Apples neuer HomePod: Erste Eindrücke zur neuen Smart Speaker-Generation

Neuerscheinung ausprobiert

Seit Freitag der vergangenen Woche steht er also nun auch offiziell in den Verkaufsregalen, der neue „große“ HomePod von Apple. Erstmals während der WWDC im Jahr 2017 vorgestellt, verkündete Apple nur rund zwei Jahre später im April 2019, die erste Generation des zylindrischen Lautsprechers einzustellen. Die zweite Generation des HomePods wurde dann am 18. Januar dieses Jahres präsentiert und kann ab sofort die eigenen vier Wände mit Musik, Podcasts und mehr beschallen. Wie auch bei der ersten Generation des HomePods verlangt Apple im eigenen Online Store 349 Euro für den intelligenten Lautsprecher in den Farbvarianten Mitternacht und Weiß.

Ich hatte seit dem Release des HomePod 2 die Gelegenheit, mir das neue Modell in der weißen Farbvariante einmal genauer ansehen zu können und habe den knubbeligen Zylinder am ersten Wochenende seit des Erscheinens ausgiebig in verschiedenen Szenarien getestet. Designtechnisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht viel verändert: Lediglich das beleuchtete Touchpanel auf der Oberseite ist nun etwas tiefer in die Oberfläche eingelassen worden und passt sich daher dem Design des kleineren Bruders, des HomePod mini, mitsamt der kleinen „+“ und „-„-Symbole für die Lautstärkeregelung an. Eine kleine, aber feine Änderung soll an dieser Stelle ebenfalls nicht unbeachtet bleiben: Anders als bei der ersten Generation ist beim HomePod 2 das Stromkabel nicht fest mit dem Lautsprecher verbunden, sondern kann abgenommen werden. Das erleichtert es deutlich, das rund 1,5 m lange und mit Stoff ummantelte Kabel an schwierigen Stellen entlang zu führen.


Was ebenfalls neu ist im HomePod 2 sind die eingebauten Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die mittels eines Software-Updates auch schon im HomePod mini freigeschaltet wurden. Der HomePod 2 bringt sie werksseitig mit und kann nach dem Auspacken direkt auf die aktuelle Software 16.3 aktualisiert werden. Die Einrichtung ist einfach wie eh und je: Nach dem Aufstellen und Verbinden des Stromkabels genügt es, den HomePod in die Nähe eines Apple-Geräts wie dem iPhone zu halten, um erkannt zu werden. Über die Home-App von Apple lässt sich der Lautsprecher dann softwaretechnisch aktualisieren sowie in den Räumen verwalten. Das klappte bei mir, wie auch schon bei meinem kleinen Setup der HomePod mini-Speaker in meiner Wohnung verlässlich und schnell.

Großartiger Klang mit satten Bässen

Hinsichtlich des Sounds gibt es beim HomePod 2 rein gar nichts zu bemängeln: Satte Bässe und schöne, klare Höhen definieren das Klangbild des Smart Speakers. Wie schon der Vorgänger erkennt auch der HomePod 2 seine Position im Raum und passt die Wiedergabe entsprechend an. Computational Audio unterstützt auch Tracks mit raumfüllendem 3D Audio, von denen es mittlerweile auch einige bei Apple Music gibt. Wer schon den Klang der ersten HomePod-Generation zu schätzen wusste, wird auch beim neuen Modell nicht enttäuscht werden.

Apple gibt allerdings auch bei Version 2 des HomePods an, dass es beim Aufstellen des Lautsprechers auf entsprechenden Materialien wie Holzregalen zu kreisrunden Abdrücken kommen kann. Nach einem Wochenende mit dem HomePod 2 habe ich auf meinem Regal noch nichts dergleichen feststellen können – hier braucht es wohl noch einen etwas längeren Testzeitraum, um diesen Umstand näher beobachten zu können.

Über Smart Home- und Datenschutz-Themen

Wie auch schon die HomePod mini-Generation kann der HomePod 2 für Siri-Ansprachen und die Steuerung des eigenen Smart Homes genutzt werden. Durch die integrierten Temperatur- und Luftfeuchtigkeits-Sensoren bieten sich Personen, die Apples HomeKit verwenden, dadurch noch mehr Möglichkeiten. Bei einem Vergleich der Sensorenwerte mit einem Eve Weather konnte ich beim HomePod jedoch auch nach einem ganzen Wochenende, wo Zeit genug zur Kalibrierung war, leichte Abweichungen feststellen, die sich jedoch noch im Rahmen hielten. Während der Eve Weather-Sensor 17,8 Grad sowie 46 Prozent Luftfeuchtigkeit anzeigte, waren es beim HomePod 17,5 Grad und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit.

