AdBlock Plus bietet App-Entwicklern Geld fürs das Zulassen von Werbung

Die Machenschaften von AdBlock Plus, dem wohl bekanntesten Werbe-Blocker für Desktop-Computer, werden immer dubioser.

AdBlock Plus Firefox

Vor etwas mehr als einer Woche hat AdBlock Plus einen eigenen Browser für iOS veröffentlicht. Warum und wieso? Eine gute Frage. Immerhin bitte der hauseigenen Safari-Browser deutlich mehr Komfort und seit dem Start von iOS 9 auch sogenannten Inhalts-Blocker. Mit einer passenden App können Nutzer unerwünschte Werbung blockieren, wir haben euch zu diesem Zweck Blockr vorgestellt.


Ohnehin sind die Machenschaften von AdBlock Plus sehr dubios. Unter anderem überschreibt AdBlock Plus sogenannte Affiliate-Links, mit denen Webseiten-Betreiber möglicherweise einen großen Anteil ihrer Einnahmen generieren, auf der anderen Seite bietet es Unternehmen an, Werbung gegen Gebühr zuzulassen. Sehr ausführliche Worte dazu hat Sascha Pallenberg in einem Blog-Eintrag auf MobileGeeks veröffentlicht.

Bis zu 5.000 Euro für das Durchwinken von Werbung

Wie ein neuer Bericht des französischen Blogs igeneration zeigt, soll AdBlock Plus seine Fühler auch in Richtung iOS-Entwickler ausgestreckt. So soll die Firma hinter AdBlock Plus Entwicklern von iOS-9-Werbeblockern zwischen 1.000 und 5.000 Euro pro Monat geboten haben, damit sie die „Acceptible-Ads“-Liste von AdBlock in ihre Apps integrieren und damit ausgewählte Werbeanzeigen zulassen.

Gegenüber dem deutschen Internet-Magazin t3n.de wurden diese Gespräche mittlerweile bestätigt. „Wir haben verschiedene Leute gefragt, ob sie bereit wären, Acceptable Ads in ihr Produkt zu implementieren, vor allem Entwickler. Natürlich geht es da am Rand auch um Geld, aber wir haben das vor allem gemacht, um unsere Vision eines besseren Internets voranzutreiben. Einige von ihnen mochten die Idee, andere nicht“, sagt ein Sprecher gegenüber t3n.de.

Das Thema AdBlock Plus wird die Internet-Welt sicherlich noch einige Zeit beschäftigen. Vielleicht ist es für euch ja eine Überlegung wert, auf Windows und Mac OS X ein anderes Plugin zu verwenden. Noch mehr würden wir und andere Webseiten-Betreiber sich allerdings freuen, wenn ihr oft besuchte Webseiten zur Whitelist hinzufügt und die reguläre Werbung zulasst.

Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.

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Kommentare 23 Antworten

  1. Das leidige Thema mit der Werbung. Prinzipiell würde ich gerne auf Adblocker verzichten, aber einige Webseiten übertreiben es dermaßen mit der Werbung und überlagern sogar Inhalte mit Bannern, die sich schwer wegklicken lassen, dass man förmlich dahin getrieben wird.

    Was die Bude um ABP so treibt ist aber echt dubios. Da geht es nicht mehr um ein besseres Web sondern auch nur um den eigenen Profit. Leider!

      1. Brauchbare Alternativen? Seriösere Alternativen? Kannst Du welche nennen? Interessiert mich wirklich, dürfte aber auch andere interessant finden.

        Grüße
        STR

  2. Generell habe ich nichts gegen dezente Werbung.
    Doch viele Webseiten übertreiben es maßlos mit Bannern und PopUp´s die sich ständig wiederholen oder nur schwer weg zu klicken sind.
    Will man entspannt surfen, kommt man um einen Adblocker bedauerlicherweise nicht vorbei.

    Vielleicht sollten die Werbenden mal ihr Konzept überdenken damit man ihre Werbung auch sieht.

    Gruß Selma

    1. Genau so sehe ich das auch. Mich nerven auch diese Werbefenster, die man nur schwer wegklicken kann. Gegen dezente Werbung, die „Jugendfrei“ ist, habe ich nichts.

