Netflix wird ab Anfang 2023 das Teilen von Passwörtern unterbinden

Account-Sharing soll bezahlt werden

Es ist nicht neu, dass sich Netflix zahlreiche Gedanken rund um das Teilen von Passwörtern macht. Das Teilen eines Netflix-Accounts, das sogenannte Account-Sharing, ist eine beliebte Praxis unter Familien und im Freundeskreis, um Kosten für den Videostreaming-Service zu sparen. Im Premium-Tarif zahlt man 17,99 Euro, bekommt UHD-Inhalte und kann mit vier Geräten gleichzeitig auf die Inhalte zugreifen. Pro Kopf kommt man dann so auf nur 4,50 Euro pro Monat.

Netflix ist sich dem Problem schon lange bewusst, hat aktiv aber bisher wohl keine Handlungen vorgesehen, da das Unternehmen Jahr für Jahr die Abonnentenzahl steigert. Erstmals seit 10 Jahren verzeichnet Netflix nun aber einen Abonnentenverlust und Netflix CEO Reed Hastings will das Account-Sharing jetzt angehen.


Ab 2023 wird Netflix prüfen, welche Accounts die Passwörter mit Personen außerhalb des eignen Haushalts teilen und dafür eine Gebühr erheben. In anderen Länden hat Netflix schon Tests gefahren, in denen geteilte Accounts eine Zuzahlung von 3 US-Dollar leisten müssen. In diesen Ländern muss der Inhaber des Hauptkontos allen Personen außerhalb des Haushalts, die auf das Konto zugreifen wollen, einen Verifizierungscode mitteilen, wobei Netflix wiederholt nach dem Code fragt, bis eine monatliche Gebühr für das Hinzufügen von Nicht-Haushalts-Abonnenten gezahlt wird.

Netflix wird die Regeln für die gemeinsame Nutzung von Passwörtern anhand von IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontobewegungen durchsetzen. Um Kunden nicht sofort zu verprellen, wird Netflix mit Bedacht vorgehen und diese nicht auf einen Schlag rausschmeißen. Eine Methode, die Netflix in Erwägung gezogen haben soll, war das Hinzufügen von Pay-per-View-Inhalten, die die Nutzer davon abhalten könnten, ihre Passwörter an Personen weiterzugeben, die kostenpflichtige Inhalte ausleihen könnten.

Schätzungsweise 222 Millionen zahlende Haushalte teilen Passwörter mit weiteren 100 Millionen Haushalten, die Netflix jetzt zu Geld machen will. Was ich persönlich immer noch bescheiden finde: Warum wird die Bildqualität in den Abos beschränkt? Es würden sicherlich mehr Personen zum Basis-Abo greifen, wenn es hier statt SD auch 4K gibt. Wenn man ein Einzelabo abschließen möchte, aber auf 4K nicht verzichten will, wird man genötigt den Premium-Tarif zu nutzen, der 4K bietet, zudem aber auch 4 Streams gleichzeitig …

(via WSJ)
Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

Anzeige

Kommentare 25 Antworten

    1. Weil deren Kunden versuchen sie zu bescheißen und beleidigt sind, weil sie erwischt wurden? Wäre eine Variante. Was macht Netflix deiner Meinung nach falsch? Du buchst ein Abo für ein Account und willst den Service für mehrere Accounts. Dann musst du mehr zahlen. Ich verstehe das Problem nicht.

      1. Das Problem ist, wenn ich 4K und Atmos will muss ich ein Abo für 4 Streams nehmen, obwohl ich nur einen Stream benötige. Netflix wird sein blaues Wunder erleben, denn viele haben das Abo nur, weil sie es teilen können.

  1. Ich denke da ganz wie Freddy. In meinem Haushalt steht ein einziger Fernseher. Das 1-Geräte-Abo reicht aber nicht aus weil der Basistarif für 1 Gerät in SD streamt. Also ist mindestens ein 2-Geräte-Abo in Full-HD notwendig. Will ich das Potenzial meines einzigen TVs ausschöpfen muss ich das volle Premium-Paket für 4 Geräte abschließen.

