Spotify Podcast Ads sind jetzt offiziell in Deutschland gestartet

LinkedIn, Otto und MediaCom erste Werbepartner

Dass Spotify langfristig nach einer Möglichkeit suchen würde, die eigene Podcast-Sparte umfangreich zu vermarkten, war abzusehen. Bereits zu Beginn des letzten Jahres hatte der Musikstreaming-Dienst erstmals das sogenannte Streaming Ad Insertion (SAI) für Werbetreibende in den USA zur Verfügung gestellt und bekanntgegeben, dass diese Technologie auch auf den deutschen Markt ausgeweitet werden solle. Doch was ist SAI überhaupt, und bedeutet das auch gleichzeitig mehr Werbung für den Podcast-Hörer bei Spotify?

„Streaming Ad Insertion (SAI) ermöglicht eine datengesteuerte Podcast-Werbung in Spotify Original und Spotify Exclusive Podcasts, bei der die Zielgruppen anhand von Streaming-Intelligence genau festgelegt und die tatsächliche Reichweite des Werbebeitrags exakt gemessen wird.“

Die SAI-Technologie liefert damit neue Mess- und Vergleichswerte für Podcasts. Reale Werbeimpressionen über Analysen von Alter, Geschlecht, Gerätetyp und Hörverhalten des erreichten Publikums können so eingesehen werden. Digitale Reportings ermöglichen zusätzliche Einblicke, wie die Zuhörer eine Podcast-Werbung wahrnehmen und welche Maßnahmen sie nach dem Hören der Anzeige ergreifen.


Wer nun jedoch befürchtet, dass die neue Technologie zu mehr Werbeinhalten in Podcasts führen wird, kann beruhigt werden. Die SAI-Technologie soll zunächst für Spotify Originals und Exclusives zur Verfügung stehen und zudem bereits bestehende Werbung ersetzen. Es wird also keine zusätzliche Werbung geben, zudem wird der Vorgang für den Hörer unbemerkt bleiben.

SAI-Technologie vorerst nur in Spotify-eigenen Formaten

In Deutschland ist laut einer aktuellen Mitteilung von Spotify der bisherige Betastatus von SAI geschlossen worden und die Podcast Ads nun offiziell an den Start gegangen. „Mit Streaming Ad Insertion liefern Spotify Podcast Ads den Unternehmen jetzt bestätigte und messbare Ad Impressions, die mit Hilfe von Zielgruppen-Insights und Ad Performance-Daten zur Optimierung der Audio-Werbestrategien beitragen“, so Spotify in der E-Mail an uns.

„Werbepartner*innen können Pre-, Mid- und Post-Roll Ads in den verfügbaren Episoden bei fast allen Spotify Original und Spotify Exclusive Podcasts buchen, wie z.B. ‚Herrengedeck‘, ‚Dick & Doof‘ oder dem täglichen Podcast ‚Man lernt nie aus‘. Für die Kreation steht ihnen ein Netzwerk professioneller Sprecher*innen zur Verfügung, bei einigen Formaten sprechen die Podcast-Hosts die Werbebeiträge sogar selbst ein (‚Host Reads‘). Unternehmen können mit dieser modernen Digital- Marketing-Technologie eine aufmerksame Zielgruppe erreichen, die sich durch hohes Engagement auszeichnet.“

Als erste Werbepartner hat der schwedische Musikstreaming-Dienst die Unternehmen Otto, LinkedIn und MediaCom an Land gezogen. LinkedIn war schon in der Betaphase von SAI dabei und konnte laut Aussage von Spotify „eine außergewöhnliche Completion Rate von 96 Prozent erzielen. 84 Prozent der Hörer*innen waren Spotify Premium Nutzer*innen, die über Ads im Musikbereich bei Spotify nicht erreicht werden können.“ Da etwa 22 Prozent der 320 Millionen Spotify-Nutzer regelmäßig Podcasts hören, ist hier eine große Zielgruppe für digitales Audio-Marketing gefunden worden. In Deutschland konsumieren sogar 27 Prozent der Bevölkerung wiederkehrend Podcast-Formate – und kommen auf 38 Minuten an einem durchschnittlichen Wochentag und sogar 66 Minuten an einem Wochenendtag.

