Arlo Pro: Einfach einzurichtendes und kabelloses Kamera-Sicherheitssystem mit App

Ein Kamera-Sicherheitssystem mit mehreren Kameras aufbauen und per App verwalten? Das ist mit dem Arlo Pro kein Problem.

Netgear Arlo Pro

Wer seine Wohnung oder sein Haus schützen möchte, hat wohl schon mindestens einmal über die Installation einer Überwachungskamera nachgedacht. Dass dieses Thema für euch mehr als interessant ist, haben wir bereits beim großen Interesse an der Netatmo Presence festgestellt. Der intelligente Bewegungsmelder samt Beleuchtung und Objekterkennung per Kamera ist bei euch sehr gut angekommen. Ein Problem hat das System allerdings: Zur Installation ist eine Stromversorgung nötig.


Dass das in vielen Fällen nicht immer so einfach möglich ist, hat Netgear erkannt und unter dem Namen Arlo bereits seit einiger Zeit ein Kamera-Sicherheitssystem auf dem Markt, das dank App-Anbindung und mit einer Batterie bestückten Kamera komplett ohne Kabel funktioniert, abgesehen natürlich von der notwendigen Bridge, die an den hauseigenen Router geklemmt wird. Ich habe mir in den vergangenen Wochen den Nachfolger Arlo Pro näher ansehen dürfen, der gleich einige interessante Neuerungen mit sich bringt.

Die technischen Daten und die Neuerungen gegenüber dem Vorgänger sind zum Teil schon sehr beeindruckend, auch wenn es punktuell noch etwas Luft nach oben gibt. Ausnahmsweise möchte ich mit den Kritikpunkten beginnen, dann haben wir das nämlich direkt abgearbeitet: Arlo Pro ist nicht unbedingt als günstig zu bezeichnen, das Starter-Set mit einer Kamera und Bridge kostet im Handel rund 320 Euro, eine zusätzliche Kamera kostet 250 Euro und ein Set mit Bridge und drei Kameras kostet 750 Euro. In Anbetracht des hohen Preises ist der Lieferumfang eher dürftig, es wird lediglich eine Standard-Halterung mitgeliefert, hier hätten wir uns durchaus etwas mehr Optionen gewünscht. Außerdem ist die Video-Auflösung mit 720p nur befriedigend, warum nicht zumindest 1080p?

Arlo Pro bietet viele nützliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger

Abgesehen davon gibt es rund um die Arlo Pro sehr viel positives zu berichten. Das absolute Kaufargument ist sicherlich die kabellose Nutzung: Während im günstigeren Vorgänger noch Batterien zum Einsatz kamen, setzt die Arlo Pro auf wiederaufladbare Akkus. Jede Kamera lässt sich entweder am Netzteil ohne Einschränkungen oder bis zu einem halben Jahr lang ganz ohne Kabel nutzen. Die genaue Akkulaufzeit ist natürlich von vielen Faktoren abhängig, unter anderem Temperatur, Häufigkeit der Nutzung und Alarme sowie der eingestellten Videoqualität, mehr als drei Monate sollte man aber auf jeden Fall mit einer Ladung auskommen.

Weitere Vorteile der wetterfesten Arlo Pro gegenüber der Arlo: Das neue Modell ist mit einer Zweiwege-Audio-Funktion ausgestattet, verfügt also über ein Mikrofon und einen Lautsprecher. HiFi-Qualität wird zwar nicht erreicht, verständigen kann man sich über die Kamera und einem verbundenen iPhone oder iPad aber problemlos. Außerdem hat Netgear den Blickwinkel der Arlo Pro auf 130 Grad erweitert, die Nachtsicht verbessert und die Basis mit neuen Funktionen ausgestattet. Dort ist nun eine 100 Dezibel laute Sirene sowie ein USB-Anschluss für lokale Aufnahmen verbaut, Cloud-Aufnahmen werden sieben Tage lang kostenlos gespeichert.

