WLAN-Mesh-System ausprobiert: Der neue Eero mit WiFi 6 in der Praxis

Vergleich mit dem bisherigen Eero Pro

Im April hat Amazon endlich sein neuesten WLAN-System nach Deutschland gebracht: Der Eero mit WiFi 6. Ab sofort bekommt ihr einen einzelnen Router, einzelne Satelliten oder am besten gleich das Starter-Set bestehend aus Router und zwei Satelliten auch hierzulande. Je nach Wohnungs- oder Hausgröße macht das Starter-Set durchaus am meisten Sinn, der Hersteller empfiehlt es für Flächen bis 460 Quadratmeter.

Am Ende kommt es sicherlich immer auf die örtlichen Gegebenheiten an. Ich wohne in einem 2017 erbauten Reihenhaus mit Betondecken und Fußbodenheizung. Bisher habe ich drei Eero Pro im Haus aufgestellt, jeweils einen pro Etage. Für einen direkten Vergleich der beiden Systeme habe ich die neuen Eero mit WiFi 6 mit etwas Abstand in den gleichen Räumen platziert.


Besonders interessant ist zweifelsohne die Geschwindigkeit, die mit dem System erzielt werden kann. Daher will ich euch hier auch gar nicht länger auf die Folter spannen. Mit dem Eero Pro im Dachgeschoss und einem iPhone 12 Pro habe ich, gemessen über die WLAN-Analyse in der Fritz-App, eine Geschwindigkeit von rund 325 Mbit/s erreicht. Mit dem Eero 6 habe ich ebenfalls über 310 Mbit/s erzielen können, die beiden Modelle waren hier also nahezu identisch schnell.

Was mich an diesen Werten besonders beeindruckt hat, ist der Leistungszuwachs, den Eero im Vergleich zur vorherigen Generation erzielen konnte. Hier war ich teilweise noch mit weniger als 100 Mbit/s unterwegs – und das bei der exakt identischen Platzierung von Router und Satelliten.

Eero Pro ohne oder Eero mit WiFi 6?

Es gibt nur ein Problem bei der Sache: Um die maximale Geschwindigkeit zu erhalten, muss euer Endgerät auch WiFi 6 unterstützen. Das ist beim iPhone ab der 11er-Generation der Fall. Auf der andere Seite macht es für einen WLAN-Lautsprecher oder eine Smart Home Steckdose in der Praxis wohl keinen echten Unterschied, ob bereits WiFi 6 genutzt werden kann, oder nicht.

Das beste Argument gegen die neuen Eero mit der Zukunfts-Technologie WiFi 6 liefert übrigens Amazon selbst. Mit der Einführung der neuen Generation wurden auch die bisherigen Modelle im Preis gesenkt. Während das Starter-Set der neuen Eero 6 aktuell 299 Euro kostet, bezahlt ihr für die Eero Pro ohne WiFi 6 mit 328 Euro nur geringfügig mehr. Das ist zwar nur eine Momentaufnahme, für mich sind die flach gestalteten Eero Pro zum aktuellen Zeitpunkt aber die bessere Wahl.

Warum? Sie sind mit einer Tri-Band-Technik ausgestattet und kommunizieren untereinander in der Theorie ein wenig schneller. Aber auch in der Praxis gibt es einen entscheidenden Vorteil: Beim Eero ohne Pro gibt es nur zwei LAN-Anschlüsse am Router, wobei einer davon für die Verbindung mit dem Modem verwendet wird. Die Satelliten haben überhaupt keinen LAN-Anschluss. Bei den Eero Pro verfügen dagegen Router und Satelliten über jeweils zwei LAN-Anschlüsse, man hat hier also deutlich mehr Möglichkeiten – ganz egal ob man Endgeräte anschließen oder die einzelnen Endpunkte untereinander per Kabel verbinden möchte.

Das ist aber noch nicht das Ende der Fahnenstande: Die bereits in den USA erhältlichen Eero Pro mit WiFi 6 sollten hoffentlich bald in Deutschland erscheinen. Hier dürfte der Preis zunächst bei rund 500 Euro für das Starter-Set liegen, man darf aber sehr gespannt sein, wie sehr die Leistung hier noch gesteigert werden kann.

Einige allgemeine Worte zum Eero-System

Es ist schon eine Weile her, seit ich zum letzen Mal ein Eero-System komplett neu eingerichtet habe. Die komplette Einrichtung und Konfiguration erfolgt nicht über ein klassisches Browser-Interface, sondern über die Eero-App, die unter anderem für iPhone und iPad verfügbar ist. Ich möchte nicht zu viel versprechen, aber aus meiner Sicht ist die Geschichte wirklich idiotensicher.

Nach einer Anmeldung per Amazon-Konto oder E-Mailadresse und Telefonnummer wird man Schritt für Schritt durch die Installation geführt. Das heißt: Router an den Strom und an das bestehende Modem anschließen, in der App koppeln und einen WLAN-Namen samt Passwort festlegen. Danach die weiteren Satelliten an den Strom anschließen und per App zum Netzwerk hinzufügen. Für mich war die Geschichte in weniger als fünf Minuten erledigt.

