EU kündigt Vorgehen gegen Apple und den App Store an

Wettbewerbswidriges Verhalten

Die EU-Kommission schaut Apple und dem App Store bereits seit nunmehr zwei Jahren genauer auf die Finger. Genauer gesagt handelt es sich um die Frage, ob die Geschäftsbedingungen des App Stores mit geltendem EU-Recht konform gehen. Einer der größten Kritiker Apples ist der schwedische Musikstreaming-Dienst Spotify, der Apple vorwirft, man würde sich durch die Provision bzw. Umsatzbeteiligung in Höhe von 30 Prozent im App Store unlautere Vorteile verschaffen.

Laut eines Berichts der Financial Times könnte es noch in dieser Woche ungemütlich für Apple werden: Margrethe Vestager, die EU-Wettbewerbschefin, wird bis „Ende dieser Woche“ öffentlich Anklage gegen Apple erheben, da befürchtet wird, dass die Regeln für Entwickler im App Store gegen geltendes EU-Recht verstoßen. Die Financial Times bezieht sich dabei auf mehrere Quellen, die über die Ankündigung informiert seien.


Auswirkungen auch auf Epic-Verfahren möglich

Der Kartellfall von Spotify ist einer von mehreren, die die Europäische Kommission im Juni letzten Jahres aufgrund von Apples Geschäftspraktiken im App Store eröffnet hat. Bisher ist noch nicht bekannt, welche Vorwürfe die EU-Kommission erhebt. Apple könnte aber unter anderem zur Zahlung einer Geldstrafe gezwungen werden, oder Änderungen am Geschäftsmodell des App Stores in Europa vorzunehmen, um so den Wettbewerb zu fördern. Apples Verbot, alternative Zahlungssysteme im App Store anzubieten, könnte möglicherweise bald der Vergangenheit angehören.

Die Entscheidung der EU-Kommission kommt für Apple zudem zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt – denn bald beginnt auch das Verfahren zwischen Apple und den Fortnite-Entwicklern Epic Games. Auch hier waren die Geschäftsbedingungen im App Store Anstoß der gerichtlichen Auseinandersetzung: Epic hatte Zahlungen am App Store vorbeigeschleust, woraufhin Apple das Spiel Fortnite aus dem App Store warf. Sollte die EU-Kommission Apples App Store-Regularien für unzulässig erklären, hätte auch Epic im bevorstehenden Prozess einige bedeutende Argumente in der Hand.

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Kommentare 18 Antworten

  1. Handhabt Google das mit dem Google Play Store nicht exakt gleich?
    Zumindest die 30% meine ich mal gelesen zu haben.
    Ob alternative Zahlungsmethoden ebenfalls untersagt sind, ist mir jetzt nicht bekannt. Aber falls doch, kann die EU die gleich mit verklagen… ?

  2. Ich weiß das Google bei Android alternative AppStores erlaubt (zB den Amazon-AppStore) und da kann dann auch anders gezahlt werden (zB mit Amazon-Coins. Also Android ist ein nicht ganz so hermetisch abgeschlossenes System.

    1. Du verwechselst da was: man muss bei Android gar keinen App-Store nutzen. Die Vorschriften, den Google App Store auf dem Handy zu nutzen, sind höher, als nicht. ZB müssen verschiedenste Google Apps auch installiert sein. Android ist ein freies Betriebssystem. Da erlaubt Google gar nichts.

    2. Gott sei Dank ist es ein hermetisch abgeschlossenes System, darum bin ich auch Nutzer von Apple Geräte und bereit dafür mehr zu bezahlen.

  3. Ich hoffe das bedeutet keinen Wandel hin zu einem Storesystem wie Google. Wenn die mit den Regularien unzufrieden sind sollen die sich doch verp….

  4. Da kommt wie immer nichts bei raus. Ich bin auch grosser Fan des halbwegs geschlossenen Systems, anders als bei Android gibt es hier einfach weniger Schadapps.

    1. Wenn ich die Verleger und Zuckerbrot so höre waren aber genug Tracker etc in dem Appstore unterwegs die 60% eines 2 Stelliigen Geldkuchen abgegriffen haben , völlig legal.
      Und jetzt wird halt vorm Kartellamt geklagt gegen die Verbraucher welche Farce.

  5. Gibt eine Geldstrafe (orientieren wir uns mal daran was Google und Microsoft in der Vergangenheit gezahlt haben), einige unauffällige Änderungen im Store und in den AGBs die dem Otto-Normal-Verbraucher eh nicht auffallen und gut ist.

    Wird nur heißer gekocht als getrunken..

    1. Selbst wenn gar nix bei rum kommt – solche Klagen lohnen sich immer, auch Schadensersatz/ gütliche Einigung ist am Ende bares Geld. ? Mehr Bedeutung ist diesem Sturm im Wasserglas gar nicht beizumessen.
      Was die EU überhaupt davon versteht, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Wie überall werden „Posten“ von Menschen besetzt, die von der Materie nicht die geringste Ahnung haben – siehe Corona. ??
      Ist übliches Vorgehen unter all den „Riesen“, man verklagt sich halt gegenseitig, um die Kosten für die letzte verlorene Klage wieder rein zu bekommen. Gilt auch für Apple. Wer solche Klagen anstrengt, muss genügend Geld in der Portokasse haben, um im Falle des Unterliegens nicht selbst ganz dumm dazustehen.
      Die Patentrechts- und sonstigen Anwälte müssen schließlich ihre Daseinsberechtigung als Gehaltsempfänger irgendwie beweisen. Ganz egal, ob das Sinn macht oder nicht. Sonst braucht man sie nicht und spart auch Kosten.

  6. Nun, es ist ungerecht, wenn z. B. spotify 15 oder 30 % abgeben muss und apple music gar nichts. Freier wettbewerb heißt auch, dass ich woanders kaufen und bezahlen kann. Dies ist bei apple nicht möglich.
    Bei epic sehe ich den sachverhalt etwas anders.

    Dennoch, – es gibt schon „kleinigkeiten“, die ich glaube, dass sie apple ändern muss.

    1. Warum sollte Apple Music nicht auch 30% zahlen, ist bestimmt eine eigene Firma von den den 100 Unterfirmen im Steuermodel von Apple Irland.
      War schon interessant das Apple 1 Cent pro angespielten Song an die Industrie zahlt, Spotify hat keine Zahlen genannt.

    2. Dann soll Spotify doch eigene Handys bauen da können die dann ihre Plattform auch ohne Gebühren anbieten macht Amazon doch auch

  7. Verdammt ich verstehe diese Entwickler nicht.

    Viele verdienen schon Millionen mit die apps in die App store und deshalb passt die Gebühren nicht.

    Wenn die das nicht passt warum nicht einfach verzichten? Ah ja der Marktanteil ist sehr groß und auf sowas wollen nicht verzichten.

    Niemand wird gezwungen da seine Apps anzubieten!

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