Auch der Datenschutz und die Privatsphäre eines Smart Speakers, der Stimmen erkennt und Spracheingaben verarbeitet, sollte nicht unerwähnt bleiben. In der Vergangenheit haben Geräte von Google und Amazon in dieser Hinsicht immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt, da sie ungefragt mithören und Sprachbefehle von Nutzern und Nutzerinnen für Angestellte der Konzerne ersichtlich waren. Apple betont, dass bei der Nutzung des HomePods Informationen ausschließlich dann an Apple-Server gesendet werden, wenn „Hey Siri“ lokal auf dem Gerät erkannt wird oder man Siri durch eine Berührung aktiviert. Anfragen werden nicht mit der Apple-ID des Users verknüpft und persönliche Informationen werden nicht an Werbeunternehmen oder andere Organisationen verkauft. Der HomePod arbeitet zudem mit dem iPhone zusammen, um Anfragen nach Nachrichten und Notizen direkt auf dem Gerät zu verarbeiten, ohne diese Daten an Apple weiterzugeben. Insgesamt gilt: Die gesamte Kommunikation im Smart Home ist immer durchgehend verschlüsselt und kann nicht von Apple eingesehen werden.

Für wen lohnt sich ein HomePod 2 eigentlich?

Nach einem Wochenende mit dem HomePod 2 in meinen eigenen vier Wänden, in denen sonst in allen Räumen verteilt insgesamt fünf HomePod mini einzeln oder gemeinsam werkeln, habe ich mich abschließend gefragt, für wen der neue HomePod 2 interessant sein könnte. Meine Antwort darauf lautet: Nur wer komplett im Apple-Ökosystem aktiv ist und nach einem kraftvollen, hochwertig klingenden Smart Speaker sucht, sollte die Neuerscheinung in Erwägung ziehen.

Apple verlangt für den HomePod 2 weiterhin 349 Euro und setzt sich damit preislich deutlich von der Konkurrenz mit Amazon und Google ab, die ihre hochwertigeren Modelle für rund 150 bis 200 Euro anbieten. Den Massenmarkt erreichen möchte man mit dem neuen HomePod daher offenbar nicht, sondern sich speziell an Apple-Fans richten, die bestenfalls Apples HomeKit, Apple Music und Apple Podcasts für ihre Smart Home- und Audio-Bedürfnisse nutzen. Kein Bluetooth, kein AUX- oder Klinken-Anschluss, um auch andere externe Geräte mit dem HomePod 2 zu nutzen – das schränkt die Möglichkeiten des HiFi-Speakers deutlich ein. Für rund 300 Euro bekommt man zudem auch gleich drei kleine HomePod mini, die sich flexibel im Raum verteilen lassen, identische Features aufweisen und seit neuestem auch über Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren verfügen, oder alternativ für etwa 400 Euro zwei Sonos One Multiroom-Speaker mit WLAN und AirPlay 2 (Amazon-Link). Alle Infos zum neuen HomePod 2 finden sich auch auf der Produktseite bei Apple.

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Kommentare 24 Antworten

  1. Wie so oft. Absolute Schrott-Hardware, die sogar nochmal verschlechtert wurde (altes Model brachte Unterstützung für den WLAN-Stand 802.11ac inklusive MIMO mit. Das neue Modell unterstützt lediglich 802.11n). Der Markt regelt das. Kaufen sich eh nur Apple Jünger, die keinen Plan haben, was ihnen da für ein Mist abgedreht wird. Hauptsache Apple steht drauf.Aber das Marketing wird’s schon richten für die paar Schafe😊

    1. Wo anders heißt es das die 2te Gen auch MIMO hat und dass Apple es nur nicht angeben hat. Mal schauen was bei einen Teardown von iFixit raus kommt.

      Bzgl. 802.11ac, dass ist in meinen Augen komplette Ressourcen Verschwendung in einen Smartspeaker, da kommen bei weitem nicht so riesige Daten an als das man 802.11ac braucht.