Netgear Arlo Pro Video

Aber wie sieht es mit der Einrichtung der Arlo Pro aus? Das könnte einfacher wohl nicht sein, auch wenn man leider nicht um eine Registrierung bei Netgear herum kommt. Mit Anleitung und App ist die Bridge innerhalb von wenigen Minuten mit dem Internet verbunden und die erste Kamera gekoppelt – praktischerweise ist der Akku von Werk aus komplett aufgeladen. Die Kamera selbst kann einfach auf einer glatten Oberfläche aufgestellt werden, alternativ liegt eine einfache Wandhalterung samt Schrauben im Lieferumfang bei.

In der Arlo-App werden alle gekoppelten Kameras direkt auf der Startseite angezeigt, mit einem Fingertipp kann das Live-Bild aktiviert werden, die Verbindung wird innerhalb von gut fünf Sekunden aufgebaut, die Verzögerung beträgt im WLAN und im mobilen Datennetz weniger als zwei Sekunden. Während der Live-Übertragung können Videos und Bilder aufgenommen, die Helligkeit eingestellt sowie die Audio-Übertragung in beide Richtungen manuell gesteuert werden.

Natürlich funktioniert die Arlo Pro über den Bewegungsmelder auch automatisch: Ist das System scharf geschaltet und wird eine Bewegung registriert, startet die Aufnahme automatisch, zudem wird man auf Wunsch per Push-Mitteilung oder E-Mail informiert. Außerdem können weitere Aktionen erfolgen, etwa die Aktivierung der wirklich sehr lauten Sirene an der Bridge oder ein Befehl über den Internet-Dienst IFTTT. So könnte man beispielsweise automatisch alle Lichter im Haus anschalten, wenn eine unbefugte Bewegung registriert wird.

Netgear Arlo Pro App

Um die Arlo Pro Kamera oder mehrere Kameras zu aktivieren, gibt es mehrere Optionen: Neben einem einfachen Zeitplan ist auch eine Standort-Erkennung möglich, allerdings ist diese Funktion noch im Beta-Status. Aber auch die manuelle Scharfschaltung ist dank entsprechender Quick Actions über 3D Touch auf neueren iPhone-Modellen sehr schnell und ohne große Umwege möglich.

Insgesamt macht die Arlo Pro bereits einen sehr guten und ausgereiften Eindruck. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass der Bewegungsmelder weiter verbessert wird, aktuell können beispielsweise noch keine Haustiere erkannt (und ausgeschlossen) werden. Zudem wäre es klasse, wenn zumindest ein wenig mehr Zubehör, etwa eine Saugnapfhalterung oder eine fest verschraubbare Halterung, im Lieferumfang enthalten wäre. Viele Pluspunkte sammelt die Arlo Pro ohne Zweifel dank ihrer einfachen Einrichtung und vor allem dank der kabellosen Kameras, deren Akku mehrere Monate lang hält.

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Wie immer gilt auch bei diesem Testbericht: Die Arlo Pro ist ein ziemlich umfangreiches Produkt. Solltet ihr spezielle Fragen haben, meldet euch einfach in den Kommentaren.

Arlo Pro Überwachungskamera & Alarmanlage, HD, 1er Set, Smart Home, kabellos,...
  • Die Arlo Pro 720p HD WLAN Überwachungskameras sind wetterfest, 100% kabellos, haben eine Nachtsichtfunktion, 2-Wege-Audio und – das Gute von allem...
  • 100+ Dezibel-Sirene, die ferngesteuert bedient werden kann

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Kommentare 12 Antworten

  1. Wozu eine Anmeldung bei Netgear? Die Vorstellung, es könne sich jmd Unbefugtes Zugang zu den Live-Bildern aus der Wohnung verschaffen, ist nicht gerade beruhigend…

    1. Ich denke mal unter anderem dafür, dass du von mehreren Geräten auf die Daten zugreifen oder anderen Nutzern Zugriff auf das System geben kannst. Warum man so etwas nicht anders löst, weiß ich nicht. Die Cloud-Speicherung lässt sich wohl auch nicht manuell ausschalten.

