Picnic ausprobiert: Lebensmittel einfach per App bestellen

Schwächen im Live-Tracking

Vor ein paar Wochen habe ich euch ja bereits über den Start von Picnic (App Store-Link) im Ruhrgebiet aufmerksam gemacht. Los geht es in Teilen von Bochum und Witten, schon bald sollen auch andere Städte beliefert werden. Da die Adresse meiner Schwiegereltern im Einzugsbereich liegt, habe ich Picnic bereits mit einer echten Lieferung ausprobieren können und möchte euch von meinen Erfahrungen schildern.

Zunächst aber mal die Theorie: Über die Picnic-App für das iPhone kann man quasi alles das bestellen, was man auch im Supermarkt findet, der Mindestbestellwert beträgt 25 Euro. Für eine Lieferung am nächsten Tag muss die Bestellung bis 22 Uhr erfolgen, der ungefähre Lieferzeitraum von einer Stunde ist dabei für die nächsten Tage festgelegt. Am Morgen der Auslieferung bekommt man ein Zeitfenster von 20 Minuten mitgeteilt und kann die Auslieferung in einem Live-Tracking auf der Karte verfolgen.


Picnic überzeugt mit einer toll gestalteten App

Zwei Sachen sind mir an Picnic sehr positiv aufgefallen: Die iPhone-App ist wirklich hervorragend gestaltet und es macht wirklich Spaß, durch die virtuelle Regale zu wischen und tippen, ganz ohne Gedränge in engen Gängen und rangieren mit dem Einkaufswagen. Nur den Info-Button für weitere Produktinformationen finde ich etwas klein, zumal ein Klick auf das Produktbild den jeweiligen Artikel sofort in den Warenkorb legt. Hier hätte ich mich persönlich für die umgekehrte Lösung mit einem Warenkorb-Button entschieden.

Praktisch: Artikel lassen sich problemlos über eine Suche finden und bereits bestellte Artikel werden nach Menge in einem „Bestellt“-Reiter aufgelistet. Häufig bestellte Produkte findet man so besonders schnell und kann sie besonders bequem in den digitalen Einkaufswagen legen. Schnell ist auch der Bezahlvorgang: Mit hinterlegter IBAN ist die Bestellung in Sekundenbruchteilen verschickt, kann bis 22 Uhr aber noch bearbeitet werden, falls man doch etwas vergessen hat.

Auch die Preise der Produkte sind absolut konkurrenzfähig: 1,99 Euro für 500 Gramm Bio-Bananen, 39 Cent für 500 Gramm Spaghetti oder 79 Cent für einen Liter Apfel-Direktsaft sind aus – diese normalen Preise können sich sehen lassen.  Zudem gibt es Woche für Woche neue Sonderangebote, genau wie im Supermarkt. Auch die Qualität der Ware, insbesondere beim Gemüse, war gut – wobei hier das Beispiel Banane erwähnenswert ist: Bei Picnic kann man natürlich nicht zwischen etwas grüneren oder brauneren Bananen wählen. Es wird allerdings bei jedem frischen Produkt angegeben, wie viele Tage es zuhause noch frisch bleibt.

Einen Blick auf meinen Einkauf könnt ihr im folgenden Video werfen:

Was mich zunächst etwas schockierte: Die vielen Plastik-Tüten. Eigentlich ja nicht mein Fall, allerdings handelt es sich um Bio-Plastik und die Tüten werden auf Wunsch bei der nächsten Picnic-Lieferung wieder vom Fahrer mitgenommen und vom Unternehmen wiederverwertet. Dafür gibt es dann doch noch einen Daumen nach oben. Ebenfalls praktisch: Die Fahrer nehmen sogar Leergut mit, selbst wenn dieses nicht direkt bei Picnic bestellt wurde. „So viel, wie ich in den Wagen bekomme“, wurde mir gesagt. Man sollte es wohl bei haushaltsüblichen Mengen belassen.

Live-Tracking zeigt nicht die korrekte Position an

In meinem Test konnte ich lediglich eine Schwachstelle entdecken: Das Live-Tracking scheint nicht wirklich live zu sein. Als die App mir sagte, der Wagen würde vor dem Haus stehen, passierte 15 Minuten lang gar nichts. Auch auf der Straße war weit und breit kein Picnic-Lieferwagen zu sehen. Weitere 5 Minuten später kam dann eine SMS:

„Hallo Fabian, leider gab es einen Unfall, daher gibt es einige Verzögerungen. Wir kommen aber gleich noch vorbei. Team Picnic“

Keine Frage, so etwas kann passieren und am Ende kam die Lieferung ja auch an, wenn auch eine Stunde später als geplant. Wenn man ein Live-Tracking anbietet und damit wirbt, sollte das aber auch funktionieren. Ich bin einfach mal ins Auto gesprungen und habe den verspäteten Lieferwagen auf der Route gesucht – und ihn mehr als drei Kilometer entfernt gefunden.

Abgesehen von diesem doch groben Mangel und dem derzeit noch sehr eingeschränkten Liefergebiet kann ich Picnic empfehlen. Die Preise sind gut, die Ware frisch. Wer nicht ganz spontan einkaufen muss, kann mit der App jede Menge Zeit sparen. Ich würde mir wünschen, wenn das Konzept aufgeht, damit ich in Zukunft den einen oder anderen Einkauf erledigen kann, ohne das Haus verlassen zu müssen. Und vielleicht gibt es ja irgendwann sogar eine iPad-App, das würde den Einkauf noch ein bisschen bequemer machen.

