Instant Aid: Erste Hilfe-App bietet Schritt-für-Schritt-Anleitungen für den Notfall

Notrufnummern, Quiz und mehr

Auch wenn die meisten Erwachsenen im Rahmen der Führerscheinprüfung mindestens einmal einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht haben, verflüchtigt sich das erlangte Wissen nach und nach. Bei einem Notfall kann jedoch die schnelle Erste Hilfe lebensrettend sein. Der 19-jährige Student Finn Prietzel hat sich genau darüber Gedanken gemacht, als er in seiner Geldbörse ein Kärtchen mit Notfall-Anleitungen fand. Genau solche Hilfestellungen in einer App anzubieten sei doch hilfreich, schließlich ist das Smartphone fast immer mit dabei.

So hat der junge App-Entwickler kurzerhand die iOS- und Android-App Instant Aid (App Store-Link) entwickelt, die flächendeckend Handlungssicherheit im Notfall gewährleisten soll. Über ein Jahr arbeitete Prietzel an seiner Anwendung, die sich nun gratis auf iPhones und iPads herunterladen lässt. Für die Installation ist mindestens iOS 12.0 oder neuer notwendig, zudem benötigt Instant Aid etwa 47 MB an freiem Speicherplatz. Alle Inhalte stehen wahlweise in deutscher oder englischer Sprache bereit.


Instant Aid bietet Nutzern und Nutzerinnen Schritt-für-Schritt-Anleitungen in Echtzeit, um im Notfall schnell reagieren und lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten zu können. Auch das Absetzen eines Notrufs direkt aus der App heraus ist möglich: So kann ein Rettungswagen, die Feuerwehr, die Polizei oder der Giftnotruf kontaktiert werden. Die App bietet dafür auch Hilfestellungen und listet die wichtigsten Fragen auf, die während eines Notrufes mit der Rettungsleitstelle geklärt werden müssen.

Zu hohe Kosten und eine günstigere Alternative

Um das eigene Wissen zu Erste Hilfe-Themen auffrischen zu können, stellt der Entwickler zudem ein Quiz bereit, in dem Punkte gesammelt werden können, sowie ein Glossar mit über 300 Erklärungen zu Begriffen aus Medizin und Erster Hilfe. Wer im Ausland unterwegs ist, findet darüber hinaus noch eine Liste mit Notrufnummern vieler Länder.

Soweit so gut. Völlig kostenlos ist die Nutzung von Instant Aid allerdings nicht. Wer alle Schritt-für-Schritt-Anleitungen, das vollständige Quiz, einen Blog, das Glossar und die Notrufnummern aller Länder freischalten möchte, ist auf ein kostenpflichtiges Abonnement angewiesen, das mit 2,99 Euro/Monat zu Buche schlägt. Ein vergünstigtes Jahresabo oder ein Einmalkauf wird nicht angeboten.

Ich persönlich halte ein Abonnement mit jährlichen Kosten von knapp 36 Euro für eine solche App absolut übertrieben. Ein Einmalkauf von 3 bis 5 Euro hätte es hier sicher auch getan, um Menschen flächendeckend mit hilfreichen Tipps für den Ernstfall auszurüsten. Dass es auch anders geht, beweist das Deutsche Rote Kreuz: Ihre App Erste Hilfe DRK (App Store-Link) ist für einmalige kleine 1,09 Euro im App Store zu haben und bietet ebenfalls Anleitungen für den Ernstfall – ganz ohne lästiges Abonnement.

‎Instant Aid - Erste Hilfe App
‎Instant Aid - Erste Hilfe App
Entwickler: Finn Prietzel
Preis: Kostenlos+
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 7 Antworten

  1. Ist es den nicht sinnvoller die Erste Hilfe Kenntnisse gelegentlich aufzufrischen um das Erlernte und praktisch Geübte auch dann schnell anwenden zu können, als in einer Notsituation erst lange das Erforderliche am Smartphone nachzurecherchieren. Wenn man dann das Gesuchte gefunden hat kann es ja eventuell schon zu spät sein. Zudem ist fraglich ob man das Gefundene auch richtig anwenden kann, da man es ja nicht geübt hat.

