Matter: Ein Start mit zahlreichen Hürden

Der neue Smart Home Standard macht noch keine Lust

5 Kommentare zu Matter: Ein Start mit zahlreichen Hürden

Es sollte alles so einfach werden. Gerät mit Matter-Logo kaufen, auspacken und mit dem eigenen Smart Home verbinden. Ganz egal ob man iPhone, iPad oder ein Android-Smartphone nutzt. Genau egal ob ein HomePod mini, ein Eero-Router, ein Google-Lautsprecher oder ein Echo-Device im Wohnzimmer werkelt.

Das, was Matter uns seit dem offiziellen Start Anfang November präsentiert, ist allerdings alles andere als einfach und noch weniger verständlich. Ein System, das eigentlich besonders einfach zu bedienen sein sollte, verdirbt selbst mir den Spaß.


Aktuell noch ein echter Flickenteppich

Sicherlich: Es ist aktuell schon möglich, die Matter-Beta für den Philips Hue Hub zu aktivieren. Oder aber am Early Access Program von Eve Systems teilzunehmen und ein Gerät, das bisher über HomeKit in die Apple Home App eingebunden war, über Matter zu verbinden.

Gerade für Eve Systems ist die in Aussicht gestellte Verbindung zu Google Assistant und Amazon Alexa ja ziemlich reizvoll. Theoretisch klappt es mit Google auch schon – allerdings sind dafür nicht nur bestimmte Google Assistant Devices erforderlich, sondern auch ein Android-Smartphone.

Dann flatterte heute eine Pressemitteilung von Amazon in mein Postfach: „Amazon schließt erste Phase des Matter-Rollouts ab“, heißt es im Titel. Aber auch hier folgt die Hiobsbotschaft schon wenige Zeilen später: „Unterstützt werden in der ersten Phase 17 verschiedene Echo-Geräte sowie Steckdosen, Schalter und Glühbirnen mit Android-Setup.“

Amazon beschränkt sich zunächst auf WLAN

Um den neuen Standard zu nutzen, der eigentlich verschiedene Systeme miteinander verbinden sollte, ist also wieder ein Android-Smartphone notwendig. Aber selbst wenn man das mitbringt und einen der zahlreichen Matter-Controller von Amazon im Einsatz hat, dann kann beispielsweise ein Eve-Gerät immer noch nicht verknüpft werden. In der ersten Phase unterstützt Amazon nämlich nur Geräte, die per WLAN verbunden sind.

Lange Rede, kurzer Sinn: Irgendwann wird Matter sicherlich eine tolle Lösung sein, die Out-of-the-Box funktioniert. Aktuell is es allerdings noch ein ziemliches Gefummel und längst werden noch gar nicht alle Möglichkeiten angeboten. Auch wenn mich die ganze Geschichte brennend interessiert, habe ich persönlich für mich beschlossen, mit dem ganzen Spaß noch ein wenig zu warten.

Etwas mehr Geduld hat unser Kollege Andreas vom YouTube-Kanal Spiel und Zeug an den Tag gelegt und drei Produkte von Eve Energy dank Matter mit einem SmartThings Hub gekoppelt. Sein Video ist auf jeden Fall sehenswert und beschreibt die aktuelle Situation ebenfalls ziemlich gut.

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Kommentare 5 Antworten

  1. Ihr habt gar nicht erwähnt, daß es auch eine Beta von Matter in der genialen Smarthomelösung Home Assistant gibt.
    Aber dort kann man sowieso so gut wie jedes Gerät schon integrieren.

  2. Bei Eve wäre zu beachten, dass noch nicht für alle Geräte zum aktuellen Zeitpunkt Updates für Matter vorhanden sind.

    Laut Eve Support wäre ein „Eve Energy dann per Matter verbunden und nicht mehr per Thread.“

    Für Eve Room und Eve Weather gibt es aber derzeit noch keine Updates. Hat man also im Garten eines dieser Geräte stehen, für die es noch kein Update gibt und dieses war bislang an einen Eve Energy als nächstem Thread Router verbunden, so wird es dann ggf. Probleme mit der Erreichbarkeit geben, falls nicht ein HomePod mini oder Apple TV noch n Reichweite ist. Zumindest bis es dann auch ein Matter Update für diese Geräte gibt.

  3. Ich warte auch noch, denn beim möglichen Update von Apple Home kommt immer die Meldung, das meine Frau dann angeblich nicht mehr darauf zugreifen kann (obwohl eigentliche IPhone/IPad und Watch auf dem selben Stand sind, wie bei mir). Und da ich es diesmal nicht eilig hab, warte ich halt noch.

  4. Was hast du denn erwartet?
    Matter wurde erst vor 2 Monaten offiziell freigegeben und die meiste Software ist noch Beta. Auch die Hardware muss das Ganze entsprechend unterstützen. Bis hier solide, zuverlässige und Hersteller-übergreifend simpel zu bedienenden Produkte rauskommen dauert das bis zum 2.Hj 2023. Ich denke ihr unterschätzt alle die Komplexität der ganzen Sache.

  5. Noch mal… die c‘t hat schon vor Wochen detailliert erläutert, daß vor dem Frühjahr 23 (März/April) nicht mit vollständig kompatiblen Produkten zu rechnen ist. Immer wieder schert der eine oder andere Hersteller aus und will die eine oder andere Änderung. Bis dahin sind Angebote weitestgehend Bauernfängerei. Früher hieß es zu Erscheinungsterminen häufig „wenn es fertig ist“. Das war zwar rotzig, aber ehrlich. Heute heißt es: „Sie können vorbestellen“.

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