschrittlicher sind und nicht alles in privaten händen als besser aufgehoben betrachten.

          ausserdem, wenn schon handfeste argumente….versicherung, betriebshaftplicht, personenbeförderungsschein. alles fehlanzeige bei privat. wozu soll ich also so einem risiko ins auge schauen?

  5. Also ein Paket würde ich mir nicht liefern lassen. Kind und Hund alleine in der Wohnung lassen, Essen kocht auf dem Herd und das Paket stinkt nach alten kippen……ah warte gibt’s doch schon : Hermes

  6. diese und ähnliche unternehmen beuten doch letztlich diese ach so freien mitarbeiter nur aus.die dämlichen verbraucher jubeln über die so günstigen preise ohne sich bewußt zu sein,daß sie diese kapitalistischen firmen auf kosten aller fördern.(nein ich bin kein kommunist)jaja uber is awsome…..

  7. Lasst mal jeden für Uber Fahrenden einen Personenbeförderungschein machen. Dann natürlich auch eine Betriebshaftpflicht abschliessen. Zudem muss er diese Fahrten seiner Versicherung melden, die natürlich die Prämien anpasst. Dann noch eine Anmeldung als Kleingewerbe nach $19 (fürs erste jedenfalls) und die Steuern müssen abgeführt werden. Und schon wird man sehen, das die ganze Geschäftsidee vor die Hunde geht. Denn dann werden die ganzen „MöchtegernTaxifahrer“ sehen wie teuer alles ist. Und schon macht das keiner mehr. Amerika ist nicht Deutschland. Das vergessen wohl sehr viele. Daher bin ich klar gegen Uber und das wird sich alles von selbst regeln. Es gibt eben nichts, womit sich mal eben eine schnelle Mark verdienen lässt. Ich zahle lieber 50 Euro für ein Taxi und kann die Rechnung steuerlich nebst Umsatzsteuer absetzen, als jemanden der Null Ahnung hat zu fördern. Und ja, ich kann es mir leisten. Dafür arbeite ich auch hart genug.

  8. Ich habe noch nie einen Taxi-Service in Deutschland benutzt jedoch in meinem Urlaub im Dezember 2014 in Singapur mit einem Service der sich „Grab a Taxi“ nennt; Habe ein Taxi am Vortag bestellt, mehrere Taxifahrer bemühen sich darum diese Fahrt vom Hotel zum Changi Airport Singapur zu bekommen und derjenige Fahrer schickt eine SMS mit der Bitte um Bestätigung und Fahrer war 15 Minuten vor der vereinbarten Zeit Ort! Bravourös! War sehr zufrieden! Exzellenter und freundlicher Service!

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