Die Vermarktung der Spotify-Podcast-Sparte ist die logische Konsequenz aus der eigenen Mobilmachung des Streamingdienstes in diesem Bereich. Die zahlreichen exklusiven Podcast-Formate, die Spotify anbietet, wollen schließlich auch finanziert werden. Die eingebundenen SAI-Tools werden bisher allerdings nur in Spotify Originals und Spotify Exclusives zu finden sein – wer andere, nicht von Spotify vermarktete Formate hört, wird vorerst noch nicht von SAI betroffen sein.

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Kommentare 8 Antworten

  1. Doofe Frage: Kommt also jetzt auch bei Pemium-Usern Werbung vor Spotify-exclusive Podcasts? Wurde jetzt diesbezüglich nicht wirklich schlauer aus dem Beitrag.

  2. Wenn man die Werbung durch vorspulen überspringen kann, wie bei Podcasts die bisher intern Werbepartner hatten, dann finde ich es zwar frech den zahlenden Premium-Kunden gegenüber aber na schön, man muss ja nur eine Taste bedienen.
    Sollte es aber, und das befürchte ich, nicht skip-bare Werbung sein, dann muss ich ernsthaft überlegen ob ich Spotify überhaupt noch Geld zahlen will. Man nimmt sich ja gerade ein Premium Abo, um KEINE Werbung zu haben. Ich bezahle Spotify doch nicht für ausgewählte supi-dupi LinkedIn Werbung?.
    Sorry aber da hab ich echt wenig Verständnis für :/

    1. Falls du die Antwort ließt. Ich hatte gerade meine erste Podcast-Werbung als Premiumkunde und konnte sie nicht überspringen. 20 Sekunden lang, aber wenn man schön Musik hört und gerade voll in der Playlist drin ist, dann stört das extremst! Und dann irgendwo die Aussage gelesen 96% hören sich die Werbung komplett an…naja wenn es sich nicht überspringen lässt! Für mich ist sowas ein Grund zum Wechseln.
      Gruß

  3. War bestimmt ein Kunden Wunsch Werbung einzupflegen, wird bestimmt bei der nächsten Preiserhöhung berücksichtigt.
    Die Schweden machen sich unbeliebt.

  4. Einfach für Podcasts einen eigenen Client auf dem Phone nutzen.
    Zum Beispiel Overcast, Podimo oder die appleeigene. Alle abonnierten Podcasts kommen automatisch aufs Gerät, und man hat noch dazu viel mehr Möglichkeiten. Wie viele Folgen hält die App vor, wie lange bleiben sie gespeichert, um sie nach dem hören vielleicht noch einmal zu hören und wie viele Episoden werden überhaupt gleichzeitig auf dem Telefon gespeichert? Alles einstellbar.
    Achtung! Die Podcaster bekommen übrigens keinen Cent von Spotify. Daher bin ich auch von Spotify inzwischen weg.

  5. Man muss es ganz klar sagen, das was da bei Spotify läuft sind keine Podcasts. Podcasts haben zwei zentrale Bestandteile: Audiodateien (mp3 und Co.) und einem RSS-Feed. Spotify hat keinen RSS-Feed. Also ist das ganze auch kein Podcast sondern AoD (Audio on Demand).

    Das ganze als Podcast zu bezeichnen schadet der offenen Podcast-Szene. Es ist echt traurig das einzelne Leute sich exklusiv in die Plattform sperren lassen. Aber bringt halt gut Geld.

    1. Es hab eine Podcastszene bevor MP3 oder RSS-Feed erfunden waren. Die Technische Betrachtung und Def. kam erst viel viel später.

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