    Ich teile ebenfalls meinen Account. Ein 1-Geräte-4K-Tarif für 10€ im Monat würde ich sogar mitmachen.

    Sollte Netflix ohne Überarbeitung ihrer Tarife das Account-Sharing unterbinden, dann bin ich da raus.

    1. Und du glaubst wirklich, dass deine durchaus verständliches Problem so viele User haben, weshalb Netflix deshalb solch einen Aufwand betreibt?
      Die Wahrheit ist doch, dass man Anbieter mit Abo-Accounts sein bestehen versucht zu bescheißen. Und wenn man das weiter spinnt, dann wurden Filme, seit es sie gibt, kopiert. Bei Premiere und deren Vorgänger wurden damals Platinen gelötet und Zugangskarten im großen Stil gefälscht. Das war damals schon ein dicker Volkssport und ist es noch heute.

      1. @simply: Ja ich glaube dass das Problem ganz viele haben. Bei mir genau wie bei Weasl. Ich habe einen einzigen Fernseher im Haus, meine Eltern haben einen einzigen Fernseher im Haus. Beide aber 4k. Wir teilen uns einen Premium-Account. Sollte Netflix das unterbinden, ohne gleichzeitig Einzel-Accounts mit 4k anzubieten, wird gekündigt.

      2. Das sind aber zwei paar Schuhe, die du hier vergleichst. Die Einen sind illegale, und schon damals verbotene, Handlungen. Account-Sharing ist meines Erachtens nicht illegal. Netflix schiebt nun nur einen Riegel vor und verlangt (noch) mehr Geld. Mir würde ebenfalls ein Einzel-Geräte-Abo ausreichen mit 4K, aber ich kann will keie 18€ monatlich alleine ausgeben. Deswegen wird geteilt.

          1. @freddy: Das stimmt (abgesehen vom früheren Werben Netflix‘ mit Accountsharing, was ich gerade nicht recherchieren möchte). Nichtsdestotrotz muss eines klar sein: Globale Anbieter vom Kaliber Netflix und Amazon haben eine riesige Datenbasis und kennen ihre Zahlen bis auf die dritte Stelle hinter dem Komma. Selbstverständlich wissen solche Anbieter, welcher Teil der Leistung „nicht in ihrem gewinnmaximierten Sinne“ nutzen und preisen es entsprechend ein (sprich, es wird auf alle Kunden umgelegt). Wer etwas anderes glaubt, ist grenzenlos naiv. Netflix muss sich ganz genau überlegen, wie man vorgehen möchte und welche Option den Gewinn am meisten steigert. Entweder man rasselt mit den Säbeln und hofft, einige vom Sharing abzuhalten (klappt auch bestimmt bei einigen), oder man weint Krokodilstränen und möchte doppelt abkassieren, also einerseits bereits eingepreist wie eh und je, andererseits durch Extra-Zuschlag.
            Mir persönlich ist es latte, ich mache eine ganz normale Kosten-Nutzen-Abwägung und handle entsprechend. Die beiden kürzlichen Preissteigerungen habe ich noch mitgemacht, aber ich gebe ganz bestimmt nicht mehr als 10 Euro im Monat für Netflix in 4k (ein gleichzeitiger Stream reicht mir) aus. Egal wie rum, ob mit Accountsharing oder als Einzeltarif.

  2. Falls das wirklich durchgedrückt wird, rücken für uns folgende Stichworte massiv in den Vordergrund:
    VPN, Indien, Türkei,… (falls das dann noch funktioniert) oder einfach die Sommermonate komplett auf Netflix verzichten. Es gibt mittlerweile unzählige Anbieter; da werden wir einfach was springen. Dass 4K nur im Premium-Tarif verfügbar ist, finde ich auch recht bezeichnend.