    2. Erklär uns doch mal, warum das absolute Schrotthardware sein soll. Vor allem unter dem Gesichtspunkt, das Gerät noch nie aus der Nähe gesehen, geschweige denn je gehört zu haben!

  2. Es gibt leider immer noch keine Möglichkeit sich mit 4 HomePods ein Surround-System zu bauen. Zudem fehlt ein Gerät, dass es erlaubt, dass man analoge Quellen (zB Plattenspieler) auf den HomePod streamen kann.
    So wird viel Potential auch verschwendet.

    1. Apple wird bewusst keine Möglichkeit für analoge Quellen anbieten, denn sie wollen einen ja Apple Music verkaufen. Dennoch finde auch ich es schade dass auch nicht ein andere Hersteller einen AirPlay 2 Sender mit entsprechenden Eingängen mal gebaut hat.

      1. Apple Music ersetzt ja keine noch so große Musiksammlung von CDs und Schallplatten. MP3/AAC Sammlungen spielt man ja eh über ein iPhone ab.
        Was den Adapter anging schwebte mir auch eher ein Dritthersteller vor. Adapter, die genau andersherum arbeiten gibt es ja mittlerweile auch nur noch von Drittherstellern und nicht von Apple direkt. So oder so muss Apple diese Geräte aber genehmigen und ihnen damit die Tore öffnen.
        Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keinen Hersteller gibt und gab, der das mal verwirklichen wollte. Ich denke es scheitert am Unwillen Apples. Aber das ist natürlich Spekulation.

        1. Ich bin komplett bei dir, dass Apple Music keine große Musik Sammlung (egal ob CDs, Schallplatten etc.) ersetzten kann aber Apple möchte dies trotzdem und hat daher keine entsprechenden Schnittstellen.

          Dritthersteller wollen es halt offizielle anbieten können und keine Bastellösung ala Pi, meine dass es nämlich in der Pi Szene entsprechende Projekte gibt. Ich als Endnutzer wäre über eine Bastellösung mittels Pi dir mir ein Hersteller verkauft auch nicht so wirklich angetan.

          1. Es gibt diesbezüglich zwei Varianten:

            1. Babelpod auf Raspi. Wird auf dem Raspi installiert. Bietet auch eine Oberfläche. Muss aber jedes Mal neu mit den HomePods verbunden werden und bietet kein AirPlay 2 und damit auch keine Stereopaare.

            2. Eine App namens AirChord auf einem alten iPhone installieren. Hat dasselbe Problem, wie (1). Es gibt aber eine Beta der App, die diesen Fehler beheben soll. Diese ist ab iOS12 (mind iPhone 5S) lauffähig. Leider kommt die App aus dem Beta-Stadium nicht raus. Ich nehme an Apple blockiert hier eine endgültige Veröffentlichung.

            => in meiner Vorstellung sollte ein Adapter sich automatisch ab einem gewissen Eingangspegel mit den HomePods verbinden und die Musik abspielen und sich nach Ende des Abspielen + x Minuten wieder automatisch trennen.

            Das bietet leider weder (1) noch (2).

          2. Apple’s Ziel war niemals seine Geräte universell zugänglich zu machen. (siehe Öko-System)

            Dagegen spricht auch das weder ein amazon echo oder Google Nest Hub einen Aux-In Anschluss o.ä. bieten.
            (die echo’s haben einen AUX-Out was die grässliche Lautsprecher Qualität ausgleichen soll um den Sound auf einer externen Anlage wiederzugeben)
            Das war auch nie der Sinn eines Smarthome-Lautsprecher’s.

            Der Sinn eines HomePods besteht Hauptsächlich darin ihn zur Steuerung von SmartHome Komponenten zu nutzen oder das Sprachinterface zu nutzen.
            Zusätzlich sticht der HomePod mit seiner überdurchschnittlichen Wiedergabequalität heraus.
            Deswegen sind Apple Music und Deezer als Musikbibliotheken mit eingebunden.
            Warum Spotify sich da seit Jahren so schwer tut kann ich nicht sagen an wen es liegt, da Deezer auch verfügbar ist kann ich mir nicht vorstellen das Apple sich da bei Spotify quer stellt.

