Aboalarm: Berliner Startup Volders kauft bekannten Kündigungsservice

Akquisition schon unbemerkt im Sommer erfolgt

Wohl alle von uns haben Abonnements und Verträge abgeschlossen. Damit sich diese nicht unbemerkt verlängern und teure Folgekosten anfallen, gibt es Dienste wie Aboalarm, mit denen sich Verträge und Abos verwalten und fristgerecht kündigen lassen. Auch ich habe Aboalarm schon mehrfach erfolgreich in Anspruch genommen.

Nun wurde bekannt (via FinanceFWD), dass der Kündigungsservice Aboalarm schon seit dem Sommer dieses Jahres vom Berliner Startup Volders aufgekauft wurde – ganz unbemerkt vom großen Finanz-Business ging der Deal über die Bühne. Durch den Zusammenschluss der beiden Anbieter für Kündigungsdienste entsteht nun eine profitable Firma mit einem Jahresumsatz von rund zehn Millionen Euro und ein Platzhirsch seines Genres auf dem deutschen Markt.


Für Aboalarm ist es bereits der zweite Exit. Ende 2017 kaufte der Medienkonzern Prosiebensat.1 den beiden Gründern ihre Firma ab. Szenekopf Bernd Storm hatte das Unternehmen zusammen mit Stefan Neubig aufgebaut. Ihr Startup, das ihnen beiden zur Hälfte gehörte, veräußerten sie für insgesamt zehn Millionen Euro an den Medienkonzern. Der Kündigungsservice war bei der Vergleichsplattform Verivox angesiedelt, die zum Digitalgeschäft von Prosiebensat.1 gehört.

Beide Marken bleiben in Zukunft bestehen

Bei dem Käufer Volders handelt es sich um einen Konkurrenten aus Berlin, der zunächst andere Pläne mit dem eigenen Service hatte. „Die ursprüngliche Vision war es, einen Vertragsmanager zu bauen – mit ganz unterschiedlichen Funktionen“, sagt Gründer Hendrik Ansink. „Am Anfang der Corona-Pandemie haben wir uns allerdings entschieden, den Fokus auf den Kündigungs-Service zu legen.“ Offenbar mit Erfolg: Seitdem ist das Startup stark gewachsen.

Jede digitale Kündigung kostet bei Volders mindestens 6,99 Euro, das Startup verkauft weitere Service wie Anwaltsberatung dazu. „Wir wissen, welcher Kommunikationskanal bei welchem Unternehmen der beste ist und stellen die Kündigung darüber zu“, sagt der Gründer. Dieser Komfort rechtfertige den Preis, sagt Ansink.

In Zukunft werden beide Marken bestehen bleiben. Aus diesem Grund sah das Unternehmen auch erst einmal keine Notwendigkeit, den Kauf zu verkünden. Das Team verdopple sich durch die Übernahme von 25 Angestellten auf rund 50 Personen. „Durch den Zusammenschluss bekämpfen wir uns im Marketing nicht mehr und können gezielter werben“, erklärt der Volders-Gründer. Die Aboalarm-App (App Store-Link) gibt es weiter kostenlos im App Store, alternativ kann auch das Webportal des Dienstleisters für die Vertragsverwaltung und -kündigung genutzt werden.

Fotos: Aboalarm.
‎aboalarm - Verträge kündigen
‎aboalarm - Verträge kündigen
Entwickler: Aboalarm GmbH
Preis: Kostenlos
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Kommentare 25 Antworten

  1. Was sagt und das wieder einmal, mit der ungebildeten Masse die nicht einmal in der Lage ist eine Kündigung zu formulieren kann man eine Menge Geld verdienen 🙂

    1. Bevor man sich so weit aus dem Fenster lehnt, sollte man vielleicht einmal einen Blick auf die eigene Fähigkeiten zur Rechtschreibung werden 😉

      1. Für die angehenden Deutschlehrer unter uns hier die korrigierte Version.

        „Was sagt uns das wieder einmal, mit der ungebildeten Masse die nicht einmal in der Lage ist eine Kündigung zu formulieren kann man eine Menge Geld verdienen :-)“

          1. Würde ich in einen offiziellen Schreiben auch machen, aber in diesen Umfeld hier hat der Inhalt des Beitrages die größerer Bedeutung und die perfekte Rechtschreibung ist nur Nebensache.

