Datenschutzstreit mit Facebook: Zuckerberg will Apple „Schmerzen zufügen“

Streit geht in die nächste Runde

Tim Cook und Mark Zuckerberg, die beiden CEOs von Apple und Facebook, werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr werden. Im andauernden Streit um Datenschutzbelange zwischen den beiden Tech-Konzernen hat Facebook-Chef nun erneut verbal ausgeteilt. Laut eines Berichts des Wall Street Journals soll sich Mark Zuckerberg gegenüber Kollegen mit den Worten „Wir müssen ihnen Schmerzen zufügen“ in Bezug auf Apple geäußert haben.

Diese drastische Äußerung markiert eine weitere Eskalationsstufe im Datenschutzstreit zwischen den beiden großen Konzernen. Ein Mittel von Zuckerberg soll eine bevorstehende Kartellklage gegen Apple sein (via The Information), in der ein Marktmissbrauch von Apple behandelt werden soll – Apple soll die eigenen Dienste bevorzugen. Im Fokus steht dabei vor allem Apples Messenger-Dienst iMessage, der von den für den App Store geltenden Regularien, beispielsweise für In-App-Käufe und Neuerungen beim Datenschutz, ausgeschlossen sei. Zudem plant Facebook, Apple auch im Hardware-Bereich Konkurrenz zu machen: Laut Information des Magazins The Information arbeitet der Konzern an einer eigenen Smartwatch.


Neuerungen beim Datenschutz wurden bereits mit den letzten iOS 14-Versionen implementiert und von Apple kontinuierlich erweitert. Neben angezeigten Informationen zum App-Tracking im App Store sollen iOS-Nutzer bald auch die Möglichkeit erhalten, mittels eines Pop-Ups den von Apps geforderten Zugriff auf die Werbe-ID zu unterbinden. Verständlicherweise sorgt dieser Schritt bei Facebook, das einen Großteil seiner Einnahmen aus (Werbe-)Daten bezieht, für Unmut. Tim Cook hatte kürzlich in einer Rede im Rahmen der europäischen CPDP-Konferenz gar Reformen für Firmen, die mit Daten Geld verdienen, eingefordert und dabei Facebook indirekt angegriffen.

Apple für Zuckerberg „einer unserer größten Konkurrenten“

Erst kürzlich hatte der Facebook-CEO nach der Vorstellung der Quartalszahlen in einem Analysten-Gespräch Apple als „einen unserer größten Konkurrenten“ bezeichnet und Apple vorgeworfen, die gesamte Wirtschaft auszubremsen. „Apple mag behaupten, dass sie es tun, um den Leuten zu helfen – aber ihre Schritte folgen klar ihren Wettbewerbsinteressen“, so Zuckerberg.

So geht der Streit Apple vs Facebook in eine weitere unschöne Runde. Bereits im Jahr 2018 waren die beiden CEOs Cook und Zuckerberg im Rahmen des Cambridge Analytica-Datenskandals von Facebook aneinandergeraten. Tim Cook schoss scharf gegen Facebook und erklärte seinerzeit, auch Apple verfüge über zahlreiche Kundendaten, würde diese aber nicht zum Geld verdienen verwenden. Sinngemäß konterte Mark Zuckerberg, Apple sei eine Marke für Reiche und nannte Cooks Äußerungen „oberflächlich“ und „nicht wahrheitsgemäß“. Wie es die aktuellen Entwicklungen vermuten lassen, ist der fortwährende Schlagabtausch der beiden CEOs noch lange nicht beendet.

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Kommentare 10 Antworten

  1. Es gab auch mal ein Amazon Firephone .
    Ich finds lustig wie Facebook & co. es schaffen an der zahnlosen DSGVO vorbei zu schwingen aber bei Apple auf Granit beißen.

    1. Richtig. Das Firephone von Amazon. Sowas von gegen die Wand gefahren. Soll der Zuckerberg halt Millionen in die Entwicklung einer Smartwatch stecken. ???. Da lach ich mich jetzt schon schlapp. Facebook wird künftig immer mehr an Bedeutung verlieren.

  2. Wenn Apple nur für Reiche gemacht ist kann Marci seine App doch einfach nur noch für Android anbieten und alles ist gut. So langsam fährt sich Facebook selbst wie WhatsApp erst kürzlich vor die Wand. Wird Zeit dass der normale reiche User mal die rote Karte zeigt.

  3. Wenn Zuckerberg sein Unternehmen rein auf Werbung aufgebaut hat, dann ist er selbst schuld. Mittelfristig wird diesen Geschäftsgebaren der Stecker gezogen und ist auch gut so. Der reine Datenhandel, was anderes ist FB nicht hat hoffentlich keine Zukunft. Apple soll die Sache durchziehen. Vor einer Facebook Watch zittert mit Sicherheit niemand. ?? Zuckerberg hat nicht begriffen das die Apple Watch ein Ökosystem hinter sich hat das funktioniert. FB ist lediglich Software und die funktioniert halt völlig unzuverlässig.

  4. Um ein Produkt oder einen Dienst die Stirn zu bieten, muss es eine Ausweichmöglichkeit geben. Passend dazu müssen auch die User bereit sein zu wechseln. Wer bei FB tief verwurzelt ist, sei es beruflich oder wegen seiner Katzenfotocommunity, der wird nicht gehen.
    Wenn die FB-Watch scheitert, dann ist das für den Konzern so als würden wir am Morgen mit dem Kaffee kleckern – aufwischen und wenig später vergessen. Die können bedruckte Ohrstäbchen anbieten und würden daran Profit machen. FB ist über den Punkt hinweg wo sie sich echte Gedanken über ihre Exiztenz machen müssen. Die vielen User halten den Schmutzberg am Leben.

      1. Das wiederum würde ich nicht so unterschreiben. Du siehst doch auch, wie schwer es ist, trotz unfaßlicher AGB, die Leute von WA wegzubekommen.

        Darum gilt:
        Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
        A. Einstein

        Aber auch das sollte gelesen werden: https://kritisch-denken.ch/skepsis-im-kleinen-falsche-zitate-einstein-und-die-zwei-arten-von-unendlichkeit-das-universum-und-die-dummheit/

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