            Was wirklich genial wär, wenn Apple ein Dolby 4.0 System aus 4x HomePods oder wahlweise aus 2x HomePods und 2x Mini’s verfügbar machen würde.
            Da Apple den HomePod derzeit sogar mit Dolby Atmos bewirbt habe ich noch Hoffnung für die neue Mini Generation für 2024 das es da noch eingebunden wird per Software Update.

            Zugegeben würde das auch nur eine Randgruppe nutzen aber schön wäre diese Option schon.

          3. Haha, ziel sein Smarthome zu steuern. Wenn ich mit den Home sprechen muss ist es nicht Smart.

            Ziel ist es dass ein Smarthome selbstständig alles macht, erfordert aber dann eben deutlich mehr Kenntnisse als einen HomePod wo hinzustellen und auch andere Software (Home von Apple ist ein Witz).

          4. Ja dass, das im professionellen Rahmen möglich ist hab ich auch niemals behauptet, sondern der HomePod primär dafür gedacht ist ihn als einfach Schnittstelle (Hub) für Smarthomefähige Geräte zu nutzen. (für die breite Masse)
            Und sich damit auch einfache Automatisierungen erstellen lassen.

            Das ist ungefähr so als wenn du einen Sportwagen von der Stange mit einem selbst konzipierten und gebauten Rennwagen vergleichst.
            Die Ansätze sind da reichen aber nie an das selbst konzipierte heran. (was auch niemals das Ziel von Apple war)

            Auch stinkt mir hier die Aussage warum der HomePod keine Aux-In Anschlüsse besitzt.
            Warum auch?
            Dafür wurde er niemals konzipiert.
            Das er gut klingt ist nur ein nettes Extra was Apple sich auch fürstlich bezahlen lässt.
            Und das er sich nur im Apple Ökosystem optimal nutzen lässt ist für mich auch klar.
            Ich behaupte nicht das es das beste ist aber leicht bedienbar und sicher.

    2. Klingt tatsächlich nach eine nette Idee. Aber dann sollten es schon 5 Speaker (Center) sein, sonst geht da etwas flöten. Aber hey, dass wäre sowas von Cool, da müsste Steve auferstehen um das wahr werden zu lassen.

      1. Also ich habe zwei OG HomePods an meinem ATV4K und bin damit gut zufrieden. Auch was die Klarheit der Stimmen angeht. Was mich stört ist, dass kein Gefühl von Räumlichkeit aufkommt. Manchmal hört man Geräusche wirklich nicht aus der Ecke, in der ein HomePod steht, aber doch von vorne. Ich denke vier oder sogar sechs HomePods würden für echten Raumklang sorgen.

        1. Hm, wenn du mit 5.1 einspeist, werden die Kanäle ja entsprechend an die Speaker geschickt. Fehlt der Center, sollte man das der Technik auch mitteilen, damit die beiden Frontler das übernehmen.

          War das nicht so, dass der HomePod die Umgebung ausmisst und die Speaker entsprechend einsetzt? Könnte sein, dass das dein Problem ist. Aber ich habe die HomePods noch nie in einem Stereoset gehört.

  3. Hat der neue HomePod 2 so wie der HomePod mini ein externes Netzteil? Wenn ja lässt sich dort das Kabel abziehen? Vielleicht kann da schon wer berichten. Ich habe bei der Berichterstattung keine Infos dazu gefunden. Vielen Dank.

    1. Weder der erste HomePod wie auch der neue HomePod 2 haben ein externes Netzteil, bei beiden befindet sich das Netzteil im HomePod verbaut.
      Beim neuen ist (wie im Artikel beschrieben) die große Neuerung dass das Stromkabel einfach abziehbar ist und durch ein beliebiges 2-poliges Kabel mit Kaltgeräteanschluss ersetzt werden kann.

      Der HomePod mini hatte von Anfang an ein externes 18W Netzteil was durch jedes beliebige USB-C Ladenetzteil ersetzt werden kann.

  4. Ich ärgere mich extrem darüber, dass Apple das HomePod-System so abschottet und es fest mit seinem eigenen Musikdienst verdongelt. Eine Musikanlage sollte unbedingt anbieterneutral sein, genau so wie Kopfhörer! Warum gucken da die Kartellbehörden nicht mal etwas genauer hin?

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