Auch danach wird man in der Eero-App nicht von unnötigen und komplizierten Einstellungen erschlagen. Netzwerk-Profis werden sich hier sicherlich langweilen, für den Otto-Normal-Verbraucher ist es aus meiner Sicht aber ein Segen. Mal eben ein Gästenetzwerk erstellen oder eine Portweiterleitung aktivieren, das ist so aber selbst für Einsteiger kein Problem.

Und ein paar Extras hat Eero dann auch noch auf Lager. So verfügen die Eero mit WiFi 6 über einen integrierten ZigBee-Hub, um kompatible Smart Home Geräte im Haus ansteuern und per Alexa bedienen zu können. Noch warten müssen wir bei den neuen Modellen auf die HomeKit-Zertifizierung seitens Apple, danach wird man in HomeKit festlegen können, wie Smart Home Geräte, die per WLAN verbunden sind, nach Hause telefonieren dürfen.

Insgesamt gesehen ist das Eero-System eine ziemlich runde Sache für alle, die ein einfaches und funktionierendes WLAN-Mesh-System suchen. Mit 299 Euro ist das WiFi 6 Eero Starter-Set im Vergleich zu anderen Herstellern nicht zu teuer – die größte Konkurrenz gibt es mit dem preisreduzierten Eero Pro Set ohne WiFi 6 aktuell aus dem eigenen Lager. Und eine Sache möchte ich abschließend auch noch erwähnen: Im Vergleich zu einigen anderen Herstellern, sehen die Eero-Geräte wirklich schlicht und modern aus, so dass man sie nicht unbedingt im Schrank verstecken möchte.

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Kommentare 8 Antworten

  1. Ich habe 2 Vollgeschosse und Garten abzudecken, habe aber in jedem Geschoss/Garten die Möglichkeit die WLAN-Router per LAN-Kabel an das DSL/Kabel-Modem anzuschließen.
    Daher macht es aus meiner Sicht keinen Sinn mit den Satelliten über Funk zu arbeiten.

    Frage:
    Kann man auch zwei/drei WLAN-Router eero 6 einsetzen um die beiden Etagen/Garten abzudecken? Oder sind das dann getrennte WLAN-Netzwerke? Möchte innerhalb des Hauses/Garten keine Verbindungsabbrüche haben.

    1. Für einen solchen Fall würde ich mir die ASUS Zenwifi XT Geräte anschauen, die gibt es mit Wifi 6, haben optional auch Amazon Alexa Anbindung, eine schicke App, Backhaul zwischen den Satelliten per Ethernet Kabel oder und Triband Wifi. Ich habe drei dieser Mesh Knoten im Einsatz der Backhaul ist bei mir Ethernet über Kabel und als automatisches Fallback bzw. bei Überlast das WLAN Triband. Manko der hohe Preis der ASUS Geräte, haben dafür mehr Optionen als die eero.

    2. Hm, ich weiß nicht, ob das geht. Ich würde da eher zu den Eero Pro greifen, da ist die Verbindung mit dem LAN-Kabel kein Problem. Oder eben auf die Eero Pro mit Wifi 6 warten, wann es unbedingt das sein soll.

      Ich bin wie gesagt mit den Pros auf drei Geschossen plus kleinem Garten sehr zufrieden mit der Leistung ohne Kabel.

      Die Lösung von Asus kenne ich persönlich nicht.

      1. Wenn Eero dann würde ich auch die Pro wählen wobei beide Systeme auch den „wired backhaul“ unterstützen sollten.

        Auf die Asus Geräte bin ich über den Blog von Dong Ngo gekommen.
        Er hat fast alles an Mesh Systemen am Markt selbst im Einsatz und hat natürlich die Eero sowie die Asus Systeme für die ich mich letztlich entschieden habe getestet.
        https://dongknows.com/asus-zenwifi-ax-xt8-review/

        PS: war er noch nicht kennt ist das AVM Mesh System weil das wie auch die FritzBox außerhalb von Europa praktisch keine Rolle spielt. Mit dem AVM System und dem Fritz Repeater war ich bei rein drahtlosem Backhaul nicht zufrieden. Die FritzBox als Router finde ich gut, auch die FritzFons sind brauchbar. Bei Wlan 6 ist AVM ein wenig hinterher.

  2. Ich habe vor, das bescheidene WLAN des Vodafone Gigacube durch einen eero zu ersetzen. Der Cube hat einen LAN Schnittstelle. Könnte ich daran den eero betreiben als Client, d.h. dass der eero selbst nicht die Interneteinwahl macht?

    1. Genau so betreibe ich meine eero Pros. Funktioniert tadellos! Das einzige Argument was dagegen sprechen könnte, wären evtl. Portfreigaben oder Ähnliches.

  3. Handelt es sich beim neuen System und beim Pro um Router die ich direkt an einen Glasfaseranschluss anschließen kann? Oder kann ich sie nur hinter der Fritz Box als WLan/Lan-Zentrale benutzen?

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