    1. Die Inhalte von deinen Netflix Abo hängen meines Wissens von Kaufort des Abos ab. Ich hatte Netflix einmal in Spanien neu gebucht und konnte in Deutschland dann nur auf den spanischen Katalog zugreifen und konnte es nur über Kontakt zum Sport lösen. Ist also ggf keine Option und VPN in der Türkei zu buchen

      1. das stimmt definitiv nicht, habe ein brasilianisches Abo und merke keinen Unterschied, Menüs, Auswahl alles deutsch, selbst ein VPN ist nicht (mehr) nötig, einzig am Preis und an der Kreditkartenabrechnung merke ich es, da in Real abgebucht wird

  3. aber woran möchte Netflix sehen, ob ich das bin oder nicht? Ich hab diverse Geräte, womit ich Netflix schaue, aber eben nicht gleichzeit, weil ich nicht teile. Aber mal schaue ich auf Arbeit, mal zu Hause, mal im Urlaub. Und dennoch bin nur ich das. Da bin ich ja mal gespannt.

    1. Ja, den Gedanken hatte ich auch. Ich schaue auf meinem PC, meinem iPad und wenn ich bei meinen Eltern bin auf deren Fernseher.
      Wirkt für mich eher wie eine leere Drohung, denn die werden sich umgucken wieviele Leute abspringen, wenn sie das wirklich durchziehen. Netflix ist da jetzt schon der teuerste Anbieter und bspw. bei D+ ist Accountsharing sogar gewollt.

  4. Hirnrissige Pakete zu verkaufen haben die sich von den Autoherstellern angeschaut. DAB Radio gibts nur in Verbindung mit Einparkhilfe, Alufelgen und Dachreling in Silber. Ist ja technisch gar nicht anders möglich.

  5. Dieses ganze Theater seitens Neflkx wird doch nur gemacht, um in einem Jahr eine Erhöhung des Abos durchzusetzen. Ihr werdet sehen ‼️ und zwar eine Erhöhung um mehr als drei Euro…

  6. Und was passiert, wenn ich im Urlaub im Hotel oder im Auto oder in einer möglichen Zweitwohnung Netflix sehen will? Jedes Mal eine andere IP-Adresse, zumal die sich eh jeden Tag ändern. Oder wenn ich zu meinen Eltern fahre und wir dort mit meinem Account was ansehen wollen? Ich schaue ja dann dort mit. Netflix hat ein mieses Management, sonst würden sie nicht nach Strohhalmen greifen müssen.

  7. Ich freu mich schon auf die Sammelklage in den USA. Das Account Sharing wurde doch sogar lange Zeit beworben. Ob das mal nicht nach hinten losgeht. Wie ja so oft bei solchen „kaufmännischen Optimierungen“

  8. Ehrlich gesagt macht die Abo-Struktur von Netflix schon Sinn. Sie ist nach Traffic Volumen geordnet, den Netflix muss bei seinem Cloud und CDN Anbieter natürlich für jedes gestreamte Gigabyte Daten zahlen. Ein 4K Stream verbraucht das gleiche wie 4 simultane 1080p Streams. Durch HDR oder Dolby Atmos wahrscheinlich noch mehr und da selten 4 Streams bei jemandem gleichzeitig laufen, generiert ein 4K Stream viel mehr Datenvolumen. Macht also Sinn beide Optionen in das premium Abo zu stecken. Außerdem ist ja nun mal 4K + HDR + Atmos das was gerade maximal geht, also Premium 🤷‍♂️

    Das Basis-Abo hat übrigens nicht mehr SD sondern 720p, das wurde mit der Einführung des Werbungs-Abos geändert.

    1. Disney, Apple TV+, Amazon schaffen es ja auch bei minimalen Kosten
      Höchste Qualität zu bieten.

      Wenn sie da was einsparen wollen sollen sie nicht alles mögliche in die Länge ziehen was Laufzeit angeht. Viele Inhalte sind künstlich in die Länge gezogen schaut mal ne Doku bei HBO oder der BBC viel mein Inhalt pro Minute.
      Generell gilt bei Netflix mehr is besser und der merkt man seit Jahren.

      Apple bringt nicht viel aber was kommt man man sich anschauen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Copyright © 2024 appgefahren.de