            Ein Kommentar zur Sache selbst wäre schlauer als wie die Deutschlehrer Nummer hier abzuziehen.

          2. Zum Artikel: Habe zur Kenntnis genommen, dass aboalarm verkauft wurde. Ist mir allerdings ziemlich egal, da ich in der Regel meine Kündigungen selbst schreibe.
            Zufrieden?😄

          3. Du korrigierst einen Text und schreibst nach der Korrektur, dass du in offiziellen Schreiben auch auf die Interpunktion achtest? Das wäre mir peinlich.

      2. Naja in der Kündigung ist eine Fehlerfreie Rechtschreibung nicht so wichtig wie manche meinen.

        Empfänger

        Kündigung zum xx.xx.xxxx des/der Auftrags-/Vertragsnummer.

        Datum und Unterschrift

    1. Als früher viele Firmen Kündigungen nur per Brief oder Fax akzeptiert haben, habe ich es auch gerne genutzt. Mittlerweile klappt ja alles auch per Mail oder direkt im Kundencenter.

      1. E-Mails sind leider nicht „beweissicher“. Schickt der Anbieter keine Bestätigung, musst du im Zweifelsfall die rechtzeitige Zustellung der Kündigung nachweisen.

        Und in der deutschen Rechtssprechung hat sich dahingehend leider nichts geändert, so dass weiterhin ein Einschreiben oder Fax mit qualifiziertem Sendebericht vonnöten ist.

        Wenn man noch genug Zeit für für Kündigung hat, ist eine E-Mail eine gute (erste) Wahl. Aber leider nicht, wenn schnell gekündigt werden muss um die Frist einzuhalten.

        1. @kaix: Es hat sich in der Rechtsprechung 2016 tatsächlich etwas geändert. Vereinfacht gesagt, dürgen Kündigungen nicht dadurch künstlich erschwert werden, indem ein online abgeschlossener Vertrag nur in Schriftform gekündigt werden darf. Entsprechende Klauseln sind ungültig. Siehe auch:
          drboese.de/blog/wirksam-per-e-mail-kuendigen-ohne-wenn-und-aber/

        2. Eine E-Mail zählt seit einigen Jahren als ein Dokument und somit zählt auch die Kündigung. Und man hat ja in der Regel auch eine Kopie im Postausgang.

          1. @ikke: Das Gute ist, dass sich das inzwischen selbst bei den unseriösen Anbietern herumgesprochen hat. Insofern kann man sich das peinliche Spielchen aus „Habe ich nicht erhalten“, sobald das nicht per Einschreiben, Gerichtsvollzieher oder Fax versendet wurde, sparen. In der Regel wird dann kurzfristig auch per E-Mail bestätigt weil die genau wissen, dass die ganzen Mätzchen nichts mehr bringen, zumindest bei den Verträgen wo ohnehin vom Gesetz her die Schriftform vorgeschrieben ist. Und das noch schönere ist, dass es egal ist, ob bestätigt wird oder nicht. Die Bestätigung ist nur für den eigenen Seelenfrieden, wirklich notwendig war sie noch nie. Im Impressum ist eine Mailadresse anzugeben und der Anbieter ist verpflichtet darüber erreichbar zu sein. Insofern ist es auch egal ob er die Nachricht abruft oder nicht, er muss es sich im Zweifel anrechnen lassen wie zugestellt und zur Kenntnis genommen.

  2. Ich kenne diesen Service nicht wirklich, aber denke es geht mehr darum rechtzeitig einen Vertrag zu kündigen bevor er ungewollt verlängert wird. An sich keine schlechte Idee, kann man aber auch selbst sehr gut steuern. Einfach ein paar Wochen nach Vertragsabschluss eine Kündigung hinschicken und kurz vor Ende melden sich eh die Anbieter um ihre Kunden halten (Bsp. Telekommunikation).

  3. Ich finde Aboalarm und Volders gar nicht mal so schlecht. Kündigung verfassen lassen und unterschreiben auf dem Ipad. Das geht ziemlich schnell und passt noch in die Zeit, aber 6,99 € finde ich sehr heftig…..

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