Warntag 2022: Erst im Dezember, SMS-Warnungen kommen ab Februar 2023

Im letzten Jahr ersatzlos gestrichen

Dass das deutsche Alarmnetzwerk dank vielerorts abgebauten Sirenen nicht mehr leistungsfähig genug ist, um die Bevölkerung vor kurzfristig eingetretenen Situationen zu warnen, zeigten im vergangenen Jahr gleich mehrere Ereignisse. Nicht nur die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 machte Versäumnisse deutlich, sondern auch der der bundesweite Warntag, der für den 9. September 2021 geplant, aber vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) abgesagt wurde.

In diesem Jahr soll der bundesweite Warntag, bei dem unter anderem Sirenen und die Warn-Apps NINA und KATWARN auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden, indem entsprechende Warnsignale bzw. -meldungen abgegeben werden, eigentlich bereits im September stattfinden. Schon in den vergangenen Monaten zeichnete sich jedoch ab, dass sich der Termin nicht halten lassen würde. Das Bundesministerium des Inneren und für Heimat hat das mittlerweile selbst erkannt und nun eine Verschiebung auf den 8. Dezember dieses Jahres um 11 Uhr bekanntgegeben. In der Mitteilung heißt es:


„Die Innenministerinnen und Innenminister von Bund und Ländern haben beschlossen, dass der Warntag 2022 am 8. Dezember stattfindet. Ziel ist, die Menschen in Deutschland über die unterschiedlichen Warnmittel in Gefahrensituationen zu informieren und damit auch stärker auf den Bevölkerungsschutz insgesamt aufmerksam zu machen.

Der Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag bei dem Bund und Länder, sowie teilnehmende Kreise, Städte und Gemeinden in einer Übung ihre Warnmittel erproben. Um 11:00 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte zeitgleich unterschiedliche Warnmittel.“

Im Zuge der Verzögerungen wird auch das geplante Warnmittel DE-Alerts, das öffentliche Warnmeldungen auf der Basis von Cell Broadcast über Mobilfunknetze ermöglicht, später als vorab geplant an den Start gehen. Das EU-Recht sah eine Implementierung bis zum 21. Juni dieses Jahres vor. Das deutsche Modell des „European Public Warning System“ (EU-Alert) soll als Bestandteil des deutschen Modularen Warnsystems (MoWaS) integriert und im Katastrophenfall sowie unterstützend im Zivilschutz vor drohenden oder sich ausbreitenden größeren Notfällen warnen.

Das zuständige Bundesministerium gab in der oben bereits verlinkten Stellungnahme an, dass Cell Broadcast „Ende Februar 2023 […] den Wirkbetrieb aufnehmen und die bisherigen Warnmittel wie die Warn-App NINA, Radio, Fernsehen oder digitale Werbetafeln ergänzen“ solle. Mit dem Warntag am 8. Dezember 2022 soll DE-Alert, bei dem Warnmeldungen per SMS über die Mobilfunknetze verteilt werden, erstmals getestet werden. Man darf gespannt sein, ob der Warntag in diesem Jahr reibungsloser verläuft. Die Warn-Apps KATWARN (App Store-Link) und NINA (App Store-Link) gibt es kostenlos im deutschen App Store.

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Kommentare 6 Antworten

  1. Und wieder kocht jeder sein Süppchen… Warum nicht EINE einzige offizielle Warnapp für alle Bundesbürger? So wird alles wieder verkompliziert…

  2. Bitte nennt die Cellular Broadcast Meldungen nicht immer SMS. Das ist was ganz anderes, Cellular Broadcast geht gleichzeitig an alle, die in der Zielzelle sind. Dagegen sind SMS Kurzmitteilungen, die nur einen einzigen Teilnehmer erreichen können.

    1. Äh, nein. SMS sind noch nicht einmal Nachrichten, sondern es ist ein Service, über den Nachrichten versendet werden – wenn man denn schon Korinthen kacken will.

    1. Weil es doch bloß nicht einfach und einheitlich sein darf. Cell Broadcasting wurde vor Jahren schon abgelehnt, wahrscheinlich, weil es in anderen Länder so gut funktioniert.

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