    1. Monatsabo! Das kostet 2,99€ im Monat (laut AppBeschreibung). Für den Jahrespreis von knapp 36€ kann man auch nen erste Hilfe Kurs mitmachen (um die 45€).

      Welche (nützlichen) Inhalte sollen bitte folgen, wenn die App für den Notfall schlicht gehalten werden soll?! So ein Quark. Dann lieber die nicht so hübschen erste Hilfe Apps vom DRK (1€) oder den Maltesern.

  2. Die Idee finde ich genial. Ich weiß leider auch eigentlich nichts mehr aus meinem damaligen erste Hilfe Kurs. Aber das Wissen hinter eine Paywall zu stecken ist heftig und eine Frechheit.
    Werbung einblenden, die den content nicht überlagert wäre vollkommen okay, er soll schließlich für seine Mühe der Entwicklung entlohnt werden. Aber ein Abo bei einem solch heiklen und wichtigen Thema? Unfassbar. Dafür habe ich leider kein Verständnis.

  3. Also ungeachtet, dass die App sicherlich gut gemeint ist, sollte einen public service Leistungen nichts für die Helfer kosten bzw nur an Spenden geknüpft sein. Wir haben auch so schon eher Probleme mit der allgemeinen Bereitschaft.

    Ich hätte jetzt an der Stelle die App „Richtig Helfen“ des DRK empfohlen, welche ich selbst früher in regelmäßigen Abständen neben der Auffrischung durchging, aber die wurde wohl nicht rechtzeitig für 14.5 signiert und funktioniert nicht mehr.
    Ist schade, aber es gibt da viel mehr Ableger von regionalen RK Stellen, die alles Wesentliche anschaulich zusammenfassen, zB:

    – „MeinDRK“ (kostenfrei)
    – „Erste Hilfe – Rotes Kreuz Österreich“ (kostenfrei)
    – „Defi App“ (kostenfrei – schnelle Suche nach Defi)
    – „Erste Hilfe DRK“ (1€ Spende für DRK)
    _______
    Und im Übrigen sollte man keine Angst haben etwas zu vergessen oder nicht zu wissen.

    Hauptsache – Hilfe rufen und Herzdruckmassage, wenn man jemanden ohne Atmung vorfindet.

    Der Rest ist optional.

    Keine großen Fremdkörper aus Wunden entfernen (und die Person daran hindern) oder stark blutende Wunden bei Möglichkeit abdrücken (wenn man sich selbst vor Infektion schützen kann) sind auf Platz 2 und 3, wobei hier schon viele Menschen instinktiv hilfsbereiter sind.

  4. Ja, alle haben recht. Eine bodenlose frechheit.

    Das sollte man dem entwickler und im App-store deutlich zum ausdruck bringen ‼️

    1. Ich würde das nicht ganz so heftig verurteilen finde das Abo aber auch genau so als absolut unangemessen. Ein Abo für den Zugriff auf Notruf Nummern sollte nicht sein. Grundsätzlich wäre ein Einmalkauf in Höhe einer dieser Monatsraten des Abos angemessen damit der Entwickler eine Entlohnung für Seine Mühe hat. Ein Abo wäre allenfalls optional angemessen und nur wenn ein Großteil als Spende an Organisationen die in der Ersten Hilfe tätig sind.

      Für Leute die viel Outdoor unterwegs sind gibt es noch die App „Hilfe im Wald“, die ist eigentlich für Waldarbeiter gedacht und Hilft die Rettung zu einem Unfall abseits von Siedlungen zu lotsen. Ich bin schon mal mit dem Mountainbike vor einem Rettungswagen geradelt um den zu einer verletzten Person zu führen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de