  2. Das bedeutet, daß es immer über Netgear läuft?
    Man kann also keinen lokalen Server benutzen?
    Und wenn Netgear nicht mehr läuft, hat man einen Haufen Elektroschrott im Haus. Die Videos sind natürlich total sicher dort.
    Schön, schön.

    1. Selbst wenn die Aufnahmen nicht unbedingt über Netgear laufen würden, bist du bei jedem solchen System vom Hersteller abhängig. Warum? Weil für die Push-Mitteilungen ein entsprechender Server notwendig ist, und vor allem auch ein Zertifikat, dass jedes Jahr bei Apple erneuert werden muss.

      Du kannst Dateien ja auch auf einer an der Bridge angeschlossenen Festplatte sichern. Inwieweit das noch funktioniert, wenn dauerhaft keine Verbindung zur Netgear-Cloud besteht, kann ich leider nicht beantworten.

  3. Es gibt so viele gute Einzelsysteme pro Segment. Also z.B. dieses Kamerasystem von Netgear oder Innenhausüberwachung (z.B. Fenstersensoren) von iSmartAlarm.

    Das Problem ist, es gibt keinen Anbieter, der alle Komponenten hat, die dann auch noch gut funktionieren. Es wäre also mal wichtig, Möglichkeiten zu finden alles das zusammen kommunizieren zu lassen.
    Bsp: Wenn mein Fenstersensor von Firma A Alarm meldet, sollte die Kamera von Firma B aufnehmen. Homekit ist eine Möglichkeit aber hat keine Detailtiefe/Regeln und zudem unterstützt kaum ein Anbieter Homekit ordentlich. IFTTT ist viel zu unzuverlässig also steht man als Kunde blöd da.

    Wenn ihr irgendwelche Ideen habt, wie man unterschiedliche Hersteller in EINE Installation zusammenbringt, dann bin ich dafür sehr dankbar.

    1. Ich nutze seit einem halben Jahr IFTTT und seit kurzem zusätzlich Stringify. IFTTT hat in dieser Zeit sehr zuverlässig gearbeitet und zusammen mit Stringify kann man sehr viel mehr Bedingungen realisieren. Mit beiden zusammen kann ich alle Geräte steuern, die ich habe (Arlo, Nuki, Smartthings, Gogogate).

  4. Man sollte aber beachten das es rechtlich kompliziert werdenkann wenn man Öffentlichen Raum, so wie den im Artikel gezeigten Bildern, mit überwacht. ichnehme an das dies euer Büro ist? Und draußen vor dem Fenster ist dann der öffentliche Bereich den Ihr nur dann mit überwachen dürft wenn zumindest ein gut sichtbarer Hinweiß darauf angebracht ist.
    Hier bei der breiten Panorama Überwachng bezweifle ich aber einfach mal das dies okay. Aber sicherlich war das ohnehin nur zu Testzwecken.

    Auf dem eigenen Grundstück sollte man darauf achten das auch nur das eigene Grundstück auf dem Bild ist.

    1. Mit dem letzten Satz hast Du Recht. Ansonsten aber: Die Überwachung von öffentlichem Raum durch einen privaten Betreiber wird auch nicht dadurch legalisiert, dass er ein Hinweisschild hinhängt. Andersherum wird ein Schuh daraus. WENN die übrigen Voraussetzungen erfüllt sind, dass (nicht verdeckt) überwacht darf, dann MUSS ein entsprechender Hinweis angebracht sein. Für den hier angedachten Einsatzzweck gilt das aber nicht. Der private Betreiber einer Videoüberwachung sollte sich an Deinen letzten Satz halten.

  5. Wie kann ich am iPhone X den Alarm auslösen? Am Mac und am iPad wird das Glocken-Symbol für den Alarm angezeigt, aber nicht am iPhone!

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