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Auch auf meinen Apple-Geräten kommt die Notiz- und Aufgabenverwaltung Evernote (App Store-Link) schon seit einigen Jahren zufriedenstellend zum Einsatz. Rezepte, Zitate, Webartikel, ToDo-Listen, Mitschriften – so ziemlich alles lässt sich mit Evernote unter einem Dach versammeln, sortieren und verwalten. Nun hat das Unternehmen bekanntgegeben, dass man von Bending Spoons, einem italienischen Anbieter von mobilen Apps, übernommen wurde. Die Transaktion soll laut Aussage Evernotes in einem Blogbeitrag voraussichtlich Anfang 2023 abgeschlossen sein.
„Für Evernote ist diese Entscheidung der nächste strategische Schritt auf unserem Weg, eine Erweiterung Ihres Gehirns zu sein. Der Weg, den wir in den letzten Jahren eingeschlagen haben, indem wir unsere Apps umgestaltet haben, um den Nutzen von Evernote zu erweitern und seine Attraktivität zu steigern, hat neue Funktionen, eine starke Fokussierung auf unsere Kunden und letztlich eine #everbetter Produktivitätslösung an der Schwelle zur nächsten Innovations- und Wachstumsphase ermöglicht. Die Zusammenarbeit mit Bending Spoons wird diese Reise beschleunigen und die Bereitstellung von Verbesserungen in unseren Teams, Professional, Personal und Free-Angeboten beschleunigen.“
So berichtet Evernote-CEO Ian Small im unternehmenseigenen Blog. Evernote wurde vor rund 22 Jahren im Jahr 2000 vom russisch-amerikanischen Unternehmer Stepan Pachikov gegründet und konzentrierte sich zunächst auf eine Handschrifterkennungs-Software für Windows und die gleichnamige App Evernote, die Notizen auf einer „unendlichen Rolle Papier“ speicherte. Unter CEO Phil Libin, der 2007 das Geschäft Evernotes übernahm, verlagerte man den Schwerpunkt auf das Web, Smartphones und den Mac. Nach einigen harten Jahren samt Fehlentscheidungen der Führungsetage, einer Entlassungswelle von fast einem Fünftel aller Angestellten und der Schließung von drei der zehn weltweiten Niederlassungen kam Evernote seit 2018 wieder auf einen grünen Zweig. Mittlerweile nutzen mehr als 250 Millionen Menschen den Dienst, darunter mehrere Millionen zahlende User.
Bending Spoons ist bisher nicht bekannt dafür, Produktivitäts-Software anzubieten. Das europäische Tech-Unternehmen hat unter anderem Apps wie den Video-Editor Splice, 30 Day Fitness, Live Quiz und die Bildbearbeitungs-App Remini entwickelt, die zusammen auf etwa 100 Millionen Nutzer und Nutzerinnen kommen. Luca Ferrari, CEO von Bending Spoons, gab an, man wolle die eigenen „proprietären Technologien“ auf Evernote anwenden, um „dessen Nutzen zu erhöhen“ und „die Reichweite zu stärken“. Ferrari berichtet weiter in einer Erklärung:
„Unsere Mission bei Bending Spoons ist es, einen dauerhaften positiven Einfluss auf unsere Kunden, auf unsere Mitarbeiter und auf die Gesellschaft insgesamt auszuüben. Jeden Tag verlassen sich Millionen von Menschen auf der ganzen Welt auf Evernote, um ihr Leben zu organisieren. Evernote passt perfekt in das Portfolio von Bending Spoons, und wir freuen uns, den großen und treuen Kundenstamm von Evernote bedienen zu können.“
Evernote selbst kündigt im Rahmen der Akquisition bereits neue Funktionen an, die bald in die Apps integriert werden sollen.
„Während ich diesen Blogbeitrag schreibe, befindet sich unsere neue Funktion zur gemeinsamen Bearbeitung, die es mehreren Personen ermöglicht, dieselbe Notiz gleichzeitig zu bearbeiten, und die es Einzelpersonen ermöglicht, dieselbe Notiz auf mehreren Geräten zu bearbeiten, ohne dass es zu Konflikten zwischen den Notizen kommt, in den ersten Tagen der weltweiten Beta-Tests.“
Gleichzeitig steht Evernote kurz vor der Beta-Phase einer neuen Unterstützung für Office 365-Kalender, und auch kleinere Änderungen sollen bald Einzug halten. Zu diesen gehören unter anderem Mini-Seitenleisten auf Tablets, neue Optionen für das Einstellungsmenü, iOS- und Android-Widgets, Drag & Drop für Tags, sowie die Möglichkeit, auszuwählen, wo eine neue Notiz beginnen soll – entweder im Titel oder im Textkörper. Wann die angekündigten neuen Features in Evernote bereitgestellt werden, wurde bisher noch nicht mitgeteilt. Auch über finanzielle Details zur Übernahme durch Bending Spoons vereinbarten beide Parteien Stillschweigen.
Marlene
Freddy