BookScanner Pro: Neuer smarter Buchscanner von ABBYY hat noch Luft nach oben

Das Digitalisieren von Büchern ist langwierig und anstrengend. Mit dem BookScanner Pro soll diese Aufgabe erleichtert werden.

BookScanner Pro 1

Die Entwickler von ABBYY sind schon seit längerem mit mehreren Scanner- und OCR-Apps im App Store vertreten. Mit dem BookScanner Pro (App Store-Link) gesellt sich nun eine neue Anwendung hinzu, die sich zum Preis von 19,99 Euro als Universal-App auf iPhones und iPads herunterladen lässt. Die ab iOS 8.0 zu nutzende Anwendung ist etwa 62 MB groß und lässt sich in deutscher Sprache nutzen.


Das Team von ABBYY erklärt in der App Store-Beschreibung zum BookScanner Pro, dass ihre Anwendung „Bücher wie ein Desktop-Scanner scannt“ und zudem über eine OCR-Funktion zur automatischen Texterkennung auf Bildern verfügt. Zu letzterem Zweck stehen insgesamt 193 verschiedene Sprachen und 12 Ausgabeformate, darunter DOCX- und durchsuchbare PDFs, bereit.

„Der neue BookScanner ist die innovativste und technologisch fortschrittlichste Lösung für mobiles Scannen sowie eine echte Alternative zu Desktop-Scannern“, so die Entwickler von ABBYY. „Er scannt sowohl Bücher als auch Dokumente. Mit Ihrer iPhone-Kamera scannen Sie Bücher, Dokumente, Magazinartikel, Notizen, Bilder und sogar Anzeigetafeln auf der Straße und speichern die Ergebnisse im PDF-, FB2-, EPUB- oder JPEG-Format.“ Fertige Scans lassen sich dann unter anderem per E-Mail weiterleiten oder in der Dropbox, im iCloud Drive, Google Drive oder bei Evernote sichern.

Scans werden zur Bearbeitung auf einen Server geschickt

Ich habe daher mit meinem iPhone 6s den Versuch gewagt und mir eines meiner Wallander-Bücher von Henning Mankell für einen kleinen Test aus dem Regal geschnappt. Keine aufwändigen Schriften und Layout, gut lesbar und eine plane Ausrichtung der Seiten. Der BookScanner Pro erfasst mittels iPhone- oder iPad-Kamera jeweils eine Doppelseite, korrigiert Verzerrungen und Belichtung, und gibt die gescannten Buchseiten jeweils einzeln aus. Die so erfassten Seiten lassen sich danach noch manuell zuschneiden, mit vier S/W- oder Farbfiltern für beste Lesbarkeit versehen, drehen und mit einer OCR-Funktion bearbeiten.

BookScanner Pro 2

Die Ergebnisse waren in meinem Fall selbst bei den oben beschriebenen Gegebenheiten leider nicht optimal. Zwar korrigierte die App die leichten Verzerrungen und spuckte automatisch schwarz-weiße, geordnete Einzelseiten aus – allerdings erst, nachdem die aufgenommenen Bilder auf einen Server geschickt wurden. Auch die nachträgliche OCR-Bearbeitung erforderte den Upload auf einen externen Server, ohne eine aktive Internetverbindung lässt sich der BookScanner Pro daher nicht nutzen.

Das als durchsuchbare PDF gespeicherte Dokument, das ich mir dann an meine E-Mail-Adresse zuschicken ließ, wies beim Öffnen auf dem Mac zudem bei drei von vier gescannten Seiten des PDFs ein verschwommenes Schriftbild auf. Bedingt durch diese Tatsache wurde wohl auch der Text auf 3/4 der Seiten nicht erkannt, so dass eine Suche nach Stichwörtern nur Markierungen auf einer Seite auswies. Wirklich zuverlässig scheint die Texterkennung und auch die Bearbeitung der gescannten Buchseiten daher noch nicht zu sein – eine Empfehlung für die knapp 20 Euro teure App kann ich daher zu diesem Zeitpunkt nicht aussprechen.

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Kommentare 2 Antworten

  1. Bei einem Hardcover mag das ja noch funktionieren, aber ich stelle mir das lustig mit einem Paperback vor: Es bleibt einem wohl nichts anderes übrig als das iPhone in den Mund zu nehmen, während man mit beiden Händen das Buch offen hält. Ich kenne nur zwei Scanner die das Scannen von Büchern in Perfektion beherrschen: Google’s Maschinchen und Fujitsu ScanSnap. Vom Preis und dem OCR via upload mal ganz zu schweigen…

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