‎Picnic Online-Supermarkt
‎Picnic Online-Supermarkt
Entwickler: Picnic BV
Preis: Kostenlos
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Kommentare 14 Antworten

  1. Krass, wie sich Menschen darüber freuen können, nun noch weniger vor die Tür zu gehen. Wir sitzen heute im Durchschnitt 70% am Tag. Zusammen mit der immer nährstoffärmeren Ernährung die bei den meisten Einzug hält, bewegen wir uns mit großen Schritten auf eine unglaubliche Krankheitsepidemie zu. Das dramatische: wir alle müssen die daraus entstehen Kosten später Schultern. Ich möchte den hier vorgestellten Service nicht schlecht machen. Es gibt Menschen die körperlich nicht mehr mobil sind und für die so etwas ein Segen sein kann. Alle anderen die ihre Beine noch bewegen können, sollten diese auch nutzen?

    1. Sehe ich auch so. Wir kaufen aber meisst immer 5 Kästen Wasser und die jedesmal in den 3 Stock schleppen + Benzinkosten. Da finde ich sowas echt gut

    2. Naja, das würde ich so nicht pauschalisieren. Wenn ich die Möglichkeit habe, meinen Standard-Einkauf per App zu erledigen und mir so eine Stunde am Tag zu sparen, die ich zum Beispiel dafür nutzen kann, etwas anderes zu erledigen, wofür sonst keine Zeit bliebe – etwa eine Runde Sport, dann ist das doch ne feine Sache. Was man mit der gewonnen Zeit anfängt, das darf ja zum Glück jeder für sich entscheiden 🙂

      1. Hmm so ganz gut finde ich die Antwort von Fabian auch nicht gut, weil du ja trotzdem an dein Heim gebunden bist. Man kann dann maximal sagen ich kann alles machen was vor Ort ist weil die Fenster in denen die Lieferboten kommen auch nicht besonders klein sind, zusätzlich das immer mal was passieren kann wie im Video auch angemerkt das es einen Unfall geben könnte. Also wir haben das in Berlin mit dem Lieferservice von Kaufland Probiert und ich kann sagen das es uns gefallen hat die Getränke und Dosen und sowas geliefert zu bekommen aber Frischware gehen wir lieber selber kaufen und das bedeutet das ich auch gleich den Rest mitnehmen kann. Außer für Leute mit eingeschränkter Mobilität die sich zu diesem Zeitpunkt sowieso nichts vorgenommen haben, lohnt das nicht

    3. Mit der Logik solltest Du auch Netflix verbieten. Du musst ja nicht mehr zur Videothek. Ich lasse mir jedenfalls nicht vorschreiben, wie ich durch wen Einkaufen lasse.

      1. Ich will niemanden etwas vorschreiben. Jeder ist für seinen Körper und seine Gesundheit selbst verantwortlich. Bei Nahrung und einen Videostream hinkt der Vergleich etwas. Aber ich verstehe es du meinst. Ich habe leider immer mehr Übergewichtige, Diabetes Typ2 Kranke, Menschen mit Fettleber, Bluthochdruck u.s.w. vor mir sitzen. Das schlimme daran, dieser Krankheiten sind durch den eigenen Lebensstil selbst verursacht. Bewegungsmangel, Stress und ungesunde Ernährung sind die Hauptursachen dafür. Gesundheit ist heute eine Entscheidung geworden. Daher bitte nicht falsch verstehen. Jeder darf und soll so leben wie er es für richtig hält, solange niemand anderes darunter leiden muss. Aber er muss sich später auch mit den daraus resultierenden Folgen auseinandersetzen. ?

  2. Ich muss gestehen ich hab nur das Video gesehen und möchte aber gern etwas wissen, du erwähnst im Video das es Bio Plastik ist aber welches ist es denn? Plastik aus Nachwachsenden Rohstoffen oder Plastik der Biologisch Abbaubar ist?

    1. „Bio“Plastik ist Quatsch, das gibt es nicht.
      Es gibt Plastik, das angeblich auf dem Kompost verrotten soll. Leider dauert das aber wesentlich (!!!) länger als bei anderen zu kompostierenden Sachen, sodass dieses Plastik, genau wie normales Plastik auch, aus dem Kompost aussortiert und wie das meiste Plastik (meistens) verbrannt wird.

  3. Für haltbare Lebensmittel mag dieser Service vielleicht ganz gut sein. Bei Gemüse, Obst, Salat, Kräuter usw. sieht es dann aber wieder anders aus. Diese Zutaten muss ich einfach vorher immer gesehen haben.

    1. Sie bekommen die Ware so frisch, wie sie diese ausgesucht hätten. Glauben Sie mir, ich konnte es anfangs auch nicht glauben – aber es ist immer so, wie sie es auch im Laden mitgenommen hätten. 🙂

  4. Wir waren wohl vor ihrer Auslieferung dran (laut Screenshot) 😉 Der Service ist sehr gut, auch wir waren leider vom Unfall betroffen. Aber dem Runner geht es gut, war wohl nur ein Blechschaden.

    Wir haben von Beginn an in Witten bestellt und haben deutlich weniger Geld für die Lebensmittel ausgegeben als in den letzten Monaten im Durchschnitt.

    Auffällig ist das wir gezielter nach Lebensmittel suchen und alles im Überblick haben, was eingekauft wurde.

    Die Qualität der Wäre ist vorbildlich.

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