      1. Ja, da muss ich dir zustimmen.
        Ich nutz aber auch oftmals den Lesemodus im Browser, so ist alles wirklich sehr entspannt zu lesen auch ohne Werbeblocker.

  3. Ich muss sagen, dass es mich schon sehr aufregt, wenn ich über das Klicken eines Links und einem darauffolgenden Kauf eines Produkts dafür sorgen soll, dass der Betreiber ersterer Website hohe Provisionen bekommen, ohne dass ich darüber informiert werde. Im habe nichts gegen das Prinzip an sich, aber gerade auf YouTube ist Schleichwerbung heutzutage dermaßen verbreitet, dass ich es nur Recht finde, wenn es Systeme gibt, die solchen Geschäftsgebahren einen Riegel vorschieben. Es soll endlich mit offenen Karten gespielt werden. Transparenz geht geht den ‚YouTube Stars‘ über alles, oft bis ins Privatleben hinein, aber bei den Einnahmen ist man hingegen sehr schweigsam. Hier sollte in Zukunft auch Appgefahren deutlich machen, wenn man Provisionen für Links der Website erhält.

    1. Es sollte bekannt sein, dass sich Blogs wie appgefahren unter anderem dadurch finanzieren. „Hohe Provision“ ist aber echt übertrieben. Und mal ganz ehrlich: Wenn du jeden Tag einen Blog liest und du dort dann z.B. auf eine interessante App aufmerksam wirst, wo ist das Problem, wenn du auf den Link im Artikel klickst, sich der Preis für dich nicht ändert, aber du die Betreiber dadurch ein bisschen unterstützt.

      Die machen das Hauptberuflich. Die müssen auch irgendwie Geld verdienen.

    2. Hier möchte ich das Appgefahren Team in Schutz nehmen. Hier wird offen und ehrlich dazu gestanden das mit den Affliate Links eine geringe Provision rüber kommt. Auch andere Aktionen werden immer transparent gestaltet wenn ein Hersteller oder Händler sich als Sponsor für einen Wettbewerb oder Promotioncodes bewirbt.

      Aus solchen Aussagen spricht die pure Ignoranz den realen Verhältnissen im Netz. Und das man von allem, am besten noch mit Dreingabe, kostenlos profitieren will und den Betreibern nichts gönnt weil man vielleicht etwas Werbung hinnehmen soll

      1. Ich wiederhole mich gerne: Ich habe kein Problem mit dieser Form der Finanzierung. Und ich gönne es jedem, der zB einen guten Blog unterhält und es dadurch zu Verkäufen kommt, dass der Blogbetreiber entlohnt wird. Nur sollte es eben ersichtlich sein. Wenn man auf ein Werbebanner klickt, geht man davon aus, das Gelder fließen. Das tut man bei Artikeln, die einen presseähnlichen Anspruch haben eben nicht so ohne Weiteres – und das ist meiner Meinung nach Schleichwerbung. Wenn man hier Transferleitungen zumindest kenntlich macht, erhöht das die Seriösität und gibt dem Nutzer zusätzlich die Wahl, ob es die Sache ihm/ihr Wert ist.

  4. AdBlock Plus ist schon seit Ewigkeiten keine Tool mehr meines Vertrauens und ein Dorn in meinen Augen. Als Anno dazumal herauskam, das auf dem PC AdBlock Plus sogenannte Whitelists für bestimmte Werbepartner hatte, war das Addon im Browser für mich gestorben.
    Seriös sieht anders aus.

    Eine sehr gut Alternative ist AdBlock (ohne dem Zusatz Plus – Symbol ist eine weiße Hand in rotem Stoppschild).
    Nutze ich seit Jahren am PC und bin voll und ganz zufrieden. Ob und inwiefern es hier schon was für den Safari auf iOS gibt, kann ich nicht sagen, habe mich diesbezüglich noch nicht informiert.

  5. Zum Glück setze ich schon seit Jahren auf einen Proxy ( Glimmerblocker), womit ich zu 100% selber kontrollieren kann, was ich angezeigt haben möchte und was nicht. Da gibt es kaum was besseres und man macht sich nicht abhängig von irgend einem F… eines Entwicklers. Das ist